84 Absorption des Lichtes. Fluorescenz. Phosphorescenz.
aber ist der von demselben aufgestellte Satz ziffermässig begründet,
dass die Intensität des Phosphorescenzlichtes der
des beleuchtenden Lichtes proportional ist.
Bei dem beleuchtenden Lichte sind es aber vorwiegend
die Strahlen grösserer Brechbarkeit, welche die Phosphorescenz
erregen; das Phosphorescenzlicht dagegen antwortet hierauf
ähnlich, wie wir das bei der Fluorescenz besprochen haben,
im Allgemeinen in längeren Wellenlängen. Nach Becquerel
erregen überhaupt bei den kräftigsten dieser künstlichen Leucht-
körper, dem Schwefelcalcium, dem Schwefelstrontium und dem
Schwefelbaryum, die weniger brechbaren Farbenstrahlen vor
der Linie F keine Phosphorescenz.
Es ist jedoch eine ganz andere Einwirkung dieser Farben-
strahlen auf bereits phosphorescirende Körper zu constatiren,
ein Einfluss, wie er in gleicher Weise durch gesteigerte
Wärme des leuchtenden Körpers hervorgebracht wird Pro-
jicirt man nämlich Strahlen geringerer Brechbar-
keit nur kurze Zeit auf einen bereits phosphores-
cirenden Körper, so wird dadurch die Intensität
des Leuchtens lebhaft gesteigert; hierauf folgt jedoch
ein bei Weitem schnelleres Abklingen des Leuchtens. Setzt
man diese Nachbelichtung des leuchtenden Körpers durch
rothes oder gelbes Licht längere Zeit fort, so tritt das schnellere
Abklingen des Phosphorescenzlichtes schon während dieser
Nachbelichtung ein, und der leuchtende Körper gibt
während dessen mehr Licht aus, als es ohne diese Nach-
belichtung der Fall sein würde, so dass endlich nach Be-
endigung derselben der Körper gar nicht weiter phosphoreseirt.
Dieser Umstand gab zu der Meinung Anlass, als sei es eine
Eigenthümlichkeit der Strahlen geringerer Brechbarkeit, das
durch die brechbaren Strahlen erregte Phosphorescenzlicht
auszulöschen. Wir finden diese Ansicht auch in v. Lommel,
Exper.-Physik, S. 549, vertreten.
Von ganz besonderem Werthe ist die durch Beobachtung
Becquerels von Neuem bestätigte alte Erfahrung, dass ge-
wisse Körper, z. B. der Diamant, der Flussspath u. A., auch
ohne Bestrahlung, nur durch Erwärmung z,um Phos-
pho rescir en gebracht werden. Hier geschieht also die
Erregung der Phosphorescenz durch Aetherschwingungen
längerer Wellenlängen. Dauert diese Erwärmung länger an,
als eine gewisse Erfahrungsgrenze verlangt, so hört das
Phosphoresciren sehr bald wieder auf, erwacht jedoch schnell
von Neuem, wenn man den Körper vor einer nochmaligen Er-
wärmung kurz belichtet. Hier treten also Wärme und
aber ist der von demselben aufgestellte Satz ziffermässig begründet,
dass die Intensität des Phosphorescenzlichtes der
des beleuchtenden Lichtes proportional ist.
Bei dem beleuchtenden Lichte sind es aber vorwiegend
die Strahlen grösserer Brechbarkeit, welche die Phosphorescenz
erregen; das Phosphorescenzlicht dagegen antwortet hierauf
ähnlich, wie wir das bei der Fluorescenz besprochen haben,
im Allgemeinen in längeren Wellenlängen. Nach Becquerel
erregen überhaupt bei den kräftigsten dieser künstlichen Leucht-
körper, dem Schwefelcalcium, dem Schwefelstrontium und dem
Schwefelbaryum, die weniger brechbaren Farbenstrahlen vor
der Linie F keine Phosphorescenz.
Es ist jedoch eine ganz andere Einwirkung dieser Farben-
strahlen auf bereits phosphorescirende Körper zu constatiren,
ein Einfluss, wie er in gleicher Weise durch gesteigerte
Wärme des leuchtenden Körpers hervorgebracht wird Pro-
jicirt man nämlich Strahlen geringerer Brechbar-
keit nur kurze Zeit auf einen bereits phosphores-
cirenden Körper, so wird dadurch die Intensität
des Leuchtens lebhaft gesteigert; hierauf folgt jedoch
ein bei Weitem schnelleres Abklingen des Leuchtens. Setzt
man diese Nachbelichtung des leuchtenden Körpers durch
rothes oder gelbes Licht längere Zeit fort, so tritt das schnellere
Abklingen des Phosphorescenzlichtes schon während dieser
Nachbelichtung ein, und der leuchtende Körper gibt
während dessen mehr Licht aus, als es ohne diese Nach-
belichtung der Fall sein würde, so dass endlich nach Be-
endigung derselben der Körper gar nicht weiter phosphoreseirt.
Dieser Umstand gab zu der Meinung Anlass, als sei es eine
Eigenthümlichkeit der Strahlen geringerer Brechbarkeit, das
durch die brechbaren Strahlen erregte Phosphorescenzlicht
auszulöschen. Wir finden diese Ansicht auch in v. Lommel,
Exper.-Physik, S. 549, vertreten.
Von ganz besonderem Werthe ist die durch Beobachtung
Becquerels von Neuem bestätigte alte Erfahrung, dass ge-
wisse Körper, z. B. der Diamant, der Flussspath u. A., auch
ohne Bestrahlung, nur durch Erwärmung z,um Phos-
pho rescir en gebracht werden. Hier geschieht also die
Erregung der Phosphorescenz durch Aetherschwingungen
längerer Wellenlängen. Dauert diese Erwärmung länger an,
als eine gewisse Erfahrungsgrenze verlangt, so hört das
Phosphoresciren sehr bald wieder auf, erwacht jedoch schnell
von Neuem, wenn man den Körper vor einer nochmaligen Er-
wärmung kurz belichtet. Hier treten also Wärme und