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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 11.1897

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Bach, R: Eine praktische Methode der Entwicklung von Contactcopien auf Bromsilbergelatine-Papier
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https://doi.org/10.11588/diglit.51000#0141

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Eine praktische Methode der Entwicklung etc.

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zumal wenn man durch Aufquetschen der Gopien auf eine mit
Wachs präparirte Glasplatte den Glanz der Oberfläche erhöht hat.
Von Negativen verschiedener Dichte und verschiedenen
Charakters bekommt man gleichgute Bromsilbercopien, falls
man je nach der Art des Negatives eine stärkere oder schwächere
Lichtquelle (Magnesiumlicht oder Lampenlicht) benutzt, und
falls man den Entwickler für jeden Fall entsprechend abstimmt.
Vor allen Dingen ist es da wichtig, einen Entwickler zu
haben, der sich leicht abstimmen lässt. Im folgenden soll
eine Entwicklungsmethode eingehend beschrieben werden, die
für das Arbeiten mit Bromsilbergelatine - Papier allen An-
forderungen entspricht.
Man benutzt mit Vortheil den so ausserordentlich leicht
abstimmbaren Glycinentwickler, indem man sich zwei Vorraths-
lösungen, A und B, herstellt:
A. Wasser. 1000 ccm,
Natriumsulfit, kryst. . . 50 g,
Glycin.10 „
B. Wasser.■ . 500 ccm,
Pottasche.100 g.
Zunächst sei die Anwendung des Entwicklers, für das bekannte
Bromsilbergelatine-Papier von Dr. Stolze passend, durch einige
Beispiele erläutert.
Hat man normale Negative zur Verfügung, wie sie sich
etwa für Gopien auf Albuminpapier eignen, so belichte man
mit einer kräftigen Lichtquelle und entwickle mit einer Mischung
von 100 ccm A und 10 ccm B Die Mischung gibt brillante
Bilder mit guten Mitteltönen. Die Farbe ist ein warmes
Schwarz. Ein ähnliches Resultat bekommt man, wenn man
100 ccm A, 25 ccm B und 100 ccm Wasser vermischt. Das Bild
wird dann ein wenig härter. Die Farbe ist mehr grauschwarz.
Besonders brillante Bilder gibt eine Mischung von
100 ccm A, 50 ccm B und 75 ccm Wasser. Durch 2 bis
5 Tropfen Bromkaliumlösung (1:10) kann man die Brillanz
noch erhöhen. Die letzte Mischung empfiehlt sich bei dünnen
Negativen.
Wenn man übermässig harte Negative hat, oder wenn
man sehr zarte Bilder haben will, z. B. solche, die nachher mit
Uran getont werden sollen, so sind 100 ccm A mit 10 ccm B
und 100 ccm Wasser zumengen.
Für das Papier der Eastman Co. gelten dieselben
Regeln, wie für Stolze’s Papier. Etwas anders verhält sich
das Papier der Neuen Photographischen Gesellschaft in Schöne-
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