Stadien über das Waschen von Gelatineschichten.
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Flüssigkeiten, wegen der einhüllenden Eigenschaften der
Gelatine.
Eine andere Tafel Gelatine aus demselben Packet erforderte
auf 1,06 g Gelatine nur 0,1 ccm Jodlösung, wieder ein Beweis,
dass die verschiedenen Tafeln eines Packetes der verwendeten
„Emulsionsgelatine“ nicht gleiche Eigenschaften haben.
Es ist wahrscheinlich, dass die zuerst untersuchte Tafel
mit schwefliger Säure gebleicht war und davon noch eine
gewisse Menge chemisch gebunden enthielt, während die zweite
Tafel nur so viel Jod absorbirte, wie die Gelatine an sich ab-
sorbirt.
Von der ersten Gelatine wurden 0,5 g in Fixirnatronlösung
gequellt und dann sorgfältig ausgewaschen, geschmolzen und
geprüft. Sie hätten 0,25 ccm Jodlösung absorbiren müssen, in
Wirklichkeit absorbirten sie aber nur 0,1 ccm Jodlösung
Durch die Fixirnatronlösung war ihr also ein Theil der ge-
bundenen schwefligen Säure entzogen worden. Hieraus erklärt
es sich, dass bei den vorher angeführten Analysen in Ver-
such 9 in einigen Fällen zu viel Fixirnatron gefunden wurde.
Es wurde nun untersucht, ob das Wasser der Gelatine
schwefligsaure Verbindungen entziehen könne, indessen bläute
sich das von der Gelatine abgegossene Wasser, mit Stärke
versetzt, durch den ersten Tropfen der Jodlösung. Das Wasser
hatte der Gelatine also keine Jod bindende Substanz entzogen.
Die Resultate der vorstehenden Arbeit in Bezug auf das
Auswaschen der Trockenplatten resumiren sich in Folgendem:
1. Die in einer bestimmten Zeit diffundirte Salzmenge
ist um so grösser, je concentrirter die angewendete Salzlösung
ist, sie ist aber nicht proportional der Concentration, sondern
wächst langsamer als diese (Versuch 4).
2. Die Diffusion nach oben, die im Allgemeinen gering
ist (Versuch 1 — 4), wird bei ruhigem Stehen mit der Zeit
ungemein verlangsamt, dadurch, dass sich schwerere Schichten
an die Membran anlagern, die sich nur sehr langsam ver-
theilen (Versuch 1).
3. Bei der Diffusion nach oben tritt in bewegtes Wasser
mehr Salz ein, als in ruhiges (Versuch 4). Für ein rasches
Waschen ist also Bewegung des Wassers sehr vortheilhaft.
4. Wenn man das Wasser alle fünf Minuten wechselt, so
zieht man in derselben Zeit dreimal so viel Fixirnatron aus, als
wenn man es alle halben Stunden wechselt (Versuch 1).
5. Im absteigenden Strom, also wenn die Platte mit der
Schicht nach unten im Wasser schwebt oder im Wasser aufrecht
steht, ist die ausgezogene Menge des Fixirnatrons etwa doppelt
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Flüssigkeiten, wegen der einhüllenden Eigenschaften der
Gelatine.
Eine andere Tafel Gelatine aus demselben Packet erforderte
auf 1,06 g Gelatine nur 0,1 ccm Jodlösung, wieder ein Beweis,
dass die verschiedenen Tafeln eines Packetes der verwendeten
„Emulsionsgelatine“ nicht gleiche Eigenschaften haben.
Es ist wahrscheinlich, dass die zuerst untersuchte Tafel
mit schwefliger Säure gebleicht war und davon noch eine
gewisse Menge chemisch gebunden enthielt, während die zweite
Tafel nur so viel Jod absorbirte, wie die Gelatine an sich ab-
sorbirt.
Von der ersten Gelatine wurden 0,5 g in Fixirnatronlösung
gequellt und dann sorgfältig ausgewaschen, geschmolzen und
geprüft. Sie hätten 0,25 ccm Jodlösung absorbiren müssen, in
Wirklichkeit absorbirten sie aber nur 0,1 ccm Jodlösung
Durch die Fixirnatronlösung war ihr also ein Theil der ge-
bundenen schwefligen Säure entzogen worden. Hieraus erklärt
es sich, dass bei den vorher angeführten Analysen in Ver-
such 9 in einigen Fällen zu viel Fixirnatron gefunden wurde.
Es wurde nun untersucht, ob das Wasser der Gelatine
schwefligsaure Verbindungen entziehen könne, indessen bläute
sich das von der Gelatine abgegossene Wasser, mit Stärke
versetzt, durch den ersten Tropfen der Jodlösung. Das Wasser
hatte der Gelatine also keine Jod bindende Substanz entzogen.
Die Resultate der vorstehenden Arbeit in Bezug auf das
Auswaschen der Trockenplatten resumiren sich in Folgendem:
1. Die in einer bestimmten Zeit diffundirte Salzmenge
ist um so grösser, je concentrirter die angewendete Salzlösung
ist, sie ist aber nicht proportional der Concentration, sondern
wächst langsamer als diese (Versuch 4).
2. Die Diffusion nach oben, die im Allgemeinen gering
ist (Versuch 1 — 4), wird bei ruhigem Stehen mit der Zeit
ungemein verlangsamt, dadurch, dass sich schwerere Schichten
an die Membran anlagern, die sich nur sehr langsam ver-
theilen (Versuch 1).
3. Bei der Diffusion nach oben tritt in bewegtes Wasser
mehr Salz ein, als in ruhiges (Versuch 4). Für ein rasches
Waschen ist also Bewegung des Wassers sehr vortheilhaft.
4. Wenn man das Wasser alle fünf Minuten wechselt, so
zieht man in derselben Zeit dreimal so viel Fixirnatron aus, als
wenn man es alle halben Stunden wechselt (Versuch 1).
5. Im absteigenden Strom, also wenn die Platte mit der
Schicht nach unten im Wasser schwebt oder im Wasser aufrecht
steht, ist die ausgezogene Menge des Fixirnatrons etwa doppelt