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Hoffmann, Richard [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,8): Bezirksamt Vohenstrauss — München, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36892#0166

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i34

VIII. B.-A. Vohenstrauß.

III. MALEREI.
Aus mittelalterlicher Zeit hat sich kein einziges Objekt erhalten, und auch gute
Arbeiten aus späteren Perioden sind äußerst selten. Nur mäßig gute Altarblätter um
1680 enthalten die Altäre in St. Jodok, eine dekorativ geschickte Arbeit des beginnen-
den 18. Jahrhunderts ist das Hochaltarblatt des Gekreuzigten in der Kirche zu Waldau.
Ältere Arbeiten auf dem Gebiete der Wandmalerei sind gänzlich verschwunden.
Die Wallfahrtskirche zu Oberfahrenberg ist die einzige Kirche im Bezirke, die um
die Zeit von 177g—1779 mit handwerklichen Deckenmalereien geschmückt wurde.
IV. KIRCHLICHE EINRICHTUNGSGEGENSTÄNDE.
Das früheste Altarwerk findet sich in der Kapelle zu Burgtreswitz, ein zwar
handwerklicher, aber in seinem Aufbau wie im ornamentalen Detail stilistisch sehr
interessanter Spätrenaissancealtar nach Mitte des 17. Jahrhunderts. Von da begegnen
interessante Typen im Altartypus durch alle Stadien des Barock hindurch. Zu-
nächst linden sich in den Kirchen zu Altentreswitz, Döllnitz, Eslarn, Leuchtenberg
(Friedhofkapelle), Oberfahrenberg (Kapelle), St. Jodok, Ulrichsberg und Woppen-
hof noch Barockaltäre im strengeren architektonischen Aufbau des schließenden
17. Jahrhunderts, während Altäre in den Kirchen zu Eslarn, Lennesrieth und Waldau
an Stelle der Architektur reichgeschnitztes Rankenwerk in den verschiedensten Stil-
phasen aus der Zeit zwischen 1700 und 172g zeigen. Hübsche Spätbarockaltäre
aus dem frühen 18. Jahrhundert sind in Altenstadt, Deindorf, Glaubendorf, Lennes-
rieth (Hochaltar und rechter Seitenaltar), Michldorf, Neukirchen St. Christoph, Ober-
lind, Roggenstein und Woppenrieth anzutreffen.
Eine reiche Altarausstattung im Typus des Frührokoko enthält die Pfarrkirche
zu Böhmischbruck, um 1730—40.
Hübsche Rokokoaltäre der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind in Glauben-
dorf (Seitenaltar) und in Miesbrunn, vor allem aber in der Wallfahrtskirche Wies
bei Moosbach, wo der Hotte Hochaltar von den Amberger Meistern Peter Bacher
und Peter Hirsch, die Seitenaltäre hingegen von Joh. Peter Stöber aus Waldthurn
gefertigt wurden.
Eine dekorativ tüchtige Arbeit des späten Rokoko ist der Hochaltar in der
Wallfahrtskirche zu Oberfahrenberg, ausgeführt von im Gebiet heimischen Meistern,
dem Bildhauer Wolf Kurzenwort und dem Schreiner Wenzl Wickl, beide von Waldthurn.
Eine Spätrenaissancekanzel ist in Burgtreswitz; Barockkanzeln vom Schluß des
17. Jahrhunderts finden sich in Lennesrieth, Oberlind, St. Jodok, Ulrichsberg und
Woppenhof. Den Typus des frühen 18. Jahrhunderts mit Ornamenten in Laub- und
Bandwerk zeigen die Kanzeln in Glaubendorf, Michldorf, Neukirchen St. Christoph.
Die Kanzel in Deindorf um 1717 hat hübsche Stuckornamente am Rumpf und
einen Hott komponierten Stuckschalldeckel. Frührokokokanzeln gegen Mitte des
r8. Jahrhunderts enthalten die Kirchen zu Böhmischbruck, Etzgersrieth und Kössing.
Die hübschesten im Bezirk sind die Rokokokanzeln in der Pfarrkirche zu Eslarn
und in der Wallfahrtskirche Wies, letztere gefertigt von den Amberger Meistern
Peter Hirsch und Peter Bacher.
 
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