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Wagner, Heinrich
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Kreis Büdingen — Darmstadt: Bergstraesser, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.18791#0241

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NIDDA

223

Die Gebäude der ehemaligen Johanniter Kommende zu Nidda standen Johanniter-Hol
ausserhalb, am südwestlichen Ende der Stadt, unweit der alten Pfarrkirche. Die
Inventare des Johanniter Hofes von 1581 bis 1584 verzeichnen: das eigentliche
Ordenshaus, ein »Steynhaus,« sowie Backhaus, Brauhaus, überhaupt »mancherlei
bew an whonhäussern, Scheuren vnd stellen.« Noch 1814 bestand der herrschaft-
liche Johanniterhof aus vier zerstreut liegenden Wohnhäusern, drei Scheunen und
zwei Ställen, sämtlich von Holz. Sie wurden später abgebrochen.

Reste der alten Stadtmauer und des jetzt trockenen Grabens sind noch an Matern

r und Pforten

der Nordseite der Stadt
hinter dem früher Krug-
schen Haus, an der
Krug'schen Gasse er-
halten. Der Zug der
Stadtbefestigung lässt
sich von hieraus deut-
lich in westsüdwest-
licher Richtung bis zur
ehemaligen M ü h 1 -
pforte am diesseitigen
Ende der alten Brücke
verfolgen, ist aber auch
von jenen Mauerresten
aus in anderer Richtung
bis zum südöstlichen
Ende der Hauptstrasse
zur einstigen Rauner-
pforte nachweisbar.

Die Gasse »am
Graben« bildete früher
einen Wasserlauf, der
zwischen Schloss und l^afe^. ■ —
Kirche durchfloss, bis

er in den dreissiger Jah- 111. Nidda. MarMbnmnen.

ren abgelenkt wurde.*)

Das Haus südlich vom Kirchturm steht zum Teil auf dem alten Wall. Der Hohen-
steiner Bach und der Rauner Bach umziehen die Stadt in weitem Umkreis von und bis
zu ihrer Einmündung in die Nidda. Ausser der Mühlpforte und der Raunerpforte,
wohl auch anstatt derselben, sind in alten Stadtrechnungen und Urkunden verzeichnet:
K o h d e n er p f o rt e 1406 (heisst Coyder portin 1335), Altenstädter Thor 1545,
auch Stadtpforte und Mittelpforte, 1609.

Eineir Überblick des ganzen Stadtbildes von Nidda mit den bedeutenderen, Stadt
vorherbesprochenen Gebäuden giebt die auf dem angehefteten Blatt, Fig. 112,
dargestellte, alte Ansicht der Stadt von Südost. Man sieht in der Mitte vorn die

*) Nach Mitteilung von Herrn Cloos d. Ä, in Nidda,
 
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