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Wörner, Ernst
Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen: Inventarisirung und beschreibende Darstellung der Werke der Architektur, Plastik, Malerei und des Kunstgewerbes bis zum Schluss des XVIII. Jahrhunderts: Provinz Rheinhessen: Kreis Worms — Darmstadt, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.18790#0152

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WESTHOFEN

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zwei andere Thore waren an den Ortsausgängen nach Osthofen und Gunders-
heim zu.

Der Boden von Westhofen ist reich an altertümlichen Grabfunden verschiedener Funde
Zeitalter. Hauptfundstätten sind auf dem Marktplatz und vor dem Ohligthor. Im
Mainzer Museum befinden sich von Westhofener Funden und sind besonders
bemerkenswert ein germanisches, zur Römerzeit gefertigtes Thongefäss in Gestalt
eines Schuhs und ein solches mit eingeritzten Ornamenten, ein fränkisches Gürtel-
beschläg und ein fränkischer Glasbecher*). Das Paulusmuseum zu Worms bewahrt
Gegenstände aus Westhofen, sowohl römischen als prähistorischen Ursprungs**).
Wertvolle Erwerbungen aus Westhofen gelangten im Jahr 1886 in genanntes Museum.
Sie entstammen einem fränkischen Grabfeld. Es befinden sich darunter namentlich
silberne Spangenfibeln mit eingravierten und nieliierten Ornamenten, Rundfibeln
von Gold und vergoldetem Silber mit Granatschmuck (zwei haben die Gestalt von
Vögeln), vergoldete und mit Granaten belegte Ohrringe, Perlen etc.***).

WIES-OPPENHEIM

ILIALDORF am Eisbach südwestlich von Worms, südlich von Pfedders- Allgemeines
heim, früher blos Oppenheim (1288, 1310, 1350, 1374), dann
Bösoppenheim (138g), Boseoppenheim (139g), Bosoppenheim (1421),
zuletzt Wiessoppenheim (1706) genannt. Wegen der Geschichte des
Orts siehe bei Hochheim.

Die katholische Filialkirche ist modernen Ursprungs und in den Jahren 1875 Ehemalige Kirche
und 1876 errichtet, doch birgt sie einige bemerkenswerte Skulpturen, die schon
das alte Gotteshaus zierten. Dieses ist auf den Grund angeblicher Baufälligkeit
abgetragen worden; der Abbruch ist sehr zu beklagen, denn der alte Bau gehörte
in seinen Umfassungsmauern der romanischen Zeit an; sehr interessant und an
uralte Handwerkstraditiouen anschliessend war die Behandlung der Eckquadern an
der Aussenseite; die Flächen waren mittels rauhen Schlages in ziemlich regelmässige

*) Lindenschmit, Altertümer der heidn. Vorzeit I, 6, 6, n, 12, I, 9, 7, 5 — 7, I, 11, 7.
**) Weckerling, Die röm. Abt. des Paulusm. S. 40.
***) Korr. Bl. der Westd. Zeitschr. 1886 Nr. 2.
 
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