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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,10): Bezirksamt Kemnath — München, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36890#0023
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ALTENSTADT.

VO. XIX, 246; XXXIII, 60. — Oberpfälzisches Wochenblatt 1798, S. 151—153,
174—176. — Destouches, Statistik, S. 280. — Heinritz, Taschenbuch, S. 140. —
Kreisarchiv Amberg, Landsassenakten Nr. 361.
Miniaturansicht auf der Karte von 1607, vgl. das Nähere S. 10. (Fig. 10.) —
Desgleichen auf den Kopien, vgl. S. 10.
SIMULTANKIRCHE ST. VITUS. Nebenkirche der katholischen und Kirche,
protestantischen Pfarrei Erbendorf. Matrikel R., S. 418. — Protestantische Pfarr-
statistik, S. 247.
1832 durch Brand beschädigt. 1S39—1840 neu hergestellt. (Matrikel R.)
Rechteckiger, ziemlich niedriger Bau ohne Chor. Giebel an der Ost- und
Westseite. Weißdecke. Fenster rundbogig, wohl dem frühen 17. Jahrhundert ange-
hörig. Kuppeldachreiter. Die Ansicht von 1607 (Fig. 10) läßt halbrunden Chor-
schluß erkennen. Demnach wäre die jetzige Kirche nach 1607 entstanden. Das
kleine schlitzartige Rundbogenfenster im Mittel der Ostwand bereitet dieser Annahme
keine Schwierigkeit, da weitere Anhaltspunkte für romanischen Ursprung der Um-
fassungsmauern nicht bestehen.
Altar. (Tafel I.) Monstranzenförmiger Aufbau in reichster Akanthusschnitzerei. Altar.
In der Mittelnische bemalte Holzfigur des hl. Vitus. Gut. Um 1500. (Erwähnt bei
Niedermayer, Beilage zur Augsburger Postzeitung 1856, Nr. 142.) Ringsum auf mit
Lambrequins geschmückten Sockeln die Brustbilder der übrigen dreizehn Nothelfer.
Hinter der Vitusstatue die Inschriften: J. Paul Fichtacher Maler. Sigmund Windisch
Bildhauer 1750. Pen. idjS/jg. (Sigmund Windisch, Schreiner und Bildhauer in Erben-
dorf, geb. 11. Febr. 1709 in Mockersdorf als Sohn des Johann Christoph Windisch,
Organisten und Schullehrers dortselbst und seiner Frau Barbara, Tochter des Stadt-
schreibers Ludwig Schepper zu Erbendorf, getraut 7. Oktober 1737 in Erbendorf,
f ebenda am 9. Februar 1787. [Eintrag in der Sterbematrikel der katholischen Pfarrei:
»D. Joannes Sigismundus Windisch, Sculptor et Scrinarius.«] — Die biographischen
Mitteilungen verdanken wir Herrn Stadtpfarrer MAIER-Erbendorf nach Auszügen aus
den Matrikeln.)
Kanzel. Einfach, barock.
Gegenüber großes Kruzifix. Holzschnitzwerk des 18. Jahrhunderts.
Ziborium. Vergoldetes Messing. Fuß und Nodus rund. Kupa zylindrisch Ziborium,
mit hohem, kegelförmigem Deckel. Silberne Engelköpfchen und Rosetten. 17. Jahr-
hundert. Nachklang der Gotik. H. 33 cm.
EHEM. L AN D S AS SEN GUT. Besitzer im 15. und frühen 16. Jahrhundert Ehem. Land-
die Eglofsteiner. Seit 1781 zum Schloßgut Thumsenreuth der Freiherren von Linden- sassensut-
fels gehörig. (Uber die sehr wechselvolle Besitzfolge im 17. und 18. Jahrhundert
vgl. Oberpfälzisches Wochenblatt 1798 a. a. O.)
 
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