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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,10): Bezirksamt Kemnath — München, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36890#0082
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66

X. B.-A. Kemnath.

Wall fahr ts-
kirche.

Einrichtung.

Pfarrkirche.

Einrichtung.

An Stelle einer 1600 errichteten Feldkapelle wurde 1772—1773 ein Kirchlein
gebaut, an dessen Stelle 1799 die gegenwärtige Kirche trat. 1843 und 1866 Reno-
vierungen. (Sparrer, 1873.)
Eingezogener Chor von querrechteckiger Form mit abgerundeten Ecken. Das
Schiff schließt segmentförmig an und besitzt an den Langseiten nach Süden und
Norden ausbauchende halbrunde Kapellen, in denen die Seitenaltäre stehen. West-
empore zu drei Jochen, deren Mittelpfeiler den eingebauten, über Bögen ruhenden
Turm tragen. Rechts und links vom Chor offene, emporartige Oratorien. Im Chor
und Schiff Spiegeldecke mit Stichkappen. Turm mit Kuppeldach. Am Turmportal
Jahreszahl 1800.
Wandpilaster mit klassizistischen Kapitalen. An den Deckengurten Brokat-
fiillungen.
Elochaltar. Wirkungsvolles Barockwerk mit vier Säulen und zwei Seiten-
figuren neben dem Wallfahrtsbild. Akanthusranken. Um 1710. Der schöne Taber-
nakel Rokokoschnitzwerk. (Der Altar stammt lokaler Tradition zufolge aus einer
Regensburger Kirche.)
Zwei Seitenaltäre in elegantem Rokoko.
Einfache Barock k a n z e 1.
Chorstühle und Oratorienbrüstungen mit Akanthusschnitzereien.
Stuhlwangen und Beichtstühle einfaches Rokoko.
Orgelgehäuse mit Akanthusranken bemalt. In der Mitte König David.
Von der Decke hängt eine Madonna im Rosenkranz. 17. Jahrhundert.

PULLENREUTH.
VO. V, 382; VIII, 308; XVII, 93, 104; XXV, 41; XXXIII, i9iff.; LIII, 164;
LV, 139. — MB. XXVII, 152; XXXVIa, 423, 424, 600. — Reg. Boic. II, 354;
V, 203, 372; X, 99. — Zimmermann, Kalender V, 187. — Karl Hohn, Atlas von
Bayern, Nürnberg 1840, IV, 136. — Bavaria II, 1, 405, 525. — Quellen und Er-
örterungen VI, 200. — Gradl, Mon. Egrana, Nr. 205, 373, 654.
KATH. PFARRKIRCHE ST. MARTIN. Matrikel R., S. 408.
1433 wird die Kirche als von den Husiten zerstört bezeichnet. (Matrikel R.,
p. XXI.) 1446 Vikariat, 1666 Expositur von Kemnath; 1687 wieder selbständige
Pfarrei. 1751 Vollendung eines neuen Kirchenbaues durch Baumeister Georg
Diller von Amberg. Konkurrent Georg Bauer, Maurermeister in Kulmain. (Kreis-
archiv Amberg, Amt Waldeck, Fasz. CLXX, A. 3710.)
Dreiseitig geschlossener, eingezogener Chor. Tonne mit Stichkappen. Im
Schiff Spiegeldecke. Turm nördlich, Sakristei südlich vom Chor. Turm mit Pyra-
midendach.
Im Chor Deckengemälde des 18. Jahrhunderts. Erstickt und unkenntlich.
Hochaltar. Baldachinartig angeordneter, flotter Rokokobau mit vier Säulen
und geschweiften Streben. Altarbild St. Martinus.
Rechter Seitenaltar. Frührokoko mit Laub- und Bandwerk. Vier Säulen.
Bild der 14 Nothelfer. Beachtenswert. Linker Seitenaltar modern.
Kanzel. Gedrehte Säulen und Akanthusschmuck. In Muschelnischen die
Figuren Christi und der Evangelisten. Um 1710.
Orgel. Gutes Rokokogehäuse.
 
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