Bernstein.
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Wenn aber der Raum als Oratorium für die Herrschaft gedient hätte, worauf der Kirche.
Nordeingang in Emporenhöhe gedeutet werden könnte, dann müßte eine Verbin- Westempore,
düng zwischen Empore und Kirche bestehen, die tatsächlich fehlt. Anderseits ließe
sich vermuten, daß die Kirche einen die ganze Breite des Schiffes einnehmenden
Westturm besaß. Da aber derartige Westtürme eine größere Mauerdicke zu besitzen
pflegen, als die der Seitenmauern des Langhauses beträgt, so hat auch diese An-
nahme ihre Bedenken. Endlich könnte in der Anlage eine Abart der mit profanen
Obergeschossen versehenen Kapellen gesehen werden, welch letztere in der Ober-
pfalz mehrfach Vorkommen. (Vgl. Kunstdenkmäler der Oberpfalz, Heft I, B.-A. Roding,
S. 59 und die daselbst angeführten Beispiele; Heft IX, B.-A. Neustadt a. W.-N., S. 153.)
Die Quadertechnik der romanischen Mauern weist auf das fortgeschrittene
12. Jahrhundert. Die Oberfläche der Quadern (Granit) ist sauber, mit dem Fläch-
eisen bearbeitet.
Hochaltar. Gedrehte Säulen mit Weinlaub. Verkröpftes Gebälk mit ge- Einrichtung,
brochenem Giebel. Seitliche Ansätze mit Knorpelwerk und Engelköpfchen. Um
1670. Altarbild neu. Schön geschnitztes Antependium um 1740.
Fig. 4. Bernstein. Kirche, Emporenschnitte.
Heft X.
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Wenn aber der Raum als Oratorium für die Herrschaft gedient hätte, worauf der Kirche.
Nordeingang in Emporenhöhe gedeutet werden könnte, dann müßte eine Verbin- Westempore,
düng zwischen Empore und Kirche bestehen, die tatsächlich fehlt. Anderseits ließe
sich vermuten, daß die Kirche einen die ganze Breite des Schiffes einnehmenden
Westturm besaß. Da aber derartige Westtürme eine größere Mauerdicke zu besitzen
pflegen, als die der Seitenmauern des Langhauses beträgt, so hat auch diese An-
nahme ihre Bedenken. Endlich könnte in der Anlage eine Abart der mit profanen
Obergeschossen versehenen Kapellen gesehen werden, welch letztere in der Ober-
pfalz mehrfach Vorkommen. (Vgl. Kunstdenkmäler der Oberpfalz, Heft I, B.-A. Roding,
S. 59 und die daselbst angeführten Beispiele; Heft IX, B.-A. Neustadt a. W.-N., S. 153.)
Die Quadertechnik der romanischen Mauern weist auf das fortgeschrittene
12. Jahrhundert. Die Oberfläche der Quadern (Granit) ist sauber, mit dem Fläch-
eisen bearbeitet.
Hochaltar. Gedrehte Säulen mit Weinlaub. Verkröpftes Gebälk mit ge- Einrichtung,
brochenem Giebel. Seitliche Ansätze mit Knorpelwerk und Engelköpfchen. Um
1670. Altarbild neu. Schön geschnitztes Antependium um 1740.
Fig. 4. Bernstein. Kirche, Emporenschnitte.
Heft X.
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