nickt gebunden an ein religiöses Notiv, und es
kann also sskr vokl eine Dandsckakt oder ein
Stilleben mekr rsligiös-metapk^siscken Oeist
verraten als eine Kreurigung. In diesem veite-
sten Zinns väre also alle und jede Kunst, die
diesen Rainen mit kug kükrt, religiös ru nennen.
Allein es ist nock ein Stück V^egss von diesem
krgrilkenssin der Seele von einem allgemeinen
V^eltgekükl, diesem Linsaugen der Kräfte im
^11, diesem kmpkangen und blingeben an die
evig virksamen knergien dis ru jenem Ver-
bundensein mit der Oottesides, der gottinnig-
demütigen Hingabe des von Oott erfüllten
Leistes. Und dann erst erbebt sick die veitere
krage, ob eine solcke gotterfüllte Lssinnung
nickt ikrsn adäquatesten Ausdruck findet im
religiösen Iksma, ob für sie nickt alles andere
ein Verbraucken der scköpksriscken Intensität
auk Dmvegen bedeutet, ob nickt einrig im
religr'öxe/r Nott'v kür diese Künstler die korm
kür den Sinn ikrer geistigen Levegtkeit liegt,
ks muü bejakend gesntvortet verden.
Dis exprsssivnistiscke Levegung in der bil-
denden Kunst bedeutete runäckst eine Reaktion
mit Nittein des Leistes auk die ins letzte ge-
steigerte Kultivierung des Optisck-Naleriscken
im Impressionismus, dann immer mekr den
Versuck einer geistigen S/ntkesis gegenüber
der natur vissensckakrlick-materialistisck-natu-
ralistiscken ^erkaserungüberkaupt. So viel blega-
tionen im Impressionismus lagen, blegationen
des Lsistigen, ebensoviele Positionen setzte die
neue ^usdruckskunst. Und nun begann die
kluckt vor der blatur. Venn diese Künstler, die
sick, klassifizierend, kxpressionisten nennen,
vissen sekr viel. Lie verfügen okt mit freie-
ster Souveränität über "kecknik und Kunst-
mittel vergangener kpocken. Oie blatur Kat
iknen nack der Ausbeutung ikrer letzten und
flücdtigsten Reize durck die erstaunlicke male-
riscke Lepklegtkeit der Impressionisten bleues
nickt mekr zu sagen. Lie küklen sick von ikr
beengt und bedrückt. Lo sucken sie in sick
ein neues, eigenes Lesetz kür den Ausdruck
ikrer geistigen krsckütterung. Lo entkernen
sie sick mit Levulltsein und gevaltsam vom
organiscken blaturvorbild, so gestalten sie
Levegtkeit, krregung, kkstase, in abstrakter,
kristalliniscker korm. ^Vas nun einsetzl, ist
eine ^rt von Intellektualismus der bildenden
Kunst, der Versuck einer Verstofflicdung des
Leistigen, der im Sande verlaufen muü und
steril väre, erkislte er nickt Levickt, Linn und
Ledeutung aus seinem Lksrskter als Nedium
des Debergangs, als ^Veg zu einem neuen kr-
vacken einkeitlicken geistigen Levulltseins,
zu einer neuen Dnbeksngenksit, am Rande und
jenseits einer letzten krkevntnis. Diesen V^eg
sckrsitet der Künstler, eine Neile im Vorsprung,
gemeinsam mit seiner 2eit. Die klinvendung
rum Oebersinnlicken, rum Religiösen im en-
geren Sinne ist damit unmittelbar gegeben.
272