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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 59.1943-1944

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Lutze, Eberhard: Der Maler Anton Leidl
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https://doi.org/10.11588/diglit.16492#0012

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ner Glaspalast zu sehen. 1951
verlor er durch den Brand der
Ausstellungshalle sieben Arbei-
ten. 1952 verlieh die Deutsche Al-
brecht-Dürer-Stiftung in Nürn-
berg dem jungen Künstler für sein
Gemälde .Alainfeld"' ein Stipen-
dium. Im Hause der Deutschen
Kunst und in den übrigen Ausstel-
lungen der Hauptstadt der Bewe-
gung war er in den letzten Jahren
gut vertreten; das Reichsluftf ahrt-
ministerium, andere staatliche und
städtische Stellen, Freunde seiner
Kunst. Sammler und Kunsthänd-
ler verfolgen seit Jahren sein
Schaffen, und die meisten seiner
in großer Zahl entstandenen Bil-
der und Zeichnungen fanden in
rascher Zeit Liebhaber. 1941 und
1942 boten vielbeachtete, unter-
einander sehr verschiedenartige
Ausstellungen der Städtischen Ga-
lerien in Trier und Nürnberg und
des Kunstvereins in Leipzig Ein-
blick in die Schaffenszeit der letz-
ten Jahre. '

Bei dieser Gelegenheit waren Ar-
beiten zur Schau gestellt, die der
Maler auf Einladung der Städte
Mannheim, Trier und Nürnberg
gemalt hat. Vielleicht können diese
Werke ganz besonders einführen
in das Verständnis seiner Kunst.
Wer liebte sie nicht, die Rhein-
ebene zu Füßen der Bergstraße,
wenn die anspruchslosen Gärtner-
häuschen, die Vorstädte und Dör-
fer städtischen Gepräges sich mit
dem zart schimmernden Früh-
jahrshauch eben erblühter Man-
del- und Pfirsichbäume schmük-
ken und der braunroten Scholle
die Ahnung kommender Ernten
nach der toten Einöde des Win-
ters entströmt? Solche Stimmung
liegt über einigen der für Mann-
heim gemalten Bilder, eine Klang-
farbe der Palette, wie sie bisher
im Werk des Malers nicht begeg-
nete, wie sie einfühlend nur aus
dem Erlebnis eben dieser Land-
schaft gestaltet wurde. Von den
Trierer Bildern prägt sich viel-

Fcto Hans Herrmann, München leicht am Stärksten die Wolken-

Anton Leidl. Birnbaum im Gebirge los-dunstige, herbstlich dunkelfar-

bene Mosellandschaft ein. mit
einer vor Zurlauben lagernden
Schiffsgruppe, deren farbige Er-

vierung des Lehrerseminars zu Montabaur und nach scheinung als ein Stück der sie umgebenden Natur
dem Akademiestudium seit dem Jahre 1921 nahm. mit Strom und Steilufer und Wald verschmilzt.
Professor Feuerstein war dort sein Lehrer, später Es liegt in solchen Ansichten durchaus ein Uber-
wurde er Meisterschüler bei Adolf Hengeler. Seit 1927 raschungsmoment. Der Beschauer fragt sich: Wie
waren Bilder Anton Leidls regelmäßig im Münche- kommt es, daß ich das bisher nicht so sah? Worin

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