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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 5.1904-1905

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Pazaurek, Gustav E.: Emil Gallé
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https://doi.org/10.11588/diglit.6480#0186

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176

Dr. Gustav Pazaurek: Emil Galle.

Galleschen Original - Komposition an
Dr. Pazaurek. Der Meister schreibt über
die Aufnahme, welche dieser sein künst-
lerischer Sympathiebeweis gefunden hat:
«Ich bin glücklich darüber, dass Sie
meine kleine Sendung so genommen
haben, wie sie genommen werden sollte.
Was Anderen nicht erlaubt ist, mir ist es
gestattet, weil ich in gewisser Beziehung
nicht mehr « in Frage » bin. Meine Rech-
nung ist längst abgeschlossen. Ich suche
nicht das Lob, aber die Sympathie, die
Zuneigung von zeitgenössischen Kunst-
freunden. Sie sind einer derselben und
Ihre Herzlichkeit, die aus dem vorzüg-
lichsten Lande der Glasmeister zu mir
kommt, kann mich nur wohltuend be-
rühren ».

Der letzte Brief aus dem Todesjahr
des Künstlers ist eine Antwort auf
Dr. Pazaureks Einladung, die Reichen-

berger Ausstellung von Beleuchtungs-
körpern im Sommer 1904 zu beschicken.
Galle, der diese Ausstellung tatsächlich
mit einigen prächtigen Stücken bereichert
hat, von denen eines im Museumbesitze
verblieb, schreibt u. a. folgenden Stoß-
seufzer: « Die armen Künstler, sie beklagen
sich, daß ihnen die Ausstellungen keine
Zeit zum Arbeiten lassen und doch wollen
sie nicht, daß man sie vergißt ! » Dann
schreibt er: «Wie sich die Zeiten ge-
ändert haben ! Früher wurden die Kunst-
gewerbesachen in den Ausstellungen der
schönen Künste kaum geduldet. Dieses
Jahr wird die « Societe lorraine des amis
des arts » die Glasmeister und Keramiker,
die Kunsttischler und Elfenbeinarbeiter
der Schule von Nancy bezahlen, um ihre
Arbeiten auszustellen. Hier haben Sie ein
Zeichen der Zeit! Das ist ein vollstän-
diger Sieg der dekorativen Künste ! »

Das Gesicht (Germ. Museum Nürnberg).
 
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