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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1879

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Heft 9/10
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Sepp, ...: Das Waffengeschmeide im Kunstgewerke, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6905#0075

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stund; doch Nägling zerbarst, das Schwert Beowulf's bewährte sich als Peerkampfstrahler. Da nahmen die
Recken pygelak's hartes pilzschwcrt, die breite Barde, das alte Esten- d. h. Riesenschwert.

Junker Alberich schmiedet den Ausbund aller Schwerter, den Nagelring. Elbegast verräth dem perrn
Dietrich, daß es im Besitze des Riesen Grein und der Riesin pilde sei. Mit dem stammenden Zornhauch seines
Mundes schmilzt er Grcin's parnifch und ein einziger Arafthieb öffnet zwischen pilde's Paupt und pals eine
blutige Gaffe.

Im großen Rosengarten j303 heißt lheime's Schwert Nagelrink; Der Biterols aber enthält:

Arefticlich an siner hant
puob Diethrich das alte Sachs,

Das schneid die Heinz als ein wachs.

Dietrich nimmt dem Riesen den ausnehmend starken und dicken Pelm ab und gibt ihm eben den
Namen pildegrein. peime's Riesenschwert Blutgang sollte an diesem pelme zerbersten.

Aönig Ortnit, der zu Breisach und Bern Jos hielt, kam auf ungefähr an den Gardasee geritten, wo fortan
sein Mohnsitz bleiben sollte. Er traf da im Grase ein Rind von wunderlicher Leibesstärke, das mit der Araft von
zehn Männern nrit ihm rang. Raum daß er cs bezwang, gab es sich als den Awergkönig Alberich kund und erbot
sich, das letzte Sturmgewand, palsberg und Schwert dem Sieger als Läfegeld zu geben. Mie Aarfunkel und
Adamanten glitzernd waren die Maffen, die so der Aönig empfing, die Brüne allein ein Land wcrth, das aller-
beste aber das Schwert, Rose geheißen, im Aaukasus so hart geschmiedet, daß es keine Scharte bekam; kein
panzerring, den es nicht durchfchnitt. Aut diesem Schwerte erobert der Longobardenkönig die edle Jungfrau,
die zu Montabaur, im peidenlande erwuchs; der Vater, der schon 72 Aöpfe von Brautwerbern an den Zinnen
der Mauer aufgesteckt hat, will sie keinem Ausländer und Ehristen überlassen. Meithin tropften die Maien-
blüthen von vergossenem Ritterblut, bis mit Alberich's pilfe das auserlesene Aönigskind befreit war. Da sandte
der trotzige peide einen gräulichen Lindwurm in's Land, welcher Ortnit tobtet. Doch der Rächer naht: Wolf-
dietrich besteht, von seinem Löwen unterstützt, der auf der Meerfahrt von Palästina ihm nachgefolgt, unter
der Zauberlinde den Aampf mit dem Ungethüm und haut, von ihm verschlungen, mit dem guten Schwert von
Innen sich durch, so daß er von dessen Blut überronnen und gehärtet siegreich aus dessen Bauche ersteht, wie
perakles aus dem Rachen des Mafferungeheuers. Ein Schmied im Baskenlande, welcher sechs im Maffenspiel der
kühnen Recken berühmte Schwerter schweißte, pertich oder pertwich, schmiedet die von Siegfried zerbrochenen
Schwerter wieder zusammen. Biterols macht sich den Schrit zu eigen, Sintram, der Grieche, den Weisung,
der, mit anderen hochgerühmten Waffen verglichen, bald das Begehren der Pelden ward. Sintram kommt in
zehn Tagen von Großgriechenland nach Garten bei Bern geritten, wo der Drachenwurm aus der Waldesschlucht
den schlafenden Recken überfällt und mitsammt der Rüstung in den Schlund zieht bis über die püfte. Da
kömmt peld Dietrich mit seinem Schwerte Nagelring, und sein Gesell peime mit seinem Blutgang aus der
Jagd dazu; umsonst hauen sie auf die Schuppenhaut ein, erst der Weisung erlegt das Ungeheuer. Inzwischen
war Biterols, Fürst im Westgothenlande, mit zwölf Recken an Aönig Etzel's pof gefahren und hatte mit dem
Schrit sich den Weg gebahnt. Im Aampf mit Walther von Wasgenstein, der ihm den Weg verlegte, sprühten
Funken aus Pelm und Brünen von den guten Schwertschlägen, bis er den Oheim erkannte; übler erging es
Guelfrat. Walther von Wasgenstein führte eine erprobte Alinge, waschen genannt, die selbst an Siegfried's
Balmung ihren guten Alang nicht verlor und mit Weisung im Rosengarten sich maß. Walther von Wasgen-
stein überwindet die zwölf Pelden des Rosengartens von Worms vor seiner Burg.

Bei den Zwergen im Berge Glockensachsen erlernt Wieland die höchste Schmiedekunst; dies scheint aber
mißverstanden für Gockelsachs, einen Göggelberg, woraus der pahn an: jüngsten Tage kräht und die Berg-
männlein hervorkommen, oder auch handschriftlich für Goßensaß, den Gothensitz bei Alausen in Tyrol.

Den höchsten Ruhm trägt das kunstreiche Schwert, benannt nach einem fahrenden Riesen, von welchem
es in „Ecken Ausfahrt" zum Streit wider Dietrich, dem Pelden der Oberdeutschen, heißt:

Er halt' ein swcrt hieß Eckesachs
das wurkten draw gezwerge
in cvncm Hollen perge *)
es ward zu Tolentzantrob beschlagen,
gehert wol in zwölf jaren;

*) Ich halte dies Textwort für verderbt. Tollentz, wie das lheldenbuch Kaspar's von der Rhön schreibt, wäre sonst der
ursprüngliche Name von Tölz, wo allerdings am Fuße der Burg die Aaiserschmiede besteht. Antrob ist das keltische Wort für Au-
tors oder Antwerpen. Immerhin deutet der Wald in Ampprian auf den Ammer- oder Scharnitzerwald, worin der Riese Thyrs zu
Seefeld hauste. Doch versteht es Aaspar von der Rhön:

Bor langer zelte zu tierol
gemacht on alle scharten.
 
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