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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1879

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Heft 3/4
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Sepp, ...: Ursprung der Glas-Malerei, [12,13]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6905#0021

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Nr. 5 & 4

München. 1879.

Ursprung der Glas-Malerei.

voll Er. Sepp.

(Fortsetzung zu 5eite 91, fjeft & \2 des Jahrgangs (878.)

an benützte, äußert v. Bibra, in Frankreich während der Revolution die freien Augenblicke, in
welchen inan nicht eben Köpfe abschlug, um sich, genau so wie inan in Deutschland in den vor
züglichsten Aufklärungsperioden Bilder zerschlug und Kunstschätze zerstörte, aus ähnliche weise zu
belustigen. Das Werk von Montfaucon über die Kunst der Alten weist in 5t. Denis vergangene
Scheiben mit den Thaten Karl's des Großen auf; sind doch die Königsleichen in 5t. Denis auch
verschwunden; den unter Philipp August entstandenen bot der erste Kreuzzug 5toff. Tempelritter sind in den
Fenstern von 5t. Jean de Renneville in der Normandie gemalt, welche Abtei Richard d'Parcourt t löO erbaute.
Die ältest bekannten Glasmalereien Frankreichs, welche Graf Fulco in Anjou in der Abtei des Oratoriums
Loraur bei Vernarrtes gestiftet, sind erst in diesen: Jahrhundert zu Grunde gegangen. 5o gingen viele Glasbilder
aller Perioden zu 5cherben, eine nicht unbedeutende Menge ward aber durch Antoine Lenoir gerettet, welcher die
Trlaubniß erhielt, das noch nicht Zerstörte in das Museum der französischen Kunstdenkniäler zu flüchten, von
wo aus nach der Restauration die Gegenstände ihren Besitzern zurückgestellt wurden. Die Kathedrale von Bourges,
wo Penri Mellein arbeitete, enthält allein noch f83 gemalte Fenster, und sie zu besichtigen fand unser

Ainmüller neben denen in Brüssel wohl der Reise werth. Zn Lhartres inalte Zoh. Pinaigrier, ein ausgezeichneter
Meister, un: s530 die prachtsenster von 5t. pilaire, zugleich das Bildniß der Jungfrau von Orleans: auch sie
sind Gottlob gerettet.

5elbst gegen weißes Glas tauschte man die kostbarsten Glasgemälde nicht immer gerne ein. 5age!
noch in diesen: unserem XIX. Jahrhundert trug die Kirchenverwaltung zu Lorch an: Rhein den: Freiherrn von
Zwierlein in: benachbarten Geisenhein: die prachtvollen Glasmalereien der Pfarrkirche für solchen Preis an;
 
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