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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1879

DOI Heft:
Heft 11/12
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Friedrich, Carl: Die Technik der Goldgläser
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https://doi.org/10.11588/diglit.6905#0085

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Nr. JU ^ 1(2. München. 1879»

Die Technik der Goldgläser.

von Larl Friedrich.

llN Erdgeschosse der neuen Pinakothek zu München besaß bis vor Kurzem das kgl. Antiquarium
von den vier berühmtesten Techniken römischer Gläser je eine j)robe. Von einer derselben, dein
durchbrochenen Becher, calix diatretus oder peritretus,') haben wir bereits einmal gehandelt und
nach vieler Mühe festzustellen vermocht, 2) daß er identisch ist mit dem größeren der zwei > 84-s
in Köln ausgegrabenen und von bserrn Urlichs in den Jahrbüchern des Vereins von Alterthums-
freunden im Rheinlands publicirten. 3) Die Beispiele der zweiten und dritten Technik, Bruchstücke von ziemlich
großen, flachen Schalen oder Schüsseln, von denen die eine durch das Rad des Glasschneiders, die andere durch
einen rasch gedrehten Stift mit Bilderschmuck ausgestattet wurde, hat ein Aufsatz von uns, der von Nummer f—3
des laufenden Jahrgangs der Wartburg erschien, ausführlich besprochen und zur Abbildung gebracht. Sie sind
unlängst als werthvolle Erwerbung in die reichhaltige Glasabtheilung des königl. bayerischen Nationalmuseums
gekommen, mit ihnen zugleich die Scherbe, welche uns die vierte Technik vor Augen führt, von der in diesem
Artikel die Rede sein soll. Die betreffende Scherbe ist das Bruchstück einer mäßig großen Schale, deren Boden
sie gebildet hat, und mit den sitzenden Bildern der beiden Apostelfürsten in Gold geschmückt.

*)„Calices peritretos" ist nämlich nach einer Lorrektur von mir die verdorbene Stelle bei plinius IU>. XXXVI., 66 statt
„calices petrotos" zu lesen. Siehe meinen Aufsatz: Kunsthistorische Aphorismen III. in der Wartburg, dem Organ des M. Alterthums-
vereins, 1877/78. Nr. 8 p. (57 ff.

2) Wartburg (876/77 Nr. ( und 2 p. 3—4 in dem Aufsatz: „die durchbrochenen Gläser."
s) Doppelheft V und VI p. 357 ff. sazu die Tafeln XI und XII.

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