Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1879

DOI Heft:
Heft 1/2
DOI Artikel:
Vermischte Mittheilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6905#0020

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
(50 Mark. Die Preisbewerber wurden aufgefordert, bei der
Lösung sämmtlicher Aufgaben sich an die Formen der Renaissance
oder der Antike anzuschließen, namentlich aber naturalistische
Auffassung zu vermeiden. Ausgeführte Preisaufgaben wurden
eingesendet: 4 Kamine, 5 Spiegelrahmen, (0 Regulatorgehäuse,
6 Photographiealbums. Für einen Kamin erhielt den ersten
Ehrenpreis der Marmorwaarenfabrikant KL L. Schleicher (Ent-
wurf von Architekt E. Sputh), den zweiten der Marmorwaaren-
fabrikant Emil Mille (Entwurf von Architekt Rötger), den dritten
KI. L. Schleicher (Entwurf von den Architekten Ihne und Steg-
müller); für Pfeilerspiegelrahmen wurde der erste Preis nicht
ertheilt; den zweiten erhielt der Besitzer der Steinpappefabrik
Earl Röhlich (Entwurf von Baumeister E. peidecke), den dritten
der Klöbelfabrikant Ferd. Vogts (Entwurf von Ihne und Steg-
müller) ; für Regnlatorgehäuse erhielt den ersten Preis Bildhauer
M. Kleinertz (Entwurf von den Architekten voß und Klüller),
den zweiten Klöbeltischler I. Brandstäter, den dritten Kunst-
tischler G. wenkel (Entwurf von Architekt E. Sputh); für Photo-
graphiealbums erhielt den ersten Preis der Besitzer der Album-
fabrik F. F. Kullrich (Entwurf von Ihne und Stegmüller), den
zweiten ebenfalls F. F. Kullrich (Entwurf von Adolf peyden),
den dritten 6. Klanegold. — Nach dem vorliegenden Bericht der
Beurtheilungskommiffion ist diese in der Lage, „ihre besondere
Geuugthunug über die Leistungen auszusprechen, welche ihrer
Entscheidung unterbreitet worden sind. Sie begrüßt mit Freuden
den Fortschritt, welcher aus den vorliegenden Gebieten durch die
Konkurrenz um den Staatspreis geweckt worden ist und hebt
besonders rühmend hervor, daß sie Arbeiten zu beurtheilen ge-
habt hat, welche sich in originellen Lösungen weit über das
Niveau des pergebrachten erheben und neben den Schöpfungen
unserer Nachbarn einen durchaus ebenbürtigen Platz behaupten."

Ausstellung von Reiseskizzen und von architektonischen,
dekorativen und kunstgewerblichen Aufnahmen zu Berlin.
April — Mai ($7<). Das Programm enthält einen warmen
Aufruf an die Künstler Deutschlands und Deutsch-Besterreichs,
die Aufnahmen, welche sie in ihren glücklichen Manderjahren
gemacht haben, einzusenden. Die Ausstellung hat den Zweck,
einen Keberblick über die hervorragenden Merke der Architektur,
der dekorativen Klalerei und Skulptur und der Kleinkünste zu
geben. Werke rein figürlichen oder landschaftlichen Inhalts
bleiben ausgeschlossen. Ls wird auch hervorgehoben, daß die
beabsichtigte Ausstellung Verlegern, welche die Perausgabe kunst-
geschichtlicher, architektonischer und kunstgewerblicher Publikationen
beabsichtigen, von Nutzen sein werde. Die Mitglieder des Aus-
stellungskomites sind der Geh.-Rath Lüders, der Maler M. Meurer,
die Architekten Luthmer, Schütz, Stöckhart, Zaar, Ziller. Lin- I

fendungstermin bis spätestens zum (. März (379. Das Nähere
sagt das Programm.

Internationale Ausstellung in Sydney. In Sydney ist
für den August (879 eine internationale Ausstellung in Aussicht
genommen. Näheres ist durch Jules Ionbert, Secretary, 227
Georgesheet, Sydney New South Males, zu erfahren. In
Rücksicht auf die große Kaufkraft und Kauflust der australischen
Kolonialbevölkerung wird sich dem vernehmen nach die öster-
reichische Industrie an jener Ausstellung stark betheiligen.

Wanderausstellung. Am (6. Dez. v. I. faßte der pforz-
heimer Kunstgewerbeverein den Beschluß, eine Wanderausstellung
stilgerechter Gold- und Silberwaaren zu veranstalten. Jetzt, nach
erlangter Genehmigung der Regierung, veröffentlicht der Verein
das Programm des Unternehmens („Pf. Beob." 29. Dez.). Die
Gegenstände, aus (Z'/^-karätigem Golde verfertigt, sollen „alle
Artikel der Bijouteriefabrikation umfassen und unter strengster
Wahrung der Stilreinheit sich doch im Allgemeinen der Ver-
kaufsgelegenheit des deutschen Marktes anpaffen." Die Samm-
lung soll in allen größeren Städten des deutschen Reiches zur
Ausstellung kommen. Mit der Ausstellung ist eine Lotterie ver-
bunden, welche bei 7500 Loosen zu 2 Mark 420 Gewinuste
haben wird, deren niedrigster nicht unter (0 Mark, deren höchster
nicht über ZOO Mark Werth haben soll. Durch diese Lotterie
glaubt man die Kosten des Unternehmens decken zu können.
Sollte es den Unternehmern gelingen, den ferner erstrebten Zweck
zu erreichen, nämlich den Beweis zu liefern, daß man in Deutsch-
land nicht nur billig und schlecht arbeite, sondern auch gut, schön
und doch billig, dann wäre ihnen gewiß eine der schönsten
Bürgerkronen zuzuerkennen. (A. Z.)

König Ludivig's preisstütung. Zur Bewerbung um die
ausgesetzten Preise hat das bayerische Gewerbemuseum in Nürn-
berg zwei Aufgaben gestellt; 500 Mark sind für einen aus-
geführten Rahmen zu einem Spiegel oder Bild und 200 Mark
für das Modell oder den Entwurf desselben, sodann ZOO Mark
für eine ausgeführte Petroleumlampe zum Stehen in einem
Salon, 200 Mark für das Klodell einer Lampe in der Ans-
führungsgröße bestimmt. Die zweite dieser Aufgaben ist schon
dreimal gestellt worden. Einlieferungsternii» bis zum 28. Juli,
preisvertheilung am 25. August (879.

Berichtigungen. In dem Aufsatz „Keber Feuervergoldung"
im fünften Doppelheft des Jahrgangs (878 ist S. 74 A. 25
„Guß und Blech" statt Guß in Blech, S. 75 A. 4 „abgebrannt"
statt abgebraut, Z. (4 „vertreibt" statt verreibt, Z. 46 „cendern"
statt eentriren, S. 76 A. z „Glasgall" statt Glaspol zu lesen.

verantw. Redakt.: vr. S. Lichten st ein. — Verlag von G. pirth in Leipzig & München. — Druck von Knorr & pirth in München.
 
Annotationen