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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 1.1902-1903

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Meier-Graefe, Julius: Die Sammlung Thomy-Thiéry im Louvre
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https://doi.org/10.11588/diglit.3547#0439

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eigentlich gemeisselt sein müsste und in der
Regel schwarz wirkt, sondern malerisch dehnt
sich am anderen Ufer die weite Welt und
füllt das Bild mit grossen Linien.

Und Milletl Millet machte Menschen, das
war seine Kunst. Man muss ihn daher so
nahe wie möglich dabei sehen. In den Bildern
der neuen Sammlung glaubt man den Künstler
immer um Arml'änge vor sich zu haben.
Diese Bruleuse d'Herbes, die auf ihren Zinken
gestützt, dem Feuer zusieht, oder dieLessiveuse,

die das Wasser in das Schaffgiesst, derFendeur
de Bois oder der Vanneur sind alle gerade
einige dreissig Centimeter hoch, und man
wird ihre grossen Gesten immer als Monu-
mente vor sich haben. Ein menschliches Still-
leben einer für Millet besonderen Art ist die
Precaution maternelle: bei diesem Bilde hat
der ernste Mann einmal ausnahmsweise ge-
lächelt.

Man möchte den Berlinern einen Thomy-
Thie'ry wünschen.

I. F. MILLET, LA LESSIVEUSE

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