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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 3
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Zucker, Paul: Kongress für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft: Berlin 16. - 19. Oktober 1924
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0126

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konstruktive, totale und partielle Stile einander gegenüber-
stellte. Es soll nun nicht behauptet werden, daß gerade
diese Stildefinitionen tatsächlich alle Möglichkeiten der stilisti-
schen Entwicklung umschriebe. Sie sind aber deswegen be-
sonders zu begrüßen, weil sie wiederum darauf hinweisen,
daß eine Antithese, mag sie auch noch so glücklich
und treffend sein, wie etwa die der Wölfflinschen Grund-
begriffe, niemals allein ausreicht, um die stilistische Ent-
wicklung zu erklären: daß jedes Kunstwerk so vielfältig ist,
daß es als Diagonale in einem Parallelogramm sehr ver-
schiedenartiger Stilantithesen aufgefaßt werden muß, für die
untereinander die mannigfaltigsten Variationsmöglichkeiten
bestehen.

O. Wulff-Berlin unterscheidet zwischen Sehform und
Sehvorstellung. Von der Sehform, dem zweidimensionalen
Flächenbild ginge die malerische Anschauungsweise, von
der Sehvorstellung, die eine Körpervorstellung ist, in der
sich optische Erfahrung mit solcher des Tastsinns verbindet,
die plastische Anschauungsweise aus.

Mit die wesentlichsten Ausführungen, der Vortrag von
Moser-Halle über Stilverwandtschaften zwischen den Künsten
wurde, da er der letzte Vortrag des Kongresses war, nicht

genügend beachtet. Die Möglichkeit, Parallelen zwischen
ihnen zu ziehen, die mehr sind als ein Spiel mit Worten
und wirklich auf den allgemein verbindlichen Stil einer be-
stimmten Zeit hinzielen, war Gegenstand einer Diskussion,
deren Endresultat doch war, daß eine wechselseitige Er-
hellung der Künste sehr wohl möglich und die Anwendung
von Begriffsformulierungen aus der einen Kunst durchaus
fruchtbar für die Erkenntnis der anderen wäre, — wenn sie
mit gesunder Skepsis und Vorsicht geschähe.

Es ist nicht die Aufgabe wissenschaftlicher Kongresse
endgültige Formulierungen zu finden. Doch bot sich immer-
hin diesmal die Erkenntnis, daß zwar die Gegensätze zwi-
schen den bisher sich einander befehdeten Richtungen der
Ästhetik nicht geringer geworden, doch aber ein gewisser
allgemein verbindlicher Grundzug zu erkennen ist. Er wird
charakterisiert durch eine ganz allgemeine Abwendung von
zu weit gehenden Abstraktionen, in der Anerkenntnis der
elementaren gefühlsmäßigen Tatsachen, in dem Verzicht auf
Etiquettierung des lebendigen Kunstwerkes, — alles Dinge,
die uns selbstverständlich erscheinen, keineswegs aber immer
von der „offiziellen Wissenschaft" auch so angesehen
wurden.

Grundbe;

3e und

chaotische,

FELIX MESECK, BILDNISRADIERUNG

AUSGESTELLT IN DER BERLINER AKADEMIE

III
 
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