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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 7
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Thieme-Becker, Künstlerlexikon. XVII. Band.
Heubel-Hubard.

Der neueste Band dieses Allgemeinen Lexikons der bilden-
den Künstler, der unter der Leitung von Hans Vollmer und
der aufopfernden Mitwirkung zahlreicher Fachgenossen kürz-
lich erschienen ist, erweist sich der vorangegangenen Bände
durchaus würdig. Es kann gar nicht genug betont werden,
welcher Dienst der Wissenschaft, der Welt der Sammler und
allen Kunstfreunden erwiesen wird, wenn man das großartige
Unternehmen mit Rat und Tat fördert, d. h. nicht nur das
Werk selbst kauft, sondern auch die Redaktion mit Nach-
richten versieht und auf Lücken aufmerksam macht. Dabei
will ich nicht die Fehler verschweigen, die auch dem neu-
esten Band noch anhaften. Daß auf Gründlichkeit gesehen
wird, versteht sich von selbst. Aber es ist nach wie vor
nicht die Aufgabe des Lexikons, umfangreiche Monographien
aufzunehmen, wie etwa die von H. A. Schmid über den
jüngeren Holbein. Sie umfaßt neunzehn volle Seiten Text (!)
und vier Seiten Literaturnachweis. Der Literaturnachweis
kann natürlich nicht ausführlich genug sein, aber neunzehn
Seiten Text ist eine Unmöglichkeit, selbst bei dem jüngeren
Holbein und selbst bei aller Qualität der von dem bekannten
Forscher geleisteten Arbeit. Es wäre nicht schwer gewesen,
ohne jeden Schaden für das Ganze, den Umfang auf die
Hälfte zu reduzieren. Viel verdienstvoller hätte mir geschienen,
wenn Schmid mit einigen anschaulichen Sätzen dargelegt
hätte, worin sich die zum Teil sehr geschickten Holbeinnach-
lolger von dem Meister unterscheiden lassen. So angenehm
es auch ist, wenn das Lexikon sehr viel exakte Daten und
Mitteilungen über das Leben und das Werk eines Künstlers
enthält, so wird es doch nie eine Monographie ersetzen
können. Auch in der Redaktion selbst ist man bei den Ar-
tikeln Hogarth und selbst bei Hoppner etwas stark in die
Breite geraten. Mit Glück ist bei letztgenanntem Maler das
Werk in Petit-Druck angegeben, aber ich möchte doch be-
zweifeln, ob es die Aufgabe des Künstlerlexikons ist, selbst
in solchen Fällen eine Art Oeuvrekatalog zu publizieren. Es
genügt vollkommen eine Darstellung wie sie der Redaktion
bei dem amerikanischen Maler W. Homer besonders geglückt
ist. Auch die Biographien Adolf von Hildebrands von W. Riezler,
Houdons von Vollmer und Pieter de Hoochs von Lilienfcld
seien als Musterbeispiele rühmend hervorgehoben.

August L. Mayer.

Heribert Reiners, Die Kölner Malerschule.
M.-Gladbach, B. Kühlen. 1925.

Harald Brock mann, Die Spätzeit der Kölner
Malerschule. Bonn, Kurt Schroeder. 1924.

Die Geschichte der Kölner Malerschule ist das praktische
Beispiel einer Kunstgeschichte ohne Namen. An fast keiner
Stelle ist es gelungen, die Brücke von den urkundlich über-
lieferten Nachrichten zu den erhaltenen Werken zu schlagen,
und so müssen sich die Meister, deren Werk durch die Stilkritik
zusammengestellt wurde, mit künstlichen Nottaufen begnügen,
da ihr bürgerlicher Name verloren ist. Es ist trotzdem ge-
lungen , den Bildervorrat in einigermaßen befriedigender

Weise aufzuteilen und zu ordnen. Seit Scheibler die Grund-
lagen für diese Ordnung geschaffen und Aldenhoven sie in
seinem Geschichtswerk aufgezeichnet hat, schien ein sicherer
Boden gewonnen, aber wenn die Forschung trotz mancher
Bemühungen seither kaum wesentlich vorangeschritten ist,
so liegt es nicht zuletzt daran, daß den stilkritischen Unter-
suchungen niemals die Bestätigung durch einen Urkunden-
fund zuteil geworden ist. Es zeigt sich, daß den historischen
Konstruktionen doch die volle Lebensfähigkeit abgeht, sie
lassen sich spalten und wieder vereinigen, der Spekulation
über Herkunft und gegenseitige Beziehungen der Meister sind
keine Grenzen gesetzt, und entscheidende Fragen der Da-
tierung stehen in der Luft, da zu wenig feste Punkte ge-
geben sind, an denen das Gerüst einer sicheren Chronologie
Halt finden könnte.

So legt man nicht ohne ein Gefühl der Enttäuschung
das Buch von Reiners aus der Hand, von dem man die
Lösung vieler Fragen erhoffte, die in Scheibler-Aldenhovens
Werk offen geblieben waren, und auch den eindringenden
Untersuchungen Brockmanns, die manchen von Reiners
gegebenen Bestimmungen widersprechen, fehlt doch in
Einzelheiten die volle Überzeugungskraft. Es scheint, als
könne das Gebäude festeren Zusammenhalt erst finden, wenn
es gelingt, in seinen Fundamenten stärkere Stützen zu ge-
winnen. Immerhin zeigt es sich, daß eine grundsätzlich
entwicklungsgeschichtliche Fragestellung, wie sie Brockmann

PAUL CEZANNE, SELBSTBILDNIS

AUSGESTELLT BEI HUGO PERLS, BERLIN

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