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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 12
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Wellington, Hubert: Die neuste Malerei in England, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0478

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entgegen oder ignorierten sie doch und hatten in
Zeichnung, Farbe und Komposition auf eine ältere
Tradition zurückgegriffen. Bei den Nach-Impres-
sionisten aber wurde der Naturalismus von einer
Fortentwicklung abgelöst, die sich auf dem Im-
pressionismus aufbaute. Hier konnte man die großen
von Cezanne ausgehenden Bestrebungen sehen, „aus
dem Impressionismus etwas Dauerhaftes und So-
lides wie die Kunst der Museen zu schaffen" —
und daraus erwuchs etwas Positives, keine Ver-
neinung. So war England mit einer Bewegung in
Berührung gekommen, die in verschiedener Form
eine völlige Umwälzung aller Tendenzen der Male-
rei auf der westlichen Halbkugel hervorrief. In-
dividuelle Künstler setzten sich, jeder auf seine
Weise, mit den Problemen der emphatischen und
rhythmischen Komposition und mit der Verwen-
dung von Farbe und Form um ihres eigenen Wer-
tes willen auseinander. Die Camden Town Group,
deren Präsident und geistiger Mittelpunkt Walter
Sickert war, wurde gegründet, um sich bald mit
der größeren und weniger radikalen London Group

zu vereinigen. Hier stellten Gore, Gilman und
Ginne aus; Roger Frys Omega Workshop-Gruppe,
Duncan Grant, Vanessa Bell, Adeney und andere
schlössen sich ihnen an. Das ihnen Gemeinsame
war ihre Aufnahmebereitschaft französischen Ein-
flüssen gegenüber, obgleich sich bald genug Unter-
schiede zwischen ihren Temperamenten und den
französischen „Fauves" geltend machten.

Duncan Grant muß sowohl als Einzelerschei-
nung wie als Typus besprochen werden. Ich glaube,
darin nicht fehl zu gehen, daß jeder kritisch ver-
anlagte Mensch in ihm die begabteste und erfreu-
lichste Künstlererscheinung seiner Generation sieht.
Er repräsentiert das rein malerische Prinzip, er
empfindet die natürliche Freude an der Kunst,
ohne sich gegen ihre Grenzen aufzulehnen — aber
er ist kein streitbarer Theoretiker oder Propagan-
dist. Ein auserlesenes Gefühl für die Schönheit
der sichtbaren Welt und für ihre Übertragung in
Form und Farbe ist das Wesentliche seiner Be-
gabung. Trotz seines umfassenden Wissens und
seines reifen Urteils über die Kunst der Gegenwart

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