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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 17.1905-1906

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Zimmermann, Ernst: Keramik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4870#0266

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BEMERKUNGEN ZUR 3. DEUTSCHEN KUNSTGEWERBEAUSSTELLUNG DRESDEN 1906 233

Geschirr in Porzellan und Steingut. Malereien von Gertrud Kleinhempel

wird, diese Zeitschriften denken an die Befriedigung
dieser Wünsche nur so weit, als sie die Konkurrenz
untereinander dazu zwingt. Im übrigen leben sie von
ihren Inserenten und darum auch für dieselben. Es
ist deshalb für sie viel wichtiger, daß von diesen ja
keiner einmal vor den Kopf gestoßen wird, als daß
einmal ein Wißbegieriger, der nur sein billiges Abonne-
ment bezahlt, nicht ganz die gewünschte Aufklärung
erhält. Damit aber versiegt alle Kritik, damit auch
aller Fortschritt, und so wirkt ein großer Teil dieser
geschäftlich journalistischen Unternehmungen eher
hemmend als fördernd. Für das Aufkommen der neuen
Kunst aber haben sie auf diese Weise auch gleichfalls
so gut wie nichts getan; im Gegenteil, sie wittern in
dieser eine starke Gefahr, die sie in ihrem bisherigen
behaglichen Bestände arg gefährden könnte. So gilt
es, hier entweder eine Bresche zu schießen, durch
die das neue künstlerische Leben auch in diese
müden Organe einziehen kann, oder rücksichtslos
ganz neue zu begründen. Letzteres dürfte wohl nach
allen bisherigen Erfahrungen am meisten zu empfehlen
sein. Alle diese Verhältnisse liegen aber auf dem
Gebiete der Keramik ganz besonders schlimm: Die
»führenden« Blätter stehen hier ganz erstaunlich still
und machen auch nicht die geringste Miene, daß es
besser werden soll. Abhilfe ist darum hier im Inter-
esse der Weiterentwickelung unserer Keramik doppelt
notwendig.

Das sind die Gründe, die die erstaunliche Tat-
sache fertig gebracht haben, daß, obwohl große Kreise
sich jetzt wieder eingehend für die Keramik inter-
essieren, dennoch die keramische Praxis noch nicht
entfernt den hiervon zu erwartenden Vorteil gehabt hat.

Diese Beobachtung kann man auf der Ausstellung
gleich bei dem edelsten Produkt der Keramik, und
gerade bei diesem am allerersten machen, weil hier
die Großindustrie fast ausschließlich in Frage kommt.

Kunstgewerbeblatt. N. F. XVII. H. 12

Was hat sich hier auf der Ausstellung an Porzellan-
fabriken eingefunden? In der Hauptsache nur die
beiden Staatsmanufakturen Deutschlands und die ver-
pachtete Nymphenburger Manufaktur, dazu noch eine









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Kind mit Steckenpferd von K. Hentschel-Meißen
Kgl. Porzellanmanufaktur Meißen

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