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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

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1./2. Septemberheft
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Franz Hals im neuen Gewande / Die Reflektierung von Leonardos Abendmahl / Verlorene Schätze /Die Wahrheit über Grünewald / Kunstauktionen / Aus des Museumswelt / Neue Kunstbücher Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0035

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Sprochen hat, erschien ein Lagerkatalog des Leipziger Hauses, der
alle dort erschienenen wissenschaftlichen Publikationen aufzählt.
Zum Geburtstage des hochgeschätzten Antiquars wurde auch eine
von R. Koehler und M. Breslauer zusammengestellte Festschrift
herausgegeben.

JHeue Kunffbücbet?.
Ocneziani{ct)C jvialcr.
Emil Waldmann: Tizian. Im Propyläen-Verlag, Berlin (1923).
Mit 110 Abbildungen. — Detlev Freiherr von Hadeln:
Zeichnungen des Giacomo Tintoretto. Paul Cassirer, Berlin
1922. Mit 72 Tafeln.
In der Reihe der „führenden Meister“, die im Propyläen-
Verlag erscheinen, hat E. Waldmann einen „Tizian“ geschrieben,
der Dank der zahlreichen Dokumente, die über den Maler von
Cadore bekannt sind, als eine richtige Biographie angelegt werden
konnte, in deren einzelne Kapitel die Würdigung der Gemälde je-
weils eingeschaltet ist Das biographische Schema, das fiir die
Darstellung gewählt wurde, ließ sich nicht ohne Zwang mit einer
zusammenfassenden Wiirdigung der Kunst Tizians vereinbaren;
der Leser, der sich z. B. über Tizian als Bildnismaler unterrichten
will, muß an verschiedenen Stellen des Buches nachschlagen, was
allerdings durch ein überschwenglich genaues Register recht be-
quem gemacht ist Die biographischen Daten selber hat Waldmann
mit Glück zu bereichern gewußt, indem er fiir das frühe Geburts-
jahr 1476/77 (das von Manchen bestritten worden ist) neue und
m. E. beweiskräftige Belege beibringt. Die Würdigung der Kunst
des Meisters hat Waldmann gleichfalls um einige neue Züge ver-
mehren können; vor allem hat er die bereits bekannten Beziehun-
gen zu Raffael und Michelangelo an weiteren Beispielen zu
erhärten unternommen. Besonderer Nachdruck wurde auf die
Malweise Tizians gelegt, wozu die genauen Farbenangaben, die
sich in dem klassischen Buche von Crowe & Cavalcaselle finden,
weitgehend übernommen zu sein scheinen. Gar manche der Bilder,
die gemeinhin als Originalwerke Tizians gelten, sind umstritten.
Gegen die Auswahl, die Waldmann aus den seit länger be-
kannten Gemälden getroffen hat, wird schwerlich etwas einzu-
wenden sein. Eher sind Bedenkcn am Platz angesichts einiger
neuerdings aufgetauchter Bilder, deren Wiedergabe hier man dank-
bar begrüßen wird, auch wenn man nicht in allen Fällen mit Wald-
mann iiber die Eigenhändigkeit einer Meinung sein kann. Mit
Recht hat Waldmann der landläufigen Versuchung widerstanden,
den Künstler, über den er zu sprechen hatte, gegenüber anderen
bekannten Größen herabzusetzen oder künstlich zu erhöhen. Er
hat den Maßstab Tizian selber zu entnehmen gewußt, was ihn fast
durchweg vor einer unangebrachten Kritik an dem großen Meister
bewahrt hat.
Der Band über die Zeichnungen Tintorettos, den Detlev Frei-
herr von Hadeln als ersten Teil seines umfassenden Werkes über
den venezianischen Meister herausgebracht hat, darf als ein Mnster
kritischer, tief eindringender Arbeit gelten. Das Ergebnis ist so
schlüssg, daß wir es hier (mit Worten des Verfassers wiedergeben:
Tintoretto hat mit plastischen Modellfigiirchen koniponiert. Diese
Figürchen wurden auf ein Brett zu Gruppen zusammengestcNt.
Nachdem auf solche Weise die Komposition festgelegt war, ging
Tintorctto an die Untermalung des Bildes in Chiaroscuro. Aber
noch bevor der Pinsel in Aktion trat, zeichnete Tintoretto jede Fi-
gur, gleichgiltig ob ihre Stellung halb verdeckt war oder niclit,
mit dem Stift auf Papier als Einzelstudie, und zwar möglichst als
Akt. Während Gesamtkompositionen unter den Zeichnungen so
gut wie ganz fehlen, besteht noch ein ansehnlicher, das Hundert
weit übersteigender Reichtum an solchen Einzelstudien Soweit
diese zur Ausführung bestimmt waren, sind sie quadriert, um auf
die Leinwand übertragen zu werden, die ebcnfalls quadriert wor-
den sein muß. Auch drapierte Figuren sind zunächst als Akt ge-
zeichnet worden, und in der Regel zeichnete Tintoretto auch die
Aktvorlagen für weibliche Gewandfiguren nach dem männlichen
Modell. — Hadeln hat nun natiirlich nicht bloß die Arbeitsweise

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