angebildet, wandte sich Josefine Swoboda schon in friihestem
Alter fast ausschließlich der Bildnismalerei zu.
Fritz Stahl, der Kunstkritiker des „B e r 1 i n e r Tage-
b latt“ wird am 10. Dezember 60 Jahre alt. Er hat eine führende
Rolle im Berliner Kunstleben, ist ein Kunstschriftsteller vön tiefem
Wissen, von scharfem Blick und wirkt auch dann interessant, wenn
cr, der Kämpfer, danebenschlägt. Sein Verdienst, zur Propagie-
rung der modernen Kunst sein Sclierflein beigetragen zu haben,
bleibt unbestritten. Stahl hat eine Reihe ausgezeiclmeter Bi'.cher
\eröffentlicht: 1903 schrieb er über „Die Kunst im Leben der Kin-
dcr“, 1904 über Josef Israels und 1906 erschien von ihm die geist-
reiche Schrift ,,Wie sah Rembrandt aus?“ Seine jüngste Publi-
kation ist seinem Freunde Max Kruse, dem Bildhauer. gewidmet.
Fritz Stahl ist auch einer der besten Kenner der Architektur: Seine
gründlichen Darstellungen über Berlin und Potsdani haben ihm
die Kreise der Künstler-Architekten gewonnen.
❖
Der Bildhauer Professor Alfonso C a n c i a n i in T r i e s t
vollendet am 11. Dezember sein 60. Lebensjahr. Er ist auch in
Deutschland kein Unbekannter. In München sah man vor 1914
wiederholt seine reizvollen Kleinplasdken, in Berlin stellte er ein-
mal bei Schulte kollektiv aus, in der Qroßen Kunstausstellung sah
man seinen grandiosen Dante-Denkmal-Entwurf. für den ihm 1896
die Wiener Akademie den Rom-Preis, die Wiener Sezession ein
paar Jahre nachher den Kiinstler-Preis zuerkahnte. In Wien, wo
der aus Brazzano im Küstenland stammende Künstler mehr als
drei Jahrzehnte gelebt hatte, steht sein Denkmal des Anatomen
Langer, wchl das beste Monument des Arkadenhofes der Wiener
Universität, steht das Porträt Verdins von Valsevilla, das er fiir
die Wiener Minoritenkirche schuf, und der private Besttz liebt
seine durchgeistigten Porträts und seine köstlichen Kleinskizzen,
in denen er auch Typen aus dem Volke darstellt, die an Meunier
gemahnen und die doch eine ganz persönliche Note haben. Canci-
ani, der seit 1918 in Triest seinen Wirkungskreis hat, ist ein Mei-
ster der klassischen Linie und ein Meister der starken Empfindung.
Das neue Italien besitzt in ihm einen seiner hervorragendsten
Plastiker.
*
In Budapest betrauert man den unerwarteten Tod des
Advokaten Dr. Josef D o n a t h , der siclr auch als M a I e r großer
Wertschätzung erfreute. Museumsdirektor Dr. Qabriel v. T erey
widmct dem allzufrüh dahingeschiedenen Künstler einen warmen
Nachruf im „Pester Lloyd“, worin er unter anderm sagt: Joscf
Donath „war im besten Sinne des Wortes ein Freilichtmaler, der
das Gewcnnene u.nd Erlebte mit kräftigen, oft mit stark leuch-
tenden Farben erfaßte. Er huldigte nicht allein der Landschaft,
das Figürliche fesselte ihn im gleichen Maße, und er malte iin
Freien mit Exter zusammen die aus München hergebrachten Mo-
delle“. Der Künstler verbrachte nämlich jeden Sommer in Feld-
wies am Chiemsee in Oberbayern und hatte freundschaftliche Be-
ziehungen zu Alexander v. Kubinyi und Julius Exter. Und der
ungarische, auch in Deutschland hochgeschätzte Kunstforscher v.
J’erey nennt den Maler Josef Donath, der in Miinchen und in
liolland studiert hatte, eine echte und vornehme Künstlernatur,
dessen Kunst stets nach innen ging. Die Freunde des Künstlers,
der von seltener Bescheidenheit war, werden seinen Namen hoch-
halten.
JHetie Qt?apbik.
W o h 1 g e m u t h & L i s s n e r in B e r 1 i n haben unter
dem I itel „M o d e r n e G r a p h i k“ einen Bilder-Katalog der bei
ilmen erschienenen Blätter herausgegeben. Diese Publikaiion ist
ein Zeichen für die Iebhafte Rühriigkeit des Verlags. Fast alle
großcn und kleineren Namen aller Qraphikrichtungen sind darin
vertreten.
P. 14. Beyer & Solin in Leipzig gcbcn in ihrem La-
gerverzcichnis Nr. 39 eine Uebersicht iiber alle bekannten Biicher
und Mappen mit Originalgraphik. Im Auszug seien nur folgende
Namen genannt: Brangwyn, Corinth, Willi Qeigcr, Oskar Qraf,
Moderne
leister
Achenbach,
Baisch,
Bochmann,
Böcklin, Braith
Corinth,
Dahl, Defregger,
Deiker, Diez,
Feuerbach,
Friedrich,
Qebhardt,
Qrützner,
Gude, Hodler,
Jsraels, Jutz,
Kaulfmann,
Keller, Knaus,
Kokoschka,
Kröner, Leibl,
Leistikow,
Lenbach,
Liebermann,
Lier, Menzel,
Munkascy,
Munthe,
Pettenknfen,
Picasso, Richter,
Schleich,
Schönleber,
Schreyer,
Schuch,
Schwind,
Slevogt, Sperl,
Spitzweg, Stuck,
Thoma, Trübner,
Uhde, Vautier,
Verboeckhoven,
Voltz, Wenglein,
Ziigel
kauft
A. Blumenreicli
Berlin W35
Blumeshof 9
Kurfürst 9438
Der
KlinSTU/ßHDERER
lllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllillllllllllllllll
ist
die zeitscnrm
aller
Kunst- und
Geseiiscnattskreise
Der
KUnSTUfßnDERER
i iin i iii ii ii i ii iii ii i iinii iin :ii ii i iiiiiii iii ■ ii ■■111111 iiiii
ist
die zeitscnrnt
der
internationaien
Kunstmissenscnalt
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*Filiale:Beqlin 6 n ß //■
\N 9 POTIDF/nEMTQ 06-«?'
121
Alter fast ausschließlich der Bildnismalerei zu.
Fritz Stahl, der Kunstkritiker des „B e r 1 i n e r Tage-
b latt“ wird am 10. Dezember 60 Jahre alt. Er hat eine führende
Rolle im Berliner Kunstleben, ist ein Kunstschriftsteller vön tiefem
Wissen, von scharfem Blick und wirkt auch dann interessant, wenn
cr, der Kämpfer, danebenschlägt. Sein Verdienst, zur Propagie-
rung der modernen Kunst sein Sclierflein beigetragen zu haben,
bleibt unbestritten. Stahl hat eine Reihe ausgezeiclmeter Bi'.cher
\eröffentlicht: 1903 schrieb er über „Die Kunst im Leben der Kin-
dcr“, 1904 über Josef Israels und 1906 erschien von ihm die geist-
reiche Schrift ,,Wie sah Rembrandt aus?“ Seine jüngste Publi-
kation ist seinem Freunde Max Kruse, dem Bildhauer. gewidmet.
Fritz Stahl ist auch einer der besten Kenner der Architektur: Seine
gründlichen Darstellungen über Berlin und Potsdani haben ihm
die Kreise der Künstler-Architekten gewonnen.
❖
Der Bildhauer Professor Alfonso C a n c i a n i in T r i e s t
vollendet am 11. Dezember sein 60. Lebensjahr. Er ist auch in
Deutschland kein Unbekannter. In München sah man vor 1914
wiederholt seine reizvollen Kleinplasdken, in Berlin stellte er ein-
mal bei Schulte kollektiv aus, in der Qroßen Kunstausstellung sah
man seinen grandiosen Dante-Denkmal-Entwurf. für den ihm 1896
die Wiener Akademie den Rom-Preis, die Wiener Sezession ein
paar Jahre nachher den Kiinstler-Preis zuerkahnte. In Wien, wo
der aus Brazzano im Küstenland stammende Künstler mehr als
drei Jahrzehnte gelebt hatte, steht sein Denkmal des Anatomen
Langer, wchl das beste Monument des Arkadenhofes der Wiener
Universität, steht das Porträt Verdins von Valsevilla, das er fiir
die Wiener Minoritenkirche schuf, und der private Besttz liebt
seine durchgeistigten Porträts und seine köstlichen Kleinskizzen,
in denen er auch Typen aus dem Volke darstellt, die an Meunier
gemahnen und die doch eine ganz persönliche Note haben. Canci-
ani, der seit 1918 in Triest seinen Wirkungskreis hat, ist ein Mei-
ster der klassischen Linie und ein Meister der starken Empfindung.
Das neue Italien besitzt in ihm einen seiner hervorragendsten
Plastiker.
*
In Budapest betrauert man den unerwarteten Tod des
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Wertschätzung erfreute. Museumsdirektor Dr. Qabriel v. T erey
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Nachruf im „Pester Lloyd“, worin er unter anderm sagt: Joscf
Donath „war im besten Sinne des Wortes ein Freilichtmaler, der
das Gewcnnene u.nd Erlebte mit kräftigen, oft mit stark leuch-
tenden Farben erfaßte. Er huldigte nicht allein der Landschaft,
das Figürliche fesselte ihn im gleichen Maße, und er malte iin
Freien mit Exter zusammen die aus München hergebrachten Mo-
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wies am Chiemsee in Oberbayern und hatte freundschaftliche Be-
ziehungen zu Alexander v. Kubinyi und Julius Exter. Und der
ungarische, auch in Deutschland hochgeschätzte Kunstforscher v.
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dessen Kunst stets nach innen ging. Die Freunde des Künstlers,
der von seltener Bescheidenheit war, werden seinen Namen hoch-
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JHetie Qt?apbik.
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ilmen erschienenen Blätter herausgegeben. Diese Publikaiion ist
ein Zeichen für die Iebhafte Rühriigkeit des Verlags. Fast alle
großcn und kleineren Namen aller Qraphikrichtungen sind darin
vertreten.
P. 14. Beyer & Solin in Leipzig gcbcn in ihrem La-
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und Mappen mit Originalgraphik. Im Auszug seien nur folgende
Namen genannt: Brangwyn, Corinth, Willi Qeigcr, Oskar Qraf,
Moderne
leister
Achenbach,
Baisch,
Bochmann,
Böcklin, Braith
Corinth,
Dahl, Defregger,
Deiker, Diez,
Feuerbach,
Friedrich,
Qebhardt,
Qrützner,
Gude, Hodler,
Jsraels, Jutz,
Kaulfmann,
Keller, Knaus,
Kokoschka,
Kröner, Leibl,
Leistikow,
Lenbach,
Liebermann,
Lier, Menzel,
Munkascy,
Munthe,
Pettenknfen,
Picasso, Richter,
Schleich,
Schönleber,
Schreyer,
Schuch,
Schwind,
Slevogt, Sperl,
Spitzweg, Stuck,
Thoma, Trübner,
Uhde, Vautier,
Verboeckhoven,
Voltz, Wenglein,
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Berlin W35
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