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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

DOI Heft:
1./2. Januarheft
DOI Artikel:
Zoege von Manteuffel, Kurt: Handzeichnugnen eines vergessenen Deutschrömers
DOI Artikel:
Donath, Adolph: Die Porzellansammlung Darmstaedter: zur ihrer Auktion bei Lepke in Berlin
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0165

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lieb Heinrich von Schroeter waren von ähnlichen Wün-
schen und Bestrebungen beherrscht wie er. Was er
etwa aus Dresden an romantischen Formanschauungen
mitgebracht haben könnte, wird schwer festzustellen
sein. Die „Wacht auf der Höhe“ dürfte nicht ohne
Nachklingen Dresdner Eindrücke entstanden sein: die

Art, wie die Landschaft gefühlt und gestaitet ist und wie
die einsame Gestalt in ihre Stimmung eingeht, mag auf
Anregungen Kaspar David Friedrichs oder seines Krei-
ses zurückgehen. Im Ganzen aber gehört Schumacher
unverkennbar zu den Deutschrömern, deren typisches
künstlerisches Schicksal er teilt.


Satz von fünf Vasen, Marke A. rö, Bemalung von Herold, Meissen um 1/30
Sammlung Prof. Dr. Darmstaedter, Berlin. Auktion bei Lepke, Berlin

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Eu ibvev Auktion bet Lepke in Beütm
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Adolpb Donatb

om 24. bis 26. März wird Rudolph L e p k e in Ber-
^ lin die berühmte Berliner Porzellansammlung Pro-
fessor Dr. Ludwig Darmstaedter versteigern.
Diese Auktion bedeutet für den internationalen
K u n s t m a r k t ein E r e i g n i s , wie wir es bisher
auf dem Gebiete des alten Porzellans noch nicht erlebt
haben. Denn die Sammlung Darmstaedter enthält die
höchsten Qualitäten a 11 e r europäischen Manufaktu-
ren, also nicht blos der deutschen, und übertrifft durch
diese Vielseitigkeit alle bisherigen Sammlungen großen
Stils, wie Hirth, Pannwitz u. a.
Wissenschaft und Sammlerwelt sind mit der
Sammlung Darmstaedter seit Jahrzehnten vertraut. Sie
hatte den Charakter einer Studiensammlung und war
stets das Ziel der Porzellanforscher, die aus den deut-
schen Städten und dem weiten Auslande nacli Berlin
kamen, um bei Professor Darmstaedter, der schon an
fünfzig Jahre sammelt, Qualitäten der Porzellankunst
kennen zu lernen, denen sie sonst in den Museen und
im privaten Besitz nicht begegnen konnten. In liolien
Schränken reihte sich Stück an Stück, aber die vielen

Hunderte von Figuren, Gruppen, Geschirren waren
nicht monoton nach Manufakturen und Meistern geord-
net, sondern dekorativ neben und iibereinander gestellt.
Damit eines das andere nicht schlägt. Ünd nur einen ein-
zigen von den Schränken beherrschte eine einzige Ma-
nufaktur: S e v r e s. Unvergleichliche Farben leuchte-
ten uns entgegen, bleu du roi und Türkisblau, duftiges
Rosa und saftiges Grün, Tassen, wie man sie selbst in
den großen Museen nicht findet, Schalen im köstlichen
,,Rose Pompadour“ und unter den Hauptstücken aucli
eine von den meisterlichen Proben des goldglitzernden
Juwelenporzellans (porcellaine ä emaux). Nur wenige
internationale Sammlungen besitzen so reiche Kostbar-
keiten an Sevres-Porzellan wie die Berliner Sammlung
Darmstaedter. Freilich, der 79jährige, aber noch ju-
gendfrische Sammler trennt sich nicht leicht von seinen
Lieblingen, doch er hat wenigstens den Trost, daß sein
Kunstbesitz durch das Haus Lepke in einem monu-
m e n t a 1 e n K a t a 1 o g verewigt wird, den der Por-
zellankenner Professor Dr. L u d w i g S c h n o r r
von Carolsfeld vom Schloßmuseum in Berlin be-

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