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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

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1./2. Januarheft
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Donath, Adolph: Die Porzellansammlung Darmstaedter: zur ihrer Auktion bei Lepke in Berlin
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Pevsner, Nikolaus: Die Neuordnung der Dresdner Gemäldegalerie
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https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0168

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schatz, die Sevres - Serie, wir bereits hingewiesen
haben. Neben Sevres nun ist bei Darmstaedter auch
das e n g 1 i s c h e Porzellan dnrch ganz exquisite
Exemplare der Manufakturen C h e 1 s e a , W o r c e -
s t e r und B r i s t o 1 repräsentiert. Und schließlich
enthält die Sammlung auch höchst erlesene Exemplare
von Buen Retiro, Capo di Monte, Kopen-
h a g e n usw. Professor Darmstaedter hatte ja von
1880 ab viele Reisen unternommen, die ihn in alle Welt
führten und ihm auch „ansehnliche Ausbeute“ brach-
ten. Und immer kam es ihm, wie ich in meinem dem-
nächst erscheinenden Buche „Technik des Kunstsam-

melns“ ausführe, „stets nur darauf an, das Schöne, nicht
das Seltene oder, wie die Händler sich falsch ausdrük-
ken, das Kuriose zu erwerben.“ „Ich habe“, sagte er
mir in unseren Gesprächen — denn ich kenne seine
Sammlung seit zwanzig Jahren — „nie Mittelgut ge-
kauft und mein Sammeln war nie ein Suchen, sondern
stets ein F i n d e n.“
Dieses Wort des Berliner Porzellan-Sammlers und
-Kenners ist ein Wahrwort. Wer einmal die Schätze
Professor Darmstaedters gesehen hat, nahm den unaus-
löschlichen Eindruck mit, daß hier Sammler und Kenner
in unvergleichlicher Weise zusammengewirkt haben.

Kavalier und Dame
Fulda um 1775



Sammlung Prof. Dr.
Darmstaedter
Auktion bei Lepke
in
Berlin

Dte JHßuocdnung dev Dttesdnett Qemätdegalecie
oon
JHtkotaus Pevsnev

J\/\it der Eröffnung der Galerie in der Parkstraße ist
1 1 die vor über einem Jahrzehnt begonnene Neuord-
nung der Dresdner Gemälde-Galerie zu einem vorläufi-
gen Ende gekommen, und es ist nun möglich, ihre Re-
sultate abschließend zu überblicken. Als im Jahre 1910
Karl Woermann von der Leitung der Galerie zurücktrat
und Hans Posse an seine Stelle kam, waren sicli beide
in der Notwendigkeit einer völligen Umgestaltung einig.
Woermann, der schon länger für eine solche eingetreten
war, hatte aber selbst wenig a-usführen können, so
daß der Beginn der stetigen Arbeiten in das Jahr 1910
fällt. Denkbar schwierig lagen damals die Verhältnisse

in Dresden, und das Geschick hat es gewollt, aaß sie
sich im Laufe der Tätigkeit nicht gebessert, sondern
durch den Krieg und die Nachkriegszeit noch ganz er-
heblich ungünstiger gestaltet haben. Zunächst konnte
man, ohne den Baubestand des Semper’schen Werkes
im wesentlichen anzutasten, durch Tieferlegung der
Oberlichter in den Hauptsälen und der Kuppel und
durch Ersatz der Papiertapeten durch Stoffbespannun-
gen eine starke Besserung der Wirkungs-Möglichkei-
ten erzielen. Parallel damit lief die völlige Neuordnung
der Gemälde selbst, die bis 1910 noch nacli den Grnnd-
sätzen des 18. Jahrhunderts so disponiert gewesen

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