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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

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1./2. Januarheft
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Römischer Kunstbrief / Vom Wiener Kunstmarkt / Tauts Berliner Gewerkschaftshaus / Londoner Kunstschau / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Künstler und Kunstgelehrte / Neue Kunstbücher / Vierte Breslauer Kunstmesse / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0185

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Jiannoüet?.
In der neuen Versteigerung, die H. v. d. P o r t e n u n d
Sohn vcm 2. bis 4. Februar veranstaltet, kommen einige ältere
Qemälde vor. Unter den Viamen und Holländern finden sich
Namen wie Ostade, Jan Molenaer, van der Velde usw. In der
Reihe der modernen Franzosen sind Bilder und Skizzen von
Corrot, Diaz, Manet usw. Unter den Deutschen sind Achenbach,
Bracht, Trübner, Wilhelm Busch vertreten. Am zweiten Tag der
Versteigerung wird moderne Qraphik verkauft: Corinth, Lieber-
inann, Meid, Slevogt, Zorn usw.
KCinßlct? und Kunffgelcbt
Am 1. Januar feierte der Dresdner Kunsthistoriker C o r :i e -
lius Qurlitt seinen 75. Geburtstag. Was er auf dem Qebiete
des Barock, seiner Erforschung und Darstellung, geleistet hat, ist
die Lösung einer riesigen Aufgabe, wie sie bisher noch keinem
Kunsthistoriker gelungen ist. Gurlitt st aber ncht bloß ein Histo-
riker vergangener, sondern zugleich auch gegenwärtiger Kunst.
Ganz besonders beschäftigte er sich mit der Pflege alter Denk-
mäler, wie er auch in Fragen der Restaurierung ein kräftiges
Wort mitgesprochen hat, z. B. bei Meißen und Heidelberg. Hieraus
ergibt sich auch, daß Gurlitt zugleich Architekt war, vor allem
betätigte er sich auf dem Qebiete des Städtebaues. Neben seiner
außerordentlichen literarischen Wirksamkeit ist vor allem auch
seiner Tätigkeit als Lehrer zu gedenken, wobei er jederzeit die
Kunstgeschichte weniger als Wissenschaft, sondern mehr als
Kunst behandelte. Cornelius Gurlitt war auch einer der schon
Ende der achtziger Jahre in der „Qegenwart“ auf das Malergenie
des Lesser Ury hingewiesen hat. Ein reich und künstlerisch
Schaffender, das Wesen der Kunstgeschichte vom Standpunkte der
Gegenwart Erfassender: so wirkte und wirkt noch unermüdlich
der 75 jährige an seinem Lebenswerk, das selbst einmal in der
Geschichte der Kunst einen bedeutsamen Platz einnehmen wird.
*
Der Maler Rudolf Schulte im Hofe wurde am 9. Ja-
nuar 60 Jahre alt. Wir schätzen ihn als einen der vorzügiichsten
und geschmackvollsten Porträtisten, der sich nie von der „Mode“
blenden ließ und unbeirrt seine reinen künstlerischen Wege ging.
Zu seinen Meisterbildnissen zä'hlt das Porträt Max J. Friedländers,
das in der Modernen Abteilung der Nationalgalerie hängt und
den hervorragenden Runstkenner ausgezeichnet charakterisiert.
Schulte im Hofe, der auch zahlreiche Porträts in seinen hoch-
interessanten Steinradierungen festhielt, wirkte lange Zeit ver-
dienstlich als Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler.
*
Die Stadt Cottbus hat zwei neue Gemälde von G, J.
Kern erworben: „Herbst“ und „Märkische Landschaft“. Es
sind zwei ungewöhnlich stimmungsvolle Werke des Berliner
Malers, der in seiner Kunst in kurzer Zeit überraschend gewachsen
ist. Die von der Stadt Cottbus angekauften Bilder Kerns, die
der „Kunstwanderer“ im vorliegenden Hefte wiedergibt, zeigen
die ernste versonnene Lyrik seiner die Natur meisternden Mal-
kunst.
*
Dr. Philipp Schweinfurth, der Dozent für Kunstge-
schichte an der Universität in Riga, sprach am 7. Januar in der
Urania in Berlin über Spanien. Sein formvollendeter Vortrag
verbreitete sich in nicht konventioneiler, interessanter Weise iiber
Land und Leute, Kunst und Kultur. In großen Zügen gab Dozent
Schweinfurth, der den Lesern des „Kunstwanderers“ kein Unbe-
kannter ist, ein farbenreiches Bild der spanischen Kunstbewegung.
* * *
Zum Hinscheiden meines guten Vaters P h i 1 i p p D o n a t h
(Wien, 23. Dezember 1924), der, eine stille Gelehrtennatur, an der
Kunst mit besonderer Liebe hing, sind mir auch aus den Kreisen
des „Kunstwanderers“ so viele Zeichen der Teilnahme zugegangen,
daß ich bitte, auf diesem Wcge meinen tief gefühlten Dank ent-
gegenzunehmen.
A d o I p h D o n a t h.

JOSEPH BAER & Co.
BUCHHANDLUNG UND ANTIQUARIaT
FRANKFURT a. M.
HOCHSTRASSE 6
GEGRÜNDET 1785


Aus De Laborde, Choix des chansons. Paris 17 73
Exemplar in alten roten Maroquinbänden

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STRIERTEN BUCHERN / SCHÖNEN EINBÄNDEN
KUNSTHISTORISCHEN HANDBÜCHERN
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