die Ausstellung der Hilde Pollak-Kotanyi nach W i e n , wo sie
im Rahmen der „Vereinigung bildender Kiinstlerinnen“ im Hagen-
bund zu sehen war. A. F. Seligmann schrieb hierüber in
der „Neuen Freien Presse“: „Es sind ganz freie, ohne jegiiche
Vorzeichnung angefertigte Nadelarbeiten, deren eigentümlich bi-
zarre Formen nnd bei aller Fremdartigkeit wundervoll zusammen-
gestellte Farben fast an jene von Medien im Trancezustand ge-
machten Zeichnungen erinnern, auch in der unbeschreiblichen Fein-
heit der Durchführung; so sind daumennagelgroße Gesichter voll-
kommen durchmodelliert, und zwar dadurch, daß die Stichlagen
mit derselben Farbe, aber in verschiedenen Richtungen geführt
werden und daher das Liclit verschieden auffangen. !m ganzen
sehr modern, knüpft die Kunst doclr irgendwie an orientalische Ar-
beiten ähnlichen Genres an, ohne doch eigentlicli nachahmend
zu sein.“
Sondeüaus{fellungen
im Kaifet? pt’tedt’icb-Jvlufcum, ßct?Un
Der viel bewunderten kleinen Ausstellung von Berliner Bil-
dern des 18. Jahrhunderts im Vorraum zur Gemäldegalerie ist
jetzt eine Anzahl italienischer und niederländischer Gemälde ge-
folgt, womit der bisher geübte Brauch fortgeführt wird, an dieser
Stelle von Zeit zu Zeit die neuerworbenen Kunstwerke dem Publi-
kum vorzuführen.
Im Vordergrund des Interesses steht eine eindrucksvolle
Landschaft Rembrandts*), die aus der Sammlung des Großherzogs
von Oldenburg stammt und nach langen Irrfahrten ihren Weg
wieder nach Deutschland zurückgefunden hat. Da das Museum
bisher von Rembrandt noch kein Landschaftsbild besaß, ist die Er-
werbung von größter Bedeutung. Das verhältnismäßig kleine, um
1640 gemalte Bild ist von faszinierender Gewalt und beweist neben
einem gleichfalls ausgestellten Bilde von Pieter de Molijn und
selbst einer wundervollen, ganz unter dem Einfluß von Rembrandt
gemalten Landschaft von Hercules Seghers die geniale Ucberlegen-
heit Rembrandts. Das dramatische Bild des Hercules Seghers,
das unsere Kenntnis von diesem eigenartigen Meister wesentlich
erweitert, ist dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt
worden. Es wäre zu wünschen, daß sich die finanziellen Schwie-
rigkeiten, die der Erwerbung hindernd im Wege stehen, überwin-
den ließen, um dieses so wichtige Gemälde für immer der Galerie
zu erhalten, die bereits zwei Bilder dieses so ungemein seltenen
Malers besitzt.
Neben dem schon oben genannten Holländer Pieter de
Molijn mit einer 1659 datierten Flußlandschaft in hellen, durch-
sichtigen Farben sind von Landschaftsmalern noch der Briisseler
Lodewijk de Vadder mit einer starkfarbigen Ansicht eines Dorfes
in einer Waldlichtung und ein kürzlich erst entdeckter Maler
Cornelis van Dalem vertreten. Dalem, welcher der Franken-
thaler Künstlerkolonie angehört, verrät eine ausgesprochene male-r
rische Begebung und ein feinsinniges Verständnis für die Schilde-v
rung intimer Naturreize. Eine Erwerbung ganz besonderer Art
ist ferner ein kleines Bildchen von Adriaen Brouwer, jenem schon
von Rubens so außerordentlich geschätzten Maler. Es ist jetzt
das sechste Bild, das W. v. Bode, der die allgemeine Aufmerk-
samkeit auf diesen Meister erst wieder gelenkt hat, für das Mn-
seum erwerben konnte. Das Bildchen, eine gewitterschwtile Land-
schaft mit einem dem Beschauer den Rücken znkehrenden ruhen-
den Mann im Vordergrunde, stammt aus dem Berliner Kunsthandel.
Es ist, wie die Mehrzahl der übrigen ausgestellten Bilder, die Land-
schaften von Molijn und v. Dalem, eine Hochzeit zn Kana von Jan
Swart v. Groningen und ein kleines an Terborg anklingendes
Gesellschaftsbildchen von J. Ochtervelt dem Mnseum geschenkt
worden; ein gutes Zeichen ftir das wieder erwachende Intcresse,
das sich nicht nur platonisch betätigt.
Von italienischen Bildern zeigt die kleine Aussteliung ein
schon in den Amtlichcn Berichten der Museen von W. v. Bode
besprochenes Bildchen des Sienesen Sassetta mit einer noch unge-
") abgebildet im Januar-Doppelh. des „Kunstwanderers“ 1925.
tfredericfc cRozendaaf
fflntiguitäten
Reriin W 8 äJnier den ßinden 32
Bibliothek Schloss Ehreshoven
Genealogie und Heraldik Rheinische Landeskunde
Deutsche und französ. Geschicbte u. Literatur :: Gedichte
u. Literaiur EngLnds, Italiens u. des klassischen Altertums
Alte Orucke una Manuskripte :: Alte erd-und völkerkundl.,
naiurwissenschaftliche und lechnische Werke u. v. a. m.
Musik-Sammlung
Drucke und Manuskripte, besonders aus der 2. Hälf'e
des 18. Jahrhunderts
Versteigerwng: 3.-6. März 1925
Jllustrierter Katalog (3060 Nrn.) M.I.-
M. L emperts Buchhandlung und Antiqiiariat
I n h a b e r: P. Hanstein u. Söhne
Bonn atn Rhein Bonn am Rhein
^lillliiiiiiiiillilllllliiillllllliiiiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiin ...
= Für ein großes
ANTIQU ETÄTEN HAUS
wird eine dunchaus bnanchekundige
DAMEGESUCHT
die über eine gute Fachbildung verfügt und
befähigt ist, im Verkauf den Inhaber zu vertreten.
Die Steliung ist dauernd und angenehm bei
guter Einarbeitung. Um Angebote mit genauer
Darlegung des Lebenslaufs und der Gehalts-
ansprüche wird gebeten unter M 6 1767 an
ALA-HAASENSTEIN & VOGLER, FRANKFURT A. M,
Yer§tei^erun^
iSchränke, Kommoden und Garnituren des 17. und 18. Jahrh. in reicher Auswahl
Gemälde alter Meister
(Cuijp, Rotari, Pynacker, J. B. Weenix, W. van Mteris, W. van Aelst, Bakhuijsen,
P. de Grebber u. a.)
Gemälde und Handzeichnung:en neuerer Meister
(Ed. Grützner, Hosemann, C. Kronberger, Ch. Hoguet,
Ed. Meyeiheim, K. Buchholz, H. Herrmann, Skarbina u. a.j
Deutsche und italienische Holzskulpturen des 15. Jahr hunderts
Engllsche und Französische Kupferstiche des 18. Jahrhunderts
(zum Teil farbig)
Silber, Bronzen, Teppiche, Porzellane, Europäisches u. ostasiatischcs Kunstgewerbe
Besichtigung: 14., 15. u. 16. Februar 1925
Versteigerung: 17. und 18. Februar 1925
- Jllustrierter Katalog aut Wunsch -
JAC. HECHT, K u nst = Au kt i o n s = H a u s
BERLIN W 50, T a u e n tz i e n st ra ß e 18 hochparterre
Steinplatz 8245 u. 8669
195
im Rahmen der „Vereinigung bildender Kiinstlerinnen“ im Hagen-
bund zu sehen war. A. F. Seligmann schrieb hierüber in
der „Neuen Freien Presse“: „Es sind ganz freie, ohne jegiiche
Vorzeichnung angefertigte Nadelarbeiten, deren eigentümlich bi-
zarre Formen nnd bei aller Fremdartigkeit wundervoll zusammen-
gestellte Farben fast an jene von Medien im Trancezustand ge-
machten Zeichnungen erinnern, auch in der unbeschreiblichen Fein-
heit der Durchführung; so sind daumennagelgroße Gesichter voll-
kommen durchmodelliert, und zwar dadurch, daß die Stichlagen
mit derselben Farbe, aber in verschiedenen Richtungen geführt
werden und daher das Liclit verschieden auffangen. !m ganzen
sehr modern, knüpft die Kunst doclr irgendwie an orientalische Ar-
beiten ähnlichen Genres an, ohne doch eigentlicli nachahmend
zu sein.“
Sondeüaus{fellungen
im Kaifet? pt’tedt’icb-Jvlufcum, ßct?Un
Der viel bewunderten kleinen Ausstellung von Berliner Bil-
dern des 18. Jahrhunderts im Vorraum zur Gemäldegalerie ist
jetzt eine Anzahl italienischer und niederländischer Gemälde ge-
folgt, womit der bisher geübte Brauch fortgeführt wird, an dieser
Stelle von Zeit zu Zeit die neuerworbenen Kunstwerke dem Publi-
kum vorzuführen.
Im Vordergrund des Interesses steht eine eindrucksvolle
Landschaft Rembrandts*), die aus der Sammlung des Großherzogs
von Oldenburg stammt und nach langen Irrfahrten ihren Weg
wieder nach Deutschland zurückgefunden hat. Da das Museum
bisher von Rembrandt noch kein Landschaftsbild besaß, ist die Er-
werbung von größter Bedeutung. Das verhältnismäßig kleine, um
1640 gemalte Bild ist von faszinierender Gewalt und beweist neben
einem gleichfalls ausgestellten Bilde von Pieter de Molijn und
selbst einer wundervollen, ganz unter dem Einfluß von Rembrandt
gemalten Landschaft von Hercules Seghers die geniale Ucberlegen-
heit Rembrandts. Das dramatische Bild des Hercules Seghers,
das unsere Kenntnis von diesem eigenartigen Meister wesentlich
erweitert, ist dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt
worden. Es wäre zu wünschen, daß sich die finanziellen Schwie-
rigkeiten, die der Erwerbung hindernd im Wege stehen, überwin-
den ließen, um dieses so wichtige Gemälde für immer der Galerie
zu erhalten, die bereits zwei Bilder dieses so ungemein seltenen
Malers besitzt.
Neben dem schon oben genannten Holländer Pieter de
Molijn mit einer 1659 datierten Flußlandschaft in hellen, durch-
sichtigen Farben sind von Landschaftsmalern noch der Briisseler
Lodewijk de Vadder mit einer starkfarbigen Ansicht eines Dorfes
in einer Waldlichtung und ein kürzlich erst entdeckter Maler
Cornelis van Dalem vertreten. Dalem, welcher der Franken-
thaler Künstlerkolonie angehört, verrät eine ausgesprochene male-r
rische Begebung und ein feinsinniges Verständnis für die Schilde-v
rung intimer Naturreize. Eine Erwerbung ganz besonderer Art
ist ferner ein kleines Bildchen von Adriaen Brouwer, jenem schon
von Rubens so außerordentlich geschätzten Maler. Es ist jetzt
das sechste Bild, das W. v. Bode, der die allgemeine Aufmerk-
samkeit auf diesen Meister erst wieder gelenkt hat, für das Mn-
seum erwerben konnte. Das Bildchen, eine gewitterschwtile Land-
schaft mit einem dem Beschauer den Rücken znkehrenden ruhen-
den Mann im Vordergrunde, stammt aus dem Berliner Kunsthandel.
Es ist, wie die Mehrzahl der übrigen ausgestellten Bilder, die Land-
schaften von Molijn und v. Dalem, eine Hochzeit zn Kana von Jan
Swart v. Groningen und ein kleines an Terborg anklingendes
Gesellschaftsbildchen von J. Ochtervelt dem Mnseum geschenkt
worden; ein gutes Zeichen ftir das wieder erwachende Intcresse,
das sich nicht nur platonisch betätigt.
Von italienischen Bildern zeigt die kleine Aussteliung ein
schon in den Amtlichcn Berichten der Museen von W. v. Bode
besprochenes Bildchen des Sienesen Sassetta mit einer noch unge-
") abgebildet im Januar-Doppelh. des „Kunstwanderers“ 1925.
tfredericfc cRozendaaf
fflntiguitäten
Reriin W 8 äJnier den ßinden 32
Bibliothek Schloss Ehreshoven
Genealogie und Heraldik Rheinische Landeskunde
Deutsche und französ. Geschicbte u. Literatur :: Gedichte
u. Literaiur EngLnds, Italiens u. des klassischen Altertums
Alte Orucke una Manuskripte :: Alte erd-und völkerkundl.,
naiurwissenschaftliche und lechnische Werke u. v. a. m.
Musik-Sammlung
Drucke und Manuskripte, besonders aus der 2. Hälf'e
des 18. Jahrhunderts
Versteigerwng: 3.-6. März 1925
Jllustrierter Katalog (3060 Nrn.) M.I.-
M. L emperts Buchhandlung und Antiqiiariat
I n h a b e r: P. Hanstein u. Söhne
Bonn atn Rhein Bonn am Rhein
^lillliiiiiiiiillilllllliiillllllliiiiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiin ...
= Für ein großes
ANTIQU ETÄTEN HAUS
wird eine dunchaus bnanchekundige
DAMEGESUCHT
die über eine gute Fachbildung verfügt und
befähigt ist, im Verkauf den Inhaber zu vertreten.
Die Steliung ist dauernd und angenehm bei
guter Einarbeitung. Um Angebote mit genauer
Darlegung des Lebenslaufs und der Gehalts-
ansprüche wird gebeten unter M 6 1767 an
ALA-HAASENSTEIN & VOGLER, FRANKFURT A. M,
Yer§tei^erun^
iSchränke, Kommoden und Garnituren des 17. und 18. Jahrh. in reicher Auswahl
Gemälde alter Meister
(Cuijp, Rotari, Pynacker, J. B. Weenix, W. van Mteris, W. van Aelst, Bakhuijsen,
P. de Grebber u. a.)
Gemälde und Handzeichnung:en neuerer Meister
(Ed. Grützner, Hosemann, C. Kronberger, Ch. Hoguet,
Ed. Meyeiheim, K. Buchholz, H. Herrmann, Skarbina u. a.j
Deutsche und italienische Holzskulpturen des 15. Jahr hunderts
Engllsche und Französische Kupferstiche des 18. Jahrhunderts
(zum Teil farbig)
Silber, Bronzen, Teppiche, Porzellane, Europäisches u. ostasiatischcs Kunstgewerbe
Besichtigung: 14., 15. u. 16. Februar 1925
Versteigerung: 17. und 18. Februar 1925
- Jllustrierter Katalog aut Wunsch -
JAC. HECHT, K u nst = Au kt i o n s = H a u s
BERLIN W 50, T a u e n tz i e n st ra ß e 18 hochparterre
Steinplatz 8245 u. 8669
195