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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

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1./2. Januarheft
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1./2. Februarheft
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Kunstausstellungen / Sonderausstellungen im Kaiser Friedrich-Museum, Berlin / Kunstauktionen / Londoner Kunstschau / Deutsche Künstler in Amerika / Schweizerische Kunstchronik / Römischer Kunstbrief / Aus der Künstlerwelt / Vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0227

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Kronprinzen-Palais eine Ausstellung seiner Qemälde, Aquarelle,
Zeichnungen, Holzschnitte (von 1874 bis 1924). Wir kommen auf
diese Rohlfs-Ausstellung noch zuriick.
fvtün eben.
Die Graphische Sammlung des Bayerischen
S t a a t e s hat ihre Ausstellungstätigkcit auch in den letzten Mo-
naten aufs verdienstlichste fortgesetzt. Ein naoli der Entstehungs-
zeit der Objekte geordneter Überbiick erweist, daß diesmal das
18., 19. und 20. Jahrhundert im Plane lag, nachdem früher schon
die Hauptschätze aus dem 15.—17. Säkulum vorgeführt wordeu
waren. Aus neuerlicher wissenschaftlicher Durchforsclnmg des
einschlägigen Materials erwuchs eine vielbeachtete Ausstellung
über bayerisches Rokoko mit Kompositionsentwürfen fiir alt-
bayerische Kirchen von C. D. A d a m , J. B. Z i m m e r m a n n ,
.1. H o 1 z e r , den beiden G ii n t h e r und anderen namhaften
Meistern. — Eine weitere Ausstellung machte mit Aquarellen des
Georg von Dillis vertraut, die zwischen 1806 und 1817 ent-
standen waren auf Reisen durch Südfrankreich, Italien und die
Schweiz. Der feinsinnige Künstler, seit 1790 auch bayerischer
Galeriedirektor, hatte diese Fahrten als Begleiter des Kronprinzen
Ludwig unternommen. Bei allem, cft stark hervortretenden histo-
rischen Interesse vcrtiefte sich Dillis bekanntlich doch auch so
ernsthaft in die rein künstlerisohen Probleme, daß er der Bahn-
brecher für eine neue Art der Mtinclmer Malerei, für die Stim-
mungslandschaft, werden konnte. — Von dem liebenswürdigen,
romantischen Ged'mkenmaler Eugen N e u r e u t h e r sah man
neuc-rworbene graphische Zyklen. — Dann huschten einmal durch
beide Säle Fröhlichkeit und Witz und Losgeiassenheit Alt-
m ü n c h n e r K ii n s 11 e r f e s t e , wieder lebendig geworden
aus Einladungskarten und Programmen der Zeit von 1835—1914.
Die Blätter stammten zum 'l'eil aus der reichhaltigen, durch Baron
Cederström geschaffenen Sammlung der Münchener Künstler-Ge-
nossenschaft und sind seither auch Gegenstand einer hübschen
Buch-Veröffentlichung durch G. J. Wolf und Fr. Wolter geworden.
Die Wandlungen des kiinstlerischen Geschmackes zu verfolgen an
solchen Dokumenten, durch den bunten Wechsel der Individuali-
täten und Zeitläufte hindurch, war iiberaus reizvoll. Möchte der
gcgenwärtige Fasching wieder Gleichwertiges beisteuern können!
Eine andere Ausslellung zeigte Selter.heiten aus einer einheimi-
schen Privatsammlung. Besonders gut waren dabei W. L e i b I ,
Toni Stadler, K. Stauffer-Bc-rn, Fritz V o e 11 m y .
Albert W e 11 i und S. L. W e n b a n vertreten. — In bemerkens-
werten Proben kam ferner auch dr.s graphische Schaffen der Ge-
genwart zu Wort: Max S1 e v o g t mit seinen neuesten lithogra-
phierten Jlustraticnszyklen, Dora B r a n d e n b u r g - P o 1 s t e r
besonders mit Aquarellen, Oskar G r a f mit zwei radierten Zyklen
(Entwürfe und Vorzugsdruckc), Willi G e i g e r mit Zeichnungen,
Radierungen und Aquarellen vorzugsweise aus der Zeit nach 1918,
Fritz Heubner mit ausgewählten Blättern aus seinen bisheri-
gen Schaffensperioden, Walter L e h n e r mit Schöpfungen aus
dem Weltkrieg, von einer Nordseercise, von Fa.hrten durch die
schwäbischen und fränkischen Gebiete an der Westgrenzc Bayerns
und von einer Reise nach Potsdam. -— Abschließend können wir
dann noch der sehr bedeutenden Hans T h o m a - Gcdäclitnis-Aus-
stellung freudig Erwähnung tun, die von Mitte Dezembcr 1924 ab
rc-gestes Interesse fand, so daß sie bis Ende Januar verlängert
werden mußte. Bei der Eröffnung hielt Prof. Dr. Beringer
aus Mannheim eine von persönlichen Erinnerungen an den mit
ihm enge befreundeten Meistcr getragenc Ansprache, urn dann mit
warmem Herzen dic Führung durch die Ausstellung zu übernehmeri,
die fast das gesamte druckgraphische Werk Hans Thomas ver-
cinigte. Für eindringlichcrc Studien bot dann ein ebenfalls von
Dr. Beringer verfaßter, mit Bildern geschmückter Kataiog weitere
Unterlagen.
B. H. R ö 11 g e r.
Pcag,
Die deutsche Sektion dcr Modernen Galerie hat in
der Ausstellung Max Oppenheimers im Kunstverein für Böh-
mcn vier Oelgemälde und siebcn Graphiken angekauft, und zwar

NEUER KATALOQ



Albrecht Dürer
(nach dem Albertinadruck)
Ein für Sammler und Kunstfreunde gleich wichtiger und
brauchbarer Katalog erschien soeben unter dem Titel:
amsierdruche unfl Sctirotis AiDeriina FaKsimiiedrucHe
Kupferstiche, Holzschnitte und Handzeichnungen alter
Meister in originalgetreuen Nachbildungen mit einführenden
Aufsätzen von Max Lehrs und Josef Meder mit 450 Abb.
Der Katalog enthält die bither von den beiden Kunstverlägen
Amsier & Ruthardt, Rerlin und A.Schroll & Co, Wien,
herausgegebenen Reprodukti'men alter Graphik, vornehmhch aus
den Kabinetten Beriin und Wien. Neben den \ier Hol7Schnittfolgen,
der Kupterstichpassion und der grüncn Passion von Dürer, i t das
gesamte graphische Werk Osiades aufgefiihrt und abgebild-*t.
Ferner iiber 100 Radierungen Rembrandis, Landschaften von Alt-
dorfer und Hirschvogel, Kupferstiche von Schonganer, darunter
seine Passion; aus der A bertina Hauptstücke aller Schulcn
Der Katalog ist zum Preise von IWark 2.— durch
aile Buch=■ und Kunsthandlungen zu b e zieh en


Adriaen van Ostade
(nach dem Amsierdruck)

197
 
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