Sammler und Händler befeuert neue Sammler herangezogen.
Und da diese Versteigerung bei Lepke internationalen Charakter
hatte, waren auch zahlreiche Ausländer zugegen; aber sie
haben nicht viel erwerben können, die Preise schienen ilmen zu
hoch. Immerhin gingen etliche große Stücke der Sammlung über
die Grenzen. Am besten schnitt M e i ß e n a.b, aus dessen Ab-
teilung die Kaendlersche kleine Krinolinendame, deren Vignette
den bleibenden Katalog der Sammlung schmückt, von Frau Feist
für 35 000 Mark erworben worden ist, der Fünfer-Satz der August
Rex-Vasen von Hermann Ball für 23 500, die Löwenfinck-Vase für
18 000 Mark (Bernstein). Die übrigen Preise für Meißen sowie
jene für N y m p h e n b u r g , aus dessen Reihe der „Kavalier und
Dame im Dialog“ von Bustelli für 27 000 Mark von Drey-München
ersteigert wurde, und die Preise für Höchst, Fuida, die Hausmaler
usw. werden im nächsten „Kunstwanderer“ ncch genau mitgeteilt
werden.
Casa de los Toledos. Aus: Alfred Kuhn „Das alte Spanien“
Verlag Neufeld & Henius, Berlin
Am 31. März versteigerte L e p k e die von uns besprochenen
alten Meister des C u m b e r 1 a n d - Besitzes. Die Dünenland-
schaft des J. v a n R u i s d a e I brachte 16 500 Mark, das „Osna-
brücksche Landmädchen“ des Jan Lievens 7500 und fiir die
beiden Jan Mieuse Molenaer wurden 10 400 Mark gezahlt.
Eine Liste der übrigen erzielten Preise folgt im nächsten Heft.
Heute sei nur noch mitgeteilt, daß ,,Die heilige Nacht“ von Lelio
O r s i (1511—1587) für 5100 Mark vom Kaiser-Friedrich-
M u s e u m in Berlin erworben worden lst.
Am 30. und 31. März, einen Tag vor der Feier des d r e i ß i g -
j ä r i g e n B e s t e h e n s scines weithin bekannten Kunstanii-
quariats, versteigerte Max P e r I die nachgelassene Bibliorhek
Ferruccio B u s o n i. Aus der Reihe der bemerkenswerten Preise
seien genannt: E. T. A. Hoffmann, Ausgewählte Schriften (1827/39)
1100 Mark, Goethes „Fäust“ (Insel-Ausgabe) rnit den Lithos von
Delacroix (1912) 1600 Mark, Slevogt „Die Zauberflöte“ (Volks-
ausgabe,. mit einer vom Künstler an Busoni gewidmeten Blci-
stiftzeichnung 610 Mark.
L. SCHAFRANEK^
Kohlmarkt 5 WIEN I Kohlmarkt 5
Aelteste Antiquitätenfirma Oesterreichs
Erstklassige Porzellane. Miniaturen, Vitrinengegenstände,
Möbel und Gobelins
V_V
In der Auktion A 11 - B e r 1 i n e r A n s i c h t e n , die Paul
G r a u p e am 28. März veranstaltete und die reichen Zuspruch
fand, wurden die Blätter von Jean Rosenberg zu Preiseu von 300
bis 700 Mark verkauft. Das Werk Leopold Ludwig Müllers „Berlin
in der Vorzeit“ usw. (1835) kaufte der Bibliophile Alfred Simon
zum hohen Preise von 4150 Mark. Für die gescnlossene Sammlung
von 322 Blättern des Johann Wilhelm Meil wurden 1650 Mark
gezahlt.
Am 27. und 28. April versteigert Kar! Ernst Henrici eine
sehr kostbare Sammlung von Miniaturen, unter denen sich
Arbeiten von D a f f i n g e r , Anreiter, Saar, Peter, T h e e r u. an-
deren Wiener Meistern, ferner von Engländern wie Cosway,
Engleheard, Miles, Cooper u. a. befinden. Ein Prachtstück
ist das Hüftbild Pauls I. von Rußland von H. L. Borowikoffs-
k i. Neben den 80 Miniaturen der Sammlung sieiit man bedeutende
Bildnisse und Zeichnungen von Chodowiecki, G r a f f, D a f -
f i n g e r , Kriehuber, Pranz K r ü g e r , M e n z e 1 und
Stauffer-Bern (sein Selbstbildnis, das bis zu seinem Tod
in seinem Berliner Atelier hing). Außerdem bringt Henrici eine
Serie von Farbdrucken sowie wertvoile Kleinkunst (Dosen,
Uhren u. a.) zur Versteigerung.
In Rudolph L e p k e ’ s Kunst-Auktions-Haus werden am 21.
und 22. April ds. Js. Gemälde neuerer Meister ver-
steigert. Es befinden sich viele Arbeiten ausgezeiclmeter Meister
darunter. B. Albert Brendel, Slevogt, Keller, Oberiänder, Bracht
und vortreffliche Landschaften und Genrebilder, vor allem der
Düsseldorfer Schule. Von bekannten älteren Gemälden sehen
wir den Westbahnhof von Friedrich Stahl und Hasenklever’s
Unterzeichnung des Heiratskontraktes.
Dieser zweitägigen Gemälde-Versteigerung folgt eine eben-
falls zweitägige Auktion von Handzeichnungen, Kupferstichen,
Radierungen und Lithographien, die ein reichhaltiges und wert-
volles Material darstellen. Dürer und seine Zeit, Rembrandt und
die holländischen Landschaftsradierer, das 18. Jahrhundert, Schin-
kel, Menzel, Liebermann und auch die Expressionisten sind reich-
haltig vertreten. Die A u s s t e II u n g ist geöffnet am Sonn-
tag, den 19. und Montag, den 20. April von 10 bis 2 Uhr.
Die kommende Versteigerung des Kunst-Auktions-Hauses
Jac. Hecht (28. und 29. April) enthält neben einer gewählten,
kleinen Sammlung von zwölf Goldemail-Dosen interessante
figürliche Bronzen des 16. Jahrhunderts. Hingewiesen sei beson-
ders auf den prachtvollen Tiirklopfer Unter den eingelieferten
Silbergeräten fallen einzelne Renaissance-Bechcr und Po-
kale neben schönen Girandolen und Leuchtern versch:edener
Epcchen auf. Meissener-, Thüringer- und Sevres-Porzellane sind
auf dieser Auktion in schönen Stiicken vertreten. Auch praktische
Gebrauchsmöbel und Zierstücke antiken Mobiliars sind vviederum
in reicher Auswahl vorhanden. Unter den alten Meistern
ragen ein Porträt von Thomas de Keyser und sehr beachtenswerte
Malmecle § Seissendörfer, Köin'Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Antike Möbel vom 15 bis 18. jahrhundert,
Tapisserien, Plastik, Gemälde. Porzellane, wie
altes hochwertiges I^unstgewerbe jeder Art
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Und da diese Versteigerung bei Lepke internationalen Charakter
hatte, waren auch zahlreiche Ausländer zugegen; aber sie
haben nicht viel erwerben können, die Preise schienen ilmen zu
hoch. Immerhin gingen etliche große Stücke der Sammlung über
die Grenzen. Am besten schnitt M e i ß e n a.b, aus dessen Ab-
teilung die Kaendlersche kleine Krinolinendame, deren Vignette
den bleibenden Katalog der Sammlung schmückt, von Frau Feist
für 35 000 Mark erworben worden ist, der Fünfer-Satz der August
Rex-Vasen von Hermann Ball für 23 500, die Löwenfinck-Vase für
18 000 Mark (Bernstein). Die übrigen Preise für Meißen sowie
jene für N y m p h e n b u r g , aus dessen Reihe der „Kavalier und
Dame im Dialog“ von Bustelli für 27 000 Mark von Drey-München
ersteigert wurde, und die Preise für Höchst, Fuida, die Hausmaler
usw. werden im nächsten „Kunstwanderer“ ncch genau mitgeteilt
werden.
Casa de los Toledos. Aus: Alfred Kuhn „Das alte Spanien“
Verlag Neufeld & Henius, Berlin
Am 31. März versteigerte L e p k e die von uns besprochenen
alten Meister des C u m b e r 1 a n d - Besitzes. Die Dünenland-
schaft des J. v a n R u i s d a e I brachte 16 500 Mark, das „Osna-
brücksche Landmädchen“ des Jan Lievens 7500 und fiir die
beiden Jan Mieuse Molenaer wurden 10 400 Mark gezahlt.
Eine Liste der übrigen erzielten Preise folgt im nächsten Heft.
Heute sei nur noch mitgeteilt, daß ,,Die heilige Nacht“ von Lelio
O r s i (1511—1587) für 5100 Mark vom Kaiser-Friedrich-
M u s e u m in Berlin erworben worden lst.
Am 30. und 31. März, einen Tag vor der Feier des d r e i ß i g -
j ä r i g e n B e s t e h e n s scines weithin bekannten Kunstanii-
quariats, versteigerte Max P e r I die nachgelassene Bibliorhek
Ferruccio B u s o n i. Aus der Reihe der bemerkenswerten Preise
seien genannt: E. T. A. Hoffmann, Ausgewählte Schriften (1827/39)
1100 Mark, Goethes „Fäust“ (Insel-Ausgabe) rnit den Lithos von
Delacroix (1912) 1600 Mark, Slevogt „Die Zauberflöte“ (Volks-
ausgabe,. mit einer vom Künstler an Busoni gewidmeten Blci-
stiftzeichnung 610 Mark.
L. SCHAFRANEK^
Kohlmarkt 5 WIEN I Kohlmarkt 5
Aelteste Antiquitätenfirma Oesterreichs
Erstklassige Porzellane. Miniaturen, Vitrinengegenstände,
Möbel und Gobelins
V_V
In der Auktion A 11 - B e r 1 i n e r A n s i c h t e n , die Paul
G r a u p e am 28. März veranstaltete und die reichen Zuspruch
fand, wurden die Blätter von Jean Rosenberg zu Preiseu von 300
bis 700 Mark verkauft. Das Werk Leopold Ludwig Müllers „Berlin
in der Vorzeit“ usw. (1835) kaufte der Bibliophile Alfred Simon
zum hohen Preise von 4150 Mark. Für die gescnlossene Sammlung
von 322 Blättern des Johann Wilhelm Meil wurden 1650 Mark
gezahlt.
Am 27. und 28. April versteigert Kar! Ernst Henrici eine
sehr kostbare Sammlung von Miniaturen, unter denen sich
Arbeiten von D a f f i n g e r , Anreiter, Saar, Peter, T h e e r u. an-
deren Wiener Meistern, ferner von Engländern wie Cosway,
Engleheard, Miles, Cooper u. a. befinden. Ein Prachtstück
ist das Hüftbild Pauls I. von Rußland von H. L. Borowikoffs-
k i. Neben den 80 Miniaturen der Sammlung sieiit man bedeutende
Bildnisse und Zeichnungen von Chodowiecki, G r a f f, D a f -
f i n g e r , Kriehuber, Pranz K r ü g e r , M e n z e 1 und
Stauffer-Bern (sein Selbstbildnis, das bis zu seinem Tod
in seinem Berliner Atelier hing). Außerdem bringt Henrici eine
Serie von Farbdrucken sowie wertvoile Kleinkunst (Dosen,
Uhren u. a.) zur Versteigerung.
In Rudolph L e p k e ’ s Kunst-Auktions-Haus werden am 21.
und 22. April ds. Js. Gemälde neuerer Meister ver-
steigert. Es befinden sich viele Arbeiten ausgezeiclmeter Meister
darunter. B. Albert Brendel, Slevogt, Keller, Oberiänder, Bracht
und vortreffliche Landschaften und Genrebilder, vor allem der
Düsseldorfer Schule. Von bekannten älteren Gemälden sehen
wir den Westbahnhof von Friedrich Stahl und Hasenklever’s
Unterzeichnung des Heiratskontraktes.
Dieser zweitägigen Gemälde-Versteigerung folgt eine eben-
falls zweitägige Auktion von Handzeichnungen, Kupferstichen,
Radierungen und Lithographien, die ein reichhaltiges und wert-
volles Material darstellen. Dürer und seine Zeit, Rembrandt und
die holländischen Landschaftsradierer, das 18. Jahrhundert, Schin-
kel, Menzel, Liebermann und auch die Expressionisten sind reich-
haltig vertreten. Die A u s s t e II u n g ist geöffnet am Sonn-
tag, den 19. und Montag, den 20. April von 10 bis 2 Uhr.
Die kommende Versteigerung des Kunst-Auktions-Hauses
Jac. Hecht (28. und 29. April) enthält neben einer gewählten,
kleinen Sammlung von zwölf Goldemail-Dosen interessante
figürliche Bronzen des 16. Jahrhunderts. Hingewiesen sei beson-
ders auf den prachtvollen Tiirklopfer Unter den eingelieferten
Silbergeräten fallen einzelne Renaissance-Bechcr und Po-
kale neben schönen Girandolen und Leuchtern versch:edener
Epcchen auf. Meissener-, Thüringer- und Sevres-Porzellane sind
auf dieser Auktion in schönen Stiicken vertreten. Auch praktische
Gebrauchsmöbel und Zierstücke antiken Mobiliars sind vviederum
in reicher Auswahl vorhanden. Unter den alten Meistern
ragen ein Porträt von Thomas de Keyser und sehr beachtenswerte
Malmecle § Seissendörfer, Köin'Rh.
Unter Sachsenhausen 33
Antike Möbel vom 15 bis 18. jahrhundert,
Tapisserien, Plastik, Gemälde. Porzellane, wie
altes hochwertiges I^unstgewerbe jeder Art
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