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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 6./​7.1924/​25

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1./2. Januarheft
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1./2. Augustheft
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Die Pariser Kunstgewerbe-Ausstellung / Die Carnavon-Auktion / Sammlung Coray-Stoop / Kunstausstellungen / Aus der Museumswelt / Kunstauktionen / Frankfurter Kunstmesse / Schweizerische Kunst in Karlsruhe / Aus der Künstlerwelt / Die Welt der Kunstgelehrten / Neues vom Kunsthandel / Wie sah Heinrich von kleist Aus? / Die Dresdner Jahresschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.25879#0497

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JüngLingsbildnissen Heinrich von Kleists aufweist un;l iiberdies eine
Briicke zu dessen Kinderbild auf dem Doppelportrait mit seiner
Mutter bildet. In dcn weniger ausgearbeiteten Zügen des jungen
Mädchens wiederholen sicli die breiten Nasenflügel, der oigentüm-
liche Augenschnitt, die Kcpfform und anscheinend der Haaransatz,
während ihr Mund und Kinn an die Mutter erinncrn, deren Antlitz
mit den Zügen der d'ochter und des Sohnes charaktiristische Einzel-
heiten wiederspiegelt. Trotz mehrfacher Trübungen des auf tiefster
innerer Gemeinschaft beruhenden geschwisterlichen Verhältnisses,
zu der wohl die Dämonie der Kleistschen Natur Anlaß gab, galt
ilun die Schwester Ulrike als Halt und Rettung in den Kreisen
tiefster seelischer Not, wie materieller Bedrängnis. Nachdem ihrer
tapferen Initiative seine Freilassung aus der französischen Ge-
fangenschaft gelingt, nennt er sie wiederum ,,die einzige Freundin
auf der Welt“, und er wünsoht in cinem Zusammenleben mit ihr
seine lebenslängliche Dankesschuld abzutragen. In ddeser Periode
haben die Geschwister nach der Annahme Eloessers denselben
Künstler, vermutlich einen bekannten Hofmaler, mit der Anfertigung
ihrer Bildnisse beauftragt. F. L.
Dte Dcesdnet’ 7abt?esfcbau.
Das modecne Kunfeemecbe.
Auf der diesjährigen Jahressc h a u D e u t s c h e r A r -
b e i t zu Dresden, die „Wolmung und Siedlung“ umfaßt, und die
bis Ende September dauert, ist das K u n s t g e w e r b e mit allen
seinen Gebieten ganz hervorragend vertreten. Sind es doch vor
allem ku.nstgewerbliche Erzeugnisse, die einer Wohnung Ansehen,
Sohönheit und Geschmack verleihen, nicht nur als Luxusgegen-
stände, sondern auch als Gegenstände des Bedarfs und Gebrauchs,
die notwendigerweise zur Wohnungsausstattung gehören.
In erster Linie, als unbedmgt nötiger Bestandteil einer Woh-
nungseinrichtung, sind da die Vorhänge und Gardinen zu nennen.
Sowohl in den zahlreichen Wohnungsausstattungen wie in den iin
Parke errichteten Musterbauten der Ausstellung ist auf diese Er-
zeugnisse besonderer Wert gelegt worden. Man begegnet dabei
hochkiinstlerischcn Entwürfen, die einen feiruen Geschmack ver-
raten und deren Ausführung der Textilkunst und -Tndustrie das
Zeugnis höchster Leistungsfähigkeit ausstellen. Bewundernswert
ist vielfach die Harmonie, die zwischen Gardinen und dem Mobiliar,
noch tnehr der Tapete und sonstigen Ausstattung herrscht. Es
werden damit Stimmungen geschaffen, die dem ganzen Raume ein
charakteristisohcs Gepräge geben, vorn Einfachsten bis zum Vor-
nehmsten, welch letzteres freilich auf dieser Ausstellung vor-
herrscht. Es soll ja aber auch d.ie Leistungsfähigkeit der Industrie
und Kunst vor Augen gefiihrt werden! Aucli die Wäscheausstat-
tungen sind bemerkenswert. Als Beispiel fiir kunst- und ge-
schmackvolle Fenster- und Türdekorationen seien nur diejenigen
der Gardinenfabrik Hugo Neumann (Dresden) genannt, die in dem
Herren- und Speisezimmer des Möbelhauses Max Jaffe Söhne eine
prächtige Fensterdekoration in grüner Bourettseide mit Halbstor in
Filctarbeit , andererseits einen weißen Wolkenstor, die große Mode,
ferner im Bürgerlichen Wohnhaus die Gardinen, Fenster- und Tiir-
dekorationen, ebenso im Oberbayerischen Ferienhaus die cbarakte-
ristischen Vorhänge und Möbelstoffe geliefert hat. Wie eindrucks-
voll sind alle diese Dekorationen den jeweiligen Räumen anigepaßt!
Auffallend ist bei diesen Wohnungsausstattungcn das Wicder-
aufleben alter Stile, besonders des Biedermeier- und Renaissancc-
stiils, wobei man eine Art weiterer „Renaissance“ konstatieren
kann, indem diese St.ile modernisiert worden sind, d. h. obnc
ilirem Grundcharakter dabei Abbruch zu tun. Auclr Rokokomöbeln
begegnet man vielfach.
Ein weitercs wichtiges Wohnungsausstattungsstück ist dcr
Teppich. Auch dieser spielt eine bedeutsame RoIIe in dcr Woh-
nung und fehlt in keinem der ausgestellten Wohnräume. Wir
müssen uns auch hier auf ein Beispiel beschränken, und zwar ist es
dic Wurzener Teppichfabrik A.-G., die in eineni besonderen großen
Raum ilrre Erzeugnisse in recht vorteilhafter Weise präsentiert.
Man sicht hier die Wurzener Tournay-Teppiche in diversen, sehr
geschmackvollen Mustern, einen prächtigen, handgekinüpften

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DRESDEN = A. Sidonienstrasse 27


Gemälde
Antike Möbel, Gobelins
Porzellane, Tafelsilber
aus der staatlichen Gemäldegalerte,
dem KgL Residenzschloß
und dem Johanneum zu Dresden
T. 16279

Smyrnatcppich im Barockstil vou fast plastischer Wirkung, einige
Teppiche in ägyptischem Stil usw. Bemerkenswert sind auch die
Dekorationsstoffe „Xenia“, die in der dat höohst dekorativ wirken.
Erwähnung verdienen auch die Werkstätten fiir Bildwirkerei,
Schloß Pillnitz, die u. a. Kokosteppiche nach Entwürfen von Max
Wislioenus und Wanda Bibrowicz, mit teils figürlichen, teils geo-

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