Lieutaud, Joseph: Joseph Lieutaud's ersten Leibarztes des Königl. französischen Hauses, Zergliederungskunst: nach der neuesten mit verschiedenen historischen und kritischen Bemerkungen vom Herrn Portal vermehrten Ausgabe übersetzt und mit einigen Anmerkungen und Zusätzen versehen (Band 2) (Leipzig, 1782)

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blos die äußere Lamelle derselben nebst einigen zellichten
Faden ist, für die dritte Hülle des Gehirns angesehen,
und ihm den Namen der Spinnenwebenhaut (l^u-
rnca rnacbnoiäeki), ihrer Ähnlichkeit wegen mit einem
Spirmengewebe, beygelegt. Die Ursache dieses Jrr-
thums liegt in dem Zellerrgewebe, welches diese Lamel«
len bisweilen zu vervielfältigen scheint.
Zweyter Abschnitt.
Die Eintheilung des Gehirns.
M>enn man das Gehirn von seinen Hauten entblößt
hat, so bekömmt man auf jeder Halbkugel (ble-
mispbaeriuln) desselben eine große Menge von Krüm-
mungen und Verwickelungen zu Gesichte, in deren Ver-
tiefungen die Falten der inner» Lamelle der dünnen Hirn-
haut sich hinab senken. Man theilet eine jede Halbku-
gel in drey Lappen (I.obi) ein, von denen die beyden
äußersten die vordern und Hintern (Hi anteriore
et polieeioi-e«), und derjenige, welcher die Seitengrube
in dem Hirnschalengrunde einnimmt, der mittlere (I^o-
bv8 meäias) genennt wird. Der vordere Lappen scheint
von dem Mittlern durch eine tiese Furche getrennt zu
werden, welche den Namen der großen Spalte oder
der Grube des Sylvius (killura maZna oder koÜs
H//r-rr) erhalten hat.
(Zus. des franz. Herausg. Das Gehirn füllet
die Höhle des Hirnschadelö so genau aus, daß es schwer
hält, wenn man selbiges mit dem einmal abgesagten
obern Theile der Hirnschale wieder bedecken will. In-
dessen scheint doch das Gehirn bey alten Personen die
besagte Höhle nicht so völlig auszufüllen, als dieses bey
Erwachsenen und bey Kindern geschiehst, bey welchen
letzter» überhaupt das Gehirn, in Verhaltniß zu der
Größe