Lieutaud, Joseph: Joseph Lieutaud's ersten Leibarztes des Königl. französischen Hauses, Zergliederungskunst: nach der neuesten mit verschiedenen historischen und kritischen Bemerkungen vom Herrn Portal vermehrten Ausgabe übersetzt und mit einigen Anmerkungen und Zusätzen versehen (Band 2) (Leipzig, 1782)

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nal bilden, der in dem Pancreas fortlaufk, und fast eben
so lang ist als wie dieses Eingeweide. Es ist dieses der
abführende Gang der großen Gekrösdrüfe
(Ouöins pancreaticus); er endigt sich in den Zwölffin-
gerdarm, und wird immer stärker, je mehr er sich dem
genannten Darm nähert. Er öffnet sich gemeiniglich
in das Ende des gemeinschaftlichen Gallenganges, bis-
weilen aber auch ein wenig unter demselben» Ich über-
gehe hier einige Abänderungen, die man in der Gestalt
des Pancreas, und in dem Gange ihres Kanals, wel-
cher bisweilen doppelt ist, bemerkt, nut Stillschweigen;
auch werde ich hier nicht von dem Nutzen des in dem
Pancreas abgesonderten Saftes reden, welcher durch
den erwähnten Kanal sich in das Duodenum ergießt, weil
ich mir vorgenommen habe, weiter unten etwas davon
zu sagen.
Zehnter Abschnitt.
Die Milz.
Milz (I^ieu, 8plen) hat eine mittelmäßige
Größe und eine länglichte Gestalte Sie liegt auf
der linken Seite unter der Wölbung des Zwerchfells,
zwischen dem Magen und den falschen Nippen. *) Es
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*) Bey Kindern liegt die Milz nicht gänzlich im linken Hy-
pochondrium, sondern sie raget um ein beträchtliches
Stück über die falschen Rippen hervor. Mir zunehmen-
dem Alter begiebt sie sich ins linke Hypochondrurm hinab,
weil sich die falschen Rippen herabsenkcn. In erwachse-
nen Personen raget die Milz nur alsderm über die falschen
Rippen hervor, wenn sie außerordentlich groß wird: da
ste auch übrigens au dem Grunde des Magens anhängk,
so ändert sie sich in ihrer Lage, je nachdem der Magen
Voll oder leer ist. Ist der Magen von Speisen ausge-
dehnt,