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Meder, Joseph
Die Handzeichnung: ihre Technik und Entwicklung — Wien, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.9755#0013
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Aus dem Vorwort zur ersten Auflage.

D as Entstehen dieses Werkes hatte seine Ursache zunächst in dem persona
liehen Bedürfnis und Bestreben, die graphischen Mittel der Zeichnung ihrem
Material und der Entwicklung nach zu behandeln, sicherer zu erfassen und die
Resultate in einem Bändchen zu veröffentlichen. Erst im Laufe dieser ex*
perimentelkhistorischen Klarstellungen ergab sich aus der vielgestaltigen Vers
Wendung die Erweiterung des Themas von selbst. Der tagtägliche Umgang
mit derselben Materie in der an Originalen aller Schulen so reichen Sammlung
Albertina durch mehr als drei Dezennien, das interessierte Umtun in fast allen
Kabinetten des Auslandes, brachten indes immer neue Gesichtspunkte an die
Oberfläche und erstreckten das Gebiet auf Komposition und Teilstudien jeglicher
Art, auf des Künstlers Bedarf und Brauch. Heinrich Ludwigs klar gesetzter
Gedanke, daß jener die Kunstgeschichte einer Periode wahrhaftig darstellen
werde, der die inneren Motive ihrer Kunstpraxis kenne, ward auch in unserem
Falle allmählich zur Leitlinie, den Aufbau eines Kunstwerkes vom Stands
Punkt der Zeichnung — versuchsweise — zu entwickeln: der Zeichnung
als Kunstäußerung, für den einen mehr, für den anderefa'i%f*jiiger, aber für
alle Schaffenden Vorarbeit zu einem höheren Ganzen,/ Damit/hatte sich der
Arbeitsplan aus eigenem festgelegt. Wenn dessen Dürchfufitüng in manchem
nicht der Erwartung entspricht, weil vieles nur angedeutet öder kaum berührt
werden konnte, so lag der Grund in der sich drängenden Stoffmasse, die zum
ersten Male zu bewältigen war.

Wien, im September 1919.
 
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