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Meder, Joseph
Die Handzeichnung: ihre Technik und Entwicklung — Wien, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.9755#0756
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708

Vom Restaurieren und Aufmachen.

Ölfarben. Ölfarbenkleckse, oft Millimeter dick, können, wenn sie an leeren Stellen

stehen, herausgestochen und die dadurch entstandenen Lücken durch geeignetes
Ersatzpapier ausgefüllt werden. Empfehlenswerter erscheint ein einfaches Ver*
dünnen mit dem Schabmesser.

Scharfe, schädigende Eingriffe bedeuten die besprochenen übertragungs*
Prozeduren (Siehe S. 682). Lassen sich derartige, durch störende und tief?
(hiffcllinicn. gehende Griffellinien verletzte Zeichnungen anfeuchten, damit die Papier«
fasern aufquellen, so gelingt es bisweilen, die vertieften Linien durch ein Glätten
mit dem Falzbein von der Rückseite abzuflachen und teilweise verschwinden
zu machen. Bei alten weichen Papieren ist der Erfolg weit größer als bei
Quadrie« jüngeren und stärker geleimten. An die Entfernung von Quadrierungs*
rung. linien in Kreide oder Rötel oder gar in Feder denkt heute wohl kein ver*
nünftiger Restaurator mehr. Der Schaden überragt die mühevollen Verbesserungs*
versuche. Mögen diese alten Belege einer Verwendung das Figurale auch ents
stellen, sie gehören schließlich zum Charakter einer Werkzeichnung.

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