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Müller, Johann Joachim
Des Heil. Römischen Reichs Teutscher Nation ReichsTags Theatrum, wie selbiges unter Keyser Friedrichs V. allerhöchsten Regierung von Anno MCCCCXL. bis MCCCCXCIII. gestanden und Was auf selbigem, in Geist- und Weltlichen Reichs-Händeln, berahtschlaget, tractiret und geschlossen worden: Aus Actis Publicis und bewährten Historicis aufgestellet, Und mit denen darzugehörigen Documentis und Schrifften in formâ ... illustriret (Band 2/3): In sich haltend Die vierdte, fünffte und sechste Vorstellung, Samt dem Haupt-Register — Jena, [1713]

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https://doi.org/10.11588/diglit.14720#0561

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*

v. Vorſtell.
Weg auf Straßburg zugenommen /
544 dieſelben / als 2
liche Freyheiten für andern gehabt / und
um das Kraut reden doͤrffen dahin nicht
vermoͤgen / daß Sie ihme gehuldiget haͤt⸗
ten. Es iſt zwar dieſe Stadt mir keinem
ausdruͤcklichen Privilegio, dadurch ſelbige
von Ableguͤng des Huldigungs Eydes
gegen einen jedweden Roͤmiſchen Keyſer
waͤre eximirt und befreyet worden / verſe⸗
hen / allein weiln felbige von uhralten / ja
von Keyſer Ottanis IM. — keine
Huldigung geleiſtet / fo hat fie ID auch in
jüngern Zeiten/obfchon die Romiſchen Fey.
fere die Hulvigung gefordert / Darzu nicht
verftchen wolien / und ſich deshalber auf eine
zhralte durch viel Secula pradticirfe Ob-
Tervanz;herbringen/und dahero flieffenden/
wie auch zuvorhero zum D, Reich gebrach⸗
te Freyheit referirt und bezoͤgen. Als
Keyſer Leopold I. anno 1660;Dden Herrn
Grafen von Hanau⸗Buſchweil an berührie
Stadt / von derſelben die Huldigungs⸗
Pflicht / gleichwie von andern Reichs⸗
Staͤdten geſchehen / abzufordern abgeords


verſtehen wollte / hingegen Ihre Majeſt.ih⸗
nen ſolches durch ein an ſie abgelaſſenes Re-
ſeript anderweit — hat forhane
Stadt in einem ausführliden Schreiben
‚ diellrfache/ warum ſie die begehrte Ablei⸗
ſtung derHuldigungs· Pflicht nicht ablegen
koͤnte / Ihrer Majeſt. zu erkennen geben / in
welchem Schreiben unterandern dieſe Wor⸗
te enthalten: Daß die Stadt Straßburg /
nachdem ſie in den Treviris in der Romer /
auf denſelbigen aber in die Fraͤnckiſche /
und da auch ſolche ſub Arnulpho Quenti-
baldo und Ludovico , Keyſers Arnulphi
Sohn / ʒu Grund gangen/ nd an die
Teutſche und Saͤchſiſche Keyſer gera⸗
then / mit ihrer Liberctät und heohet ſich

an das Roin. Reich ergeben / von Keyſer
Atonis des dritten Zeiten an keinem
Rom. Keyſer gehuldiget habe: Sondern
In Anfehung 2 Fraͤnckheit / Treu und
Stauben/ wolnit fie 7 behund an dem.
Heil, Röm, Reich/ ehrlich/ loͤblich / wohl




Nandern des Heil, Roͤm. Reichs Staͤd⸗
ten der Hulldiglng 7 en Roͤm. Keyſer
Und Könige je und allezeit erlaſſen / und
B uf‘\g\)ä * en / und verhoͤffentlich für-
Din befcen
Dahingegenift wahr 4
— Key-

$ /uabfmitmabm‘enflü‘hücqs IL Ddeffen

— damals auf dem hoͤhen
leine ſtattlichẽ prebendam, welche



Cap: XXXIL 557




—— — en Nahmen .
einer Kön, Pfründt behalten hut/geftiff


zum drittenmal / Friedrich IL zwehmal /
Maximilianus I, vice tertia, Carolus V, ein-
mal/ und Kepfer Maximilian IL zumM An
dermal/ ben mährenden ihren Kepferl,
und Königl. Regierungen die Stadt
Straßbutg mi
umd perfönlicher Segeniwvart / ullergnds
digft gerwürdiget /und 4
an dieſelhige gar nicht gefonnen / dotk
doch auch uͤber beſchehenes ſtarckes Er
fordern und Anhalten / auf” gethane
ruͤndliche Gegen-Remonftration , (ak
ermaßen zur Zeit Keyler Sriedrichs I, —
gefchehen‘). davon wiederum a[ä;fian‚ —



den / jJamwohletwan das gethane Zumu-
then / als Ihrer Röm, Keyferl. Majeft.
Caroli V, , Da Sie denZug vor Metz ge-
than / mohlverordneter Vice-Cangler/
Herr Dokor Seld / ſich vernehmen laſſen /
damit / daß man das Herfommen ben
hieſiger Stadt —— gemüft/
fondern es verhielte ſich mit Straßburg/
gleich andern des Heil, Reichs Städten/
Die Gedancken gehabt/ ſonſten die Röm,

Keyferl. Maj.3zuverfichtlich derglechen

niemals gefonnen/ noch an die Stadt be-
— —— — ſentſchul-
diget worden. Zu welchen Worten dass
jenige / was der HYerr Neichs: Hofrath Ba-
ron von Lhucker in Differt, de Religione'Ob-
ſequii S, 25.pag. s8, anführet/ beyfuge: An
autem ob hoc detrectare queant Homa-
gium (ubditi,quodillud adverfus Dominum
prafripferint? Qv. Si nunquam preſtite-
rintillud ſubditi, adhuc exigi poſſe, verius
eſt: Cravett. conſil soz. Knichen. c. 3. .18.
diff. licet , Bruning, de Fur. Univerf. —⏑
nificonftaret, quod requifiti illud præſtare
recuſaſſent, & inde tempus immemoriale














phal. Coxfil, 770. num. 21 ftgg. Menoch.
con fil.74 8228 figq. ; Nam m_:p_;;ßga:\i:
proprie non eft, ut fcil,absque co ”!‘l"‘‚"“
confiftere non poſſit, ceu Majeftas indivi.
dua habetur : (ed potius confaetudine ia-
valuit, indeque penes Dominum quidem
'eft, an exigere illud velit , ficque merz eſt
Facultaris : alt quando, recufaverint fubditi


‘minum praferiptio currit. Rofenthal, c 5.
concluf. 84.B.3.4.6. —— — vel pri.
vilegio — ejus eſſe pos.
funt. . IcaArgentoratenfes , Cum à tempo.-

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re immemoriali, &nunquam adeò hoiua-
— praftiterint » in vim privile-
gi illam conſuetudinem obverterunt, än-

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