nicht alſobald befriedigen wolte / folches
an die Obrigkeit zu Venedig gelangen zu
laſſen und ſchleunigs Recht wieder ihnzu
begehren. Da nun Landgraf Ludwig
dieſen Ernſt vermercket / ſchlun er ſich in
Handel / und erſtattet dem Kauffmann
ſeinen Verluſt / doch muſte der Graf ihm
ſchreiben / darnach gab Er dem Grafen
mitt demſelben / daß weil Er keine Leibes.
voͤn Waldeck war) die Zeit ihres Lebens
die Grafſchafft inne haͤben / und ( doch
weiter unbeſchwehret )gebrauchen ſolten /
darnaͤch folte ſie an Heffen fallen / wie
auch geſchehen. In Beranlaſſung der
Cazenelndogiſchen Succesſions · Irrung zwi⸗
ſchen Heſſen und Naſſau / hat man Heßiſchen
Theils eine Urkunde angezogen / vermoͤge
deren annoi443. Graf Johann der letzte von
Ziegenhain Landgraf Ludwigen / dem Fried⸗
Aduction vorangereſten Pocuments de anno
2443 ferner anhefihret / was maͤſſen darauf
— anrlo 1450, Abt Reinhar zu Fulda ober.
vehreen Landgraf Acmrichen hieruͤber mie _ ...
_ Ddenen Rethten /die Graf Zobannund deffen .
Vorfahrnam Stifft gehabt/Auf ob gedachten
. Sal zu rechten Mannlehn beliehen dabe. A⸗
lein es iſt darneben diefes anzumercken / daß
ein Theil derſeiben dainahien von Heſſen vor
ne Benahmung / in welchen Stuͤcken der⸗
— LE Gra ED —
17178 6, Soͤlchemnach hat man fich x Zried⸗
billich zu verwundern/ warum Keyſer FE rich häle ,
drich anno 14.86. auf dem Reichs Convent ʒu ſie vor
Coͤlin die ganze Grafſchafften Ziegenhain und beimge⸗
Nydde / As Lehen / die dem Heiligen Reich fahene
ledig worden / angegeben. Ob es bloß aus Reichs
Unwijjenheit und Yrechum gefehehen / *0
manin Mangel mehrerer Nachricht billich üu⸗ ;
beurtheilet: Dann ob man gleich der difficul-
taͤt damit helfen wolte / daß dieſe Grafſchaff⸗
ſelben wiederum dergeſtait zu Mann ehn em⸗
— pfangen/ daß / wo der Graf obne Mannss
Etiben abgienge / ſelbige dem Landgtafen ver-
lediget und aufgeſtorben ſeyn / und hingegen
von demſelben die ſo dann etwa vorhandene
Graͤfliche Toͤchtere aufs hochſte mit iooooo.
* Guͤlden ausgeſtattet werden ſolten.
Anfall iſt 8 Dieſe Grafſchaͤften Ziegen
meiftens hain und Nidda ſeind / in beruͤhrter Cazen⸗
Fulda⸗ Elnbogiſchen Succesſions⸗Sache / von Naſ⸗
miſchtehn. fau vor Fuldaiſch Lehn angegeben worden.
Heßiſchen Theils hat man zwat bey Pro-
Von Seyl
Coͤlln anno 1486. vor
; Fuldaifch Affierlehn geweſſen / oder annoch
weren / ſo iſt es doch darmit auch nicht ausge⸗
richtet / dieweuen ſolchenfalls die Sraffchaffe
ten durch Abſterben ihrer Herrſchafften nicht
an das Reich / ſondern an den immediat-
Lehnherrn weren verlediget worden. Sonſt
ſſt / ratione des cap. ı3, $.z. inſerirten erſten
Aruickels / ſo von Ziegenhain und Nidda han ·
delt / noch zu gedencken / daß die alda benaͤnn⸗
te Landgrafen zu Heſſen / Ludovicus und
Henricus / vorbeſagten Landgraf Ludwigs
des Friedfettigen Soͤhne geweſen.
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2— ꝛ «
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RO Cr leptere Graf zu Cazen · Elenbogen
des leztern — var Graf Philip der ältere/ und
Srafens - B hatte zwey Kinder / nehmlich einen
ʒucoͤtzen · Sohn / Graff Philipßen / den jüngern/ und
elenbos eine Tochter / Annen. Der Sohn ſtarb vor
dem Vater ohne maͤnnliche Leibes Erben und
allein mit Hinterlaſſung einer Tochter / Otti⸗
lien / ſo fich nachmahls an Marckgraff Ehri⸗
ſioffen von Baden verheyrathet; Die Toch⸗
Familie
zraf Heinrichs von Heſſen. Savon ein
zwey Toͤchter / Eliſabeth und Mechtild / er⸗
ziehlet worden / deren Aeltere an Graff Jo⸗
hannſen von Naſſau / die Juͤngere aber an
Herzog Johannſen von Cleve ſich verehlichet.
— Im Jahr ra79. ſtarb — ;
dachter Graf Philipß der Acltere Heichfalls/ ſchafft
worauf vorgenannter Landgraf Heurich von tömmt .
Heſſen die hinterlaſſene Lande eingenommen au Heſſen.
Aus was vorUrſachen aber ſolches beſchehen /
ifl in der zwiſchen Heſen und Naſſau / nach
Abſterben Landgraf Wilhelms / der ein Sohi
geweſen nurbeſagten Landgraf 2—