vi Vorſtel.
men / handelt das nechſt vorhergehende Ca⸗
pitel / was aber den Aufſat von der Cam⸗
mer · Gerichts Ordnung anlanget / ſo wa⸗
rendie Cæſareani gat nicht damit zufrieden.
Solcher lautet alſe:
Aufſatz einer Eammer · Gerichts · Ordnung,
——— 486.
Oum erſten / das Keyſerlich Cammer⸗
Gericht zu befezen mit einem Cam⸗
mr Jichter / der aufs wenigſt ein Grave
ſey / und zwoͤlf beyſtzenden Urteilern /
die drehzehen redlichs erbers Weſens /
der Recht gelert ünd gewirdigt / und die
aͤndern ufs geringſt von der Ritterſchafft
eyſizer / oder der merer Teil in Sachen
erkennten / und ob ſie ſpennig / und auf
iglichen Teil gleich wern / welchen dann
— ein Zufall tut / dabey ſoll es
vleiben. — — ;
B Des Richters und Beyſitzer Eyd.
Tem / die alle ſollen zuvor der Keyſ.
Maj. geloben und zu den Heiligen
fiveren / Sr: Keyſ Gnad Gericht ge⸗
treulich und fleißig obzuſein / und nach
des Reiches Recht und ubung des hofs /
auch nach redlichen / erbarn und leideli⸗
chen Ordenungen Statuten und Ge ⸗
wonheiten der Fuͤrſtenthuͤmer / Herr⸗
fehafften und Gericht / die für fle bracht
‚ gleich zu richten / und kein unxedlich Sach
fich dogegen bewegen zů lqg]fcn/ und von
arthehen oder niemand/feiner Sachen
ivuͤrde / Gabe / Schencke / oder einigen
Nutze durch ſich ſelbs / oder durch andre
. zunemen/auch kein ſundre Partheh im
44 oder Anhange / und Zufalle in
Urteiln zu ſuchen / 0der zU Machen/ und
as in Ratflagen vonSachen gehandelt
wuͤrde / den Parthien oder niemand zu
jen/ auch die Sachen aUs böfer Men-
Yra
Doaber nach erkannten
— dem Hofrichter
vder den Beyſizern einen oder mer von
— Eßem-Speiß/eins Sülden werth/ unge
verlich zu einer Erung geſchenckt wuͤrde /
innen nicht verachten / und moͤchten ſol⸗
Cap.V. 29
ches annehmen / als des Reichs Recht ſol ·
* auch erlaubt / und ein erbere Ubung
iſ 7* *
Gerichtſchreiber Eydt.
Tem es ſollen geordent werden
chen Maj. globen und ſweren ſollen / ih⸗
rem Amit getreulich ohzuſein und aufzu⸗
ſchreiben / und denen Parthein oder nie«
inands zu oͤffen / wes von den Sachen
in Ratſlegen des Richters und Urkeilerıg
gehandelt wirt / die heimlichen Serichts*
Hendel on Laube uͤnd Erkenntniß nie⸗
mants oͤffen / leßen oder ſehen laßen ꝛt.
auch kein beſunder Geſchencke oder Nutz /
auſſerhalb ſeiner Arbeit / zu nemen / oder
eins Guͤlden werth / nach entlichẽ Urteilen
Item die Advocaten / ſo das Gericht
zu ſolchen Aempten aufnimmt / ſollen glo⸗
ben und ſweren / daß ſie mit yren hochſten
Fleiß ihren Parthien fuͤrwenden wollen /
daß ſie meinen / ware und recht ſey / und
in der Sach / ihnen vertraut / kein Hilf
mit boͤſem Gewiſſen zu thun / wo ſie boe
oder nach Ingangs des Handels ver
ſtuͤnden / daß die aus unwaren Gedicht
oder unrechtwere / auch mit den Parthien
umAnzal der Vordrungnit tinzen / oder
Heimlichkeit der Sachen zu Schaden /
nicht eröffnen / das Gericht und Ge⸗
richts⸗Perſonen ern und fuͤrdern / und
vor Ger icht Erberkeit brauchen/ undLaͤ⸗
— enthalten / alles ungever⸗
Item / Hofrichter und Beyſtzer ſol ⸗
len 24 Vß die —
und Redner / die die Sachen vor Gerich⸗
ten handeln / verſtendig und fleihig ſein /
die auch in irem Aufnemen glohen und
ſweren ſolien / den Parthien ihre Sachen
getreuͤlich zu handeln / kein Unwarheit
wiſſentlich in Sochen zu gebrauchen /
oder geverlich Schub und Dilation zu
Verlengung der Sachen zu ſuchen / des
die Partheien thun / oder zu füchen
en / und daß ſieum ein
Gericht und die Gericht Perſonen ʒuru⸗
ckemit Unwarheit nicht ſchmehen / ſon⸗
A DE d3 dern