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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0032
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Den Berliner Theaterzeitungen nach zn schließen, hätte das voir
König Ludwig übersetzte Lustspiel ain dortigen Hoftheater doch gefal-
len. Das Publikuin nnterhiclt sich ansnchinend gnt und särmntliche
Darsteller wurden ain Schlusse zweiinal stürinisch gerufen. Was ein
Kritiker der National-Zeitung dabei von Trias und „mittelstaatlicher Po-
litik" zu saselnbcliebte, komint also lediglich auf seine Rechnung nnd ist
das Berliner Theaterpnblikum nicht so verrannt, als es nach dem ersten
Bericht den Anschein hatte.
Bapern wird nun bald eine ganz andcre Stimme hören lassen im
europäischen Concert. Der bcrühmte und wie es hcißt, einzig ricbtige
Gesangslchrer S chm itt, von Wagner berufen, ist in München angekom-
men. Alles muß künftighin total anders klingen, von ^ bis 2, beson-
ders das 2 muß anders gesungen werden.
Große Heiterkeit erregt dahier die ganz ernsthafte Mittheilung des
„Fränkischen Kurier", daß es der Graf v. Pappenheim gewescn sei,
der seiner Zeit dem Konig Mar die Entlassung des Ministeriums Rei-
gersberg empfohlen und daß der Nämliche auch neuestens von der Wie-
derberufung eincs v. d. Pfordten abgerathen habe und deßhalb aus der
Nähe des Thrones entfernt worden sei. Man vergegenwärtige sich nun
die so crnste Persönlichkeit des Königs Marimilian, wie er sich von einem
blutjungen Flügeladjutanten auffordern läßt, mit seinem Volke Frieden
zumachen! Welche staatsmännisch-politischeu Gründe der edle Graf neue-
stens gegen den Frhrn. von der Pfordten gcltend gemacht hat, meldet
der Kurwr leider nicht. Man kennt wohl „seine Pappenheimer", aber
den Pappenheim hat man von dieser Seite noch nicht gekannt.
„Pfarrer M." der Stabstrompeter in sps, erläßt eine sonderbare
Erklärung: Der Unterzeichnete (?) sagt er, erklärt, daß er mit dem be-
treffenden Kommandanten wcder persönlich noch schriftlich verkehrt hat.
Wenn an der Sache nichts wahr ist, wie kommt dann Pfarrer M. dazu,
sich zu erklären? Und wie kommt seine Erklärung dazu, sogar einen be-
stimmten Commandanten in's Auge zu fassen, von welchem nirgends
die Rede war? Herr M. hat eben seinen Jrrthum eingesehen und —
luuäubiiitev 86 sudjeeit.
Iriefmnzen.
Tatschlor. Hören Sie, erhalten denn die Damen, die sich unlängst
im Odeon die Kleider und Shawls ruinirt haben, weil die Sitzplatz-
Nummern Farb' g'lassen haben, keine Entschädigung?
Pimpchuiier. Entschädigung? Sind S' froh, wenn sie von dem
Verfasser der Originalnummern nicht wegen Nachdruck belangt werden!
Halbjähriger Preis in ganz Bayern 1 fl.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Parcus).
Den Berliner Theaterzeitungen nach zn schließen, hätte das voir
König Ludwig übersetzte Lustspiel ain dortigen Hoftheater doch gefal-
len. Das Publikuin nnterhiclt sich ansnchinend gnt und särmntliche
Darsteller wurden ain Schlusse zweiinal stürinisch gerufen. Was ein
Kritiker der National-Zeitung dabei von Trias und „mittelstaatlicher Po-
litik" zu saselnbcliebte, komint also lediglich auf seine Rechnung nnd ist
das Berliner Theaterpnblikum nicht so verrannt, als es nach dem ersten
Bericht den Anschein hatte.
Bapern wird nun bald eine ganz andcre Stimme hören lassen im
europäischen Concert. Der bcrühmte und wie es hcißt, einzig ricbtige
Gesangslchrer S chm itt, von Wagner berufen, ist in München angekom-
men. Alles muß künftighin total anders klingen, von ^ bis 2, beson-
ders das 2 muß anders gesungen werden.
Große Heiterkeit erregt dahier die ganz ernsthafte Mittheilung des
„Fränkischen Kurier", daß es der Graf v. Pappenheim gewescn sei,
der seiner Zeit dem Konig Mar die Entlassung des Ministeriums Rei-
gersberg empfohlen und daß der Nämliche auch neuestens von der Wie-
derberufung eincs v. d. Pfordten abgerathen habe und deßhalb aus der
Nähe des Thrones entfernt worden sei. Man vergegenwärtige sich nun
die so crnste Persönlichkeit des Königs Marimilian, wie er sich von einem
blutjungen Flügeladjutanten auffordern läßt, mit seinem Volke Frieden
zumachen! Welche staatsmännisch-politischeu Gründe der edle Graf neue-
stens gegen den Frhrn. von der Pfordten gcltend gemacht hat, meldet
der Kurwr leider nicht. Man kennt wohl „seine Pappenheimer", aber
den Pappenheim hat man von dieser Seite noch nicht gekannt.
„Pfarrer M." der Stabstrompeter in sps, erläßt eine sonderbare
Erklärung: Der Unterzeichnete (?) sagt er, erklärt, daß er mit dem be-
treffenden Kommandanten wcder persönlich noch schriftlich verkehrt hat.
Wenn an der Sache nichts wahr ist, wie kommt dann Pfarrer M. dazu,
sich zu erklären? Und wie kommt seine Erklärung dazu, sogar einen be-
stimmten Commandanten in's Auge zu fassen, von welchem nirgends
die Rede war? Herr M. hat eben seinen Jrrthum eingesehen und —
luuäubiiitev 86 sudjeeit.
Iriefmnzen.
Tatschlor. Hören Sie, erhalten denn die Damen, die sich unlängst
im Odeon die Kleider und Shawls ruinirt haben, weil die Sitzplatz-
Nummern Farb' g'lassen haben, keine Entschädigung?
Pimpchuiier. Entschädigung? Sind S' froh, wenn sie von dem
Verfasser der Originalnummern nicht wegen Nachdruck belangt werden!
Halbjähriger Preis in ganz Bayern 1 fl.
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Parcus).