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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0134

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Kranzlers Ecke (Berlin).

Lieutenant v. Krause. Wissen Sie, was Königs Majestät
eigentlich thun sollte mit dem Augustenburger?

Lieutenant v. Siebke. Lassen Sie los!

Lieut. v. Krause. Er ist doch Major, nicht wahr, und am Avau-
cement? Beim nächsten Armeebefehl prät eriren! Colossale Blamage, das.

Lieut. v. Siebke. ^Lu eoutraire, uicht präteriren! Jm Gegen-
theil: zum k. preu'schen Obristlieutenant macht man deu Prä-
tendeuten. Das ist dann die größte aller Blamagen, verstehen Sie?

Lieut. v. Krause. Na, wie Sie 's ebeu aufsassen wollen.

Privat-Kabel des Punsch.

Rom. Es scheint, daß man sich wirklich zur Versöhnnngs-
Politik und zu Reformen entschlossen hat; den Anfang macht
eine Vermehrung der päbstlichen Gensdarmerie. Diese
Gensdarmen bekommön auf den Tschako die Jnschrift: „l^ou
P08SUMU8". Man ist neugierig, wie sie sich bei Verfolgung
von Briganten benehmen werden.

Paris. Ein Bürgcr hatte die Frechheit, seiu Söhnchen aus den
Namen Labi euus taufen zu lasseu. Pfarrer ::nd Pathe erhielten Ver-
warnungeu, der kleine Labienus aber wird vou dem Augenblick, wo er
zu sprecheu ansäugt, unter Polizeiaufsicht gestellt.

Kiel. Der Herzog von Augustenburg, welcher den Bundes-
Beschluß gelesen hat und immer wieder liest, soll ausgerufen
haben:

„Da sitz' ich nun, ich armer Thor,
Und bin so klug — als wie zuvor!

München. Aus Anlaß seiner Ernenuung zum Reichsrath soll
Herr v. Faber jedem Mitglied der beideu Kammern einen lebeusläng-
licheu Bleistift zum Präsent machen.
 
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