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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0154

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- 146

Verlassen wohl von Freundes Hand,

Verrälhern hingegeben,

Verkavfte doch das Holstenland
So billig nicht sein Leben.

Es will vertrau'n aus eig'ne Kraft,

Von Deutschland nichts mehr hosfen;

Willisen nimmt die Führerschaft,

Nnn meint man: ist's getrossein

Bei Jdstedt focht er, scheint's, nach Jnstruktionen —
O blut'ger Tagl Dank, Preußen! Gott mag's lohnen!

Es werde Frieden — und es war!

Weh uns, wir sind betrogen —

Still! Oestreich mit dem Doppelaar
Kommt setzo angezogen,

Entwasfnet wird das Volk, den Strick
Jhm um die Simsonshände!

Ein letzter rachefleh'nder Blick —

Und Alles ist zu Ende.

Beruhigen heissen das die Diplomaten —

Dank, Oestreich, Dir für die Beruhigungsthaten!

Dann kam das'Lond'ner Protoköll,

Es leben die Versasser!

Und wem das Herz vor Jngrimm schwoll,

Dem rieth man kaltes Wasser.

Dann starb der König ohne Sohn,

Sein Stammbaum ist gesallen,

Von Friedrichs Namen hört man schon
Die Buchten wiederhallen.

Ganz Deutschland anerkennt ihn sonder Schwanken,

Nur Oestreich nicht, und Preußen nicht — wir

danken!

Nein! sagt v. Bismark, Pfordten: Ja!
Jetzt liegt der Hund beim Knüppel.

Man weiß, was im Verlauf geschah,

Jn Frankfurt und bei Düppel.
 
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