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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0186

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173

Äer Fürst der Moldo - Wallachen hat ein aus den Namen
Alexander getauftes Kind adoptirt.

Frage: Von wem ist dieses Kind? Von ihm selbst? Oder
wer ist sein Vater? Oder ist's ein Findelkind? Oder zcigt
dieser Fall vielleicht gar, daß es auch diplomatische Kinds-
aussetzungen gibt? — War es schon srüher, und zufällig
auf den Namen Alerander getauft? Oder erst auf Bestellung?
Wer ist der Taufpathe?

Was sagen die Moldo-Wallachen zu der Bescherung? Wenn
Alerander der Kleine eiust die Negierung antritt, von welchem
Tisch nimmt der seine Krone? Oder ist nicht zu fürchten, daß
er vielmehr selbst unter den Tisch kommt? Was geschieht gar
im Fall eines vorzeitig schnellen Todes des Fürsten Cusa? Wenn
der Fuchs stirbt, gilt dann auch dieser Balg?

Die neuesten Wölkchen, die am Horizont der orientalischen
Frage hängen, sind die Windeln des improvisirten moldo-wallachi-
schen Thronfolgers.

Schweiuehund ist ein unparlamentarischer Ausdruck, sagt Bülow.

Toch nicht so ganz! Jn Serbien ist es Sitte, daß nach dem Schluß
der Session jedes Mitglied der Volksvertretung auf Staatskosten mil
eincm Ferkel bcschenkt wird.

Mso hängen wenigstens die jungen Schweinchen mit dem Constitu-
tionalismus einiger Maßen zusammen.

Und wir sind von Serbien nicht so sehr weit entfernt, besondcrs
seit es Eisenbahnen gibt.

Hwanzigtausend Unionisten wandern unter Leitung des Ge-
nerals Nosenkranz nach Mexico ails. Jn Washington wird der
Zweck dieser Auswandernng als ein rein friedlicher bezeichnet.

Wir begreifen auch nicht, wie man in die friedliche Tendenz
dieser Auswanderer einen Zweifel setzen kann, da sie doch mit
dem Nosenkranz einherziehen wollen.
 
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