343
EZwärevielleicktzeitgemäß, folgendeSteve aus Shakespeare's
„Viel Lärm um Nichts", Akt III, Scene 3, in die gedruckten
Gendarmerie - Instruktionen auszunehmen:
Holzapfel. So lautet eure Vorschrift: Jhr foll't alle Vagabunden
arretiren; ihr seid dazu da, daß ihr ANen und Jedem zuruft: Halt! in
des Prinzen Namen.
Zweite Wacke. Aber wenn nun eiuer nicht halten will?
Holzapsel. Nun, seht ihr, da kümmert euch nicht um ihu, laßt
ihn laufen, rust sogleich die übrige Wache zusammen uud dankt Gott,
daß ihr den Schelm los seid.
Der große Britte wollte hiedurch ofsenbar andeuten, wie
solche Aufstände, wie der vom 8. und 9. Oktober, durch die
Beseitigung ihrer Ursache am leichtesten vermieden werden können.
Kleine Frühstücksplnudcrcicn.
Die Vorstellung des Schiller'schcn „Tell" — ohne alle Abkürz-
uug — hatte ein sehr großes Publikum angezogen. Von den fremden
jungen Lenten, welche zu Studieuzwecken hier verweilen, haben wohl nur
wenige gefehtt. Die Gelegenheit eines derartigen Genufses ist aber auch
selten genug.
Noch wenige Tage und ein nenn en sw erth es zweites Thea-
ter ist inMünchen Thatsache. Mag sich dieselbe rentabel gestalten oder
nicht, fie ist jedenfalls erfreulich und den Unternehmern, als deren Haupt-
kraft wir wohl deu Kailfmann Hrn. Riederer betrachten dürfen, gebührt
der Dank der Stadt. Direktor Engelken ist ein reeller und erfahrner
Mann und Herman Schmid, der in der Schriftstellerwelt einen guten
Namen zu verlieren hätte, wird wohl darüber wachen, daß sein Volkstheater
der im Prospckt verheissenen Tendenz treu bleibt, so weit es sich eben mit
der äira ueoessiwZ der Kapitalverzinsung vereinigen läßt. Schließlich
wünschen wir, daß nicht allzuviele Köche den Brei verderben möchten.
Etwas sür Herkulesse! Löbl. Münchener Stadtbauamt macht be-
kannt: „Die in der Müllerstraße stehenden 53 Stück Pappelbäume wer-
den an den Meistbietendenzum Ausreissen übcrlassen." Der Glückliche,
dem die Bäume zugeschlagen werden, macht hoffentlich bekannt, wann er
sein Kraftstück ausübt.
EZwärevielleicktzeitgemäß, folgendeSteve aus Shakespeare's
„Viel Lärm um Nichts", Akt III, Scene 3, in die gedruckten
Gendarmerie - Instruktionen auszunehmen:
Holzapfel. So lautet eure Vorschrift: Jhr foll't alle Vagabunden
arretiren; ihr seid dazu da, daß ihr ANen und Jedem zuruft: Halt! in
des Prinzen Namen.
Zweite Wacke. Aber wenn nun eiuer nicht halten will?
Holzapsel. Nun, seht ihr, da kümmert euch nicht um ihu, laßt
ihn laufen, rust sogleich die übrige Wache zusammen uud dankt Gott,
daß ihr den Schelm los seid.
Der große Britte wollte hiedurch ofsenbar andeuten, wie
solche Aufstände, wie der vom 8. und 9. Oktober, durch die
Beseitigung ihrer Ursache am leichtesten vermieden werden können.
Kleine Frühstücksplnudcrcicn.
Die Vorstellung des Schiller'schcn „Tell" — ohne alle Abkürz-
uug — hatte ein sehr großes Publikum angezogen. Von den fremden
jungen Lenten, welche zu Studieuzwecken hier verweilen, haben wohl nur
wenige gefehtt. Die Gelegenheit eines derartigen Genufses ist aber auch
selten genug.
Noch wenige Tage und ein nenn en sw erth es zweites Thea-
ter ist inMünchen Thatsache. Mag sich dieselbe rentabel gestalten oder
nicht, fie ist jedenfalls erfreulich und den Unternehmern, als deren Haupt-
kraft wir wohl deu Kailfmann Hrn. Riederer betrachten dürfen, gebührt
der Dank der Stadt. Direktor Engelken ist ein reeller und erfahrner
Mann und Herman Schmid, der in der Schriftstellerwelt einen guten
Namen zu verlieren hätte, wird wohl darüber wachen, daß sein Volkstheater
der im Prospckt verheissenen Tendenz treu bleibt, so weit es sich eben mit
der äira ueoessiwZ der Kapitalverzinsung vereinigen läßt. Schließlich
wünschen wir, daß nicht allzuviele Köche den Brei verderben möchten.
Etwas sür Herkulesse! Löbl. Münchener Stadtbauamt macht be-
kannt: „Die in der Müllerstraße stehenden 53 Stück Pappelbäume wer-
den an den Meistbietendenzum Ausreissen übcrlassen." Der Glückliche,
dem die Bäume zugeschlagen werden, macht hoffentlich bekannt, wann er
sein Kraftstück ausübt.