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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0402

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^n allenBlättern war dieserTage zu leseu: „Wegen der Jnsolenz
des Ministers des Answärtigen haben die Diplomaten jeden
Verkehr abgebrochen und erklärt, mit einem solchen Menschen wollten sie
nichts mehr zn thnn haben."

Es kann jedoch nicht oft genug beigefügt werden: daß hier von
keinem deutschen Hose, insbesondere nicht von Prenßen die Rede ist,
sondern von Persien.

Ethmologie bei jungen Leuten.

Zögling Fritz. Sag' mir doch, was heißt mnl-aws auf
Deutsch?

Zögling Carl. Nal-üiss? Meiu Gott, das läßt sich gar
nicht so recht übersetzeu. Eigeutlich heißt es: uubehaglich, un-
gem üthlich.

Zögling Fritz. Nun, ich weiß's jetzt schou.

„^bas geh'n uns die Türken an!" Hätte Frhr. v. Gablenz nicht
auch sagen können: Jch will in Holstein nickt wie ein russischer Gouver-
neur regieren?

Privat-Kabel des Punsch.

München. „O Nichard, dn meiu Waguer"-weiter läßt

sich nichts sagen. Weun der Meusch seiuem Glück so feind ist!

Micsbach. Herr v. Neumayer widmel sich nnn ganz der Land-
wirthschaft und^glaubt bereits^, ohne Errdthen auf seine bisherigen Resultate
blicken zu könneu. Ebendaselbst sucht man unter der Hand eine Getreide-
Putzmaschine nnd ein paar G'sottmesser zu kaufen.

Frankfurt. Eiu Rabbi soll gesagt haben: „Eiuem schLbigen
Kater könneu nicht so viel Haare ausfallen, als dem Buudestag
Sitzungen."
 
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