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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0422

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Herrn Nichard Wagner einen Tag vor seiner Abreise noch

eine Schuldforderung unter Androhung sosortiger Auspfändung Prä-
sentirt wurde, sagte er zn dern erschienenen Advokateiw „So etwas kann
Einem nur in München passiren."

Und doch waren ihm 14 Tage vorher 40,000 Gulden baar, in zwei
Fiakern, an's Haus gefahren worden.

Hossentlich wird Hr. Wagner auch in Bezug auf dieses Vorkomm-
niß bezeugen, daß ihm so etwas nur in München passirt ist.

Privat-Kabel des Punsch.

Nürnberg. Die dermalige Lage unseres Vaterlandes erfüllt
mit Recht jeden Patrioten mit Unrnhe und Sorge. Diejenigen
Patrioten, bei welchen dieß noch nicht ganz der Fall ist, wollen
sich behufs ihrer vollständigen Füllung in den Saal des „gol-
denen Adlers" begeben.

Athen. Der junge Georgios leidet an Minister-Miserere.
Es bleibt Nichts mehr bei ihm; jedes Eabinet geht sofort wieder von
ihm, wie er es zu sich genommen. Der Konig ist in Folge dessen sehr
schwach. Bülletins werdemjedoch keine ausgegeben. Der griechische Hof
dürste nächstens in die LcM kommen, überhaupt nichts mehr auszugeben.

Kafsel. Se. Hoh. der Churfürst'hat einige Mitregenten
erhalten. Nach verläsfigen Berichten herrfchen jetzt in Churhessen
auch die Trichinen.

Mexiko. Diejcnigen, welche auf ein französisches Schiff feuerten,
waren nur Juaristen in Unionisten-Uniform. Zur Ausgleichung wer-

Frankfurt. Die hohe Bundesverfammlung erwartet ganz
zuversichtlich, daß ihr in zwei, höchstens drei Monaten der Tod
des Königs von Belgien werde angezeigt werden.
 
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