steigt, indem ec sein Rreuz auf deu Schultcrn trägt'). Die
vier Rcliefs der Flügcl find auf drei Seiten von Laubwerk
umrahmt und schildcrn Lhristi Gcburt, Anbetung durch dis
hh. Aönige, Auferstebung und liimmelfabrt. Der geöffnete
Altar zeigt demnach den Gegenstand der fünf größten Feste
des Airchenjahres. Nach Schließung dcr Llügel crscheinen
vier weitere Scenen (Mariä Geburt, Lmpfäiiginß, Lseim-
suchung und Lhristi Beschneidung) sawie Lseilige (Loangelisten,
Airchenoäter u. s. w.) Sehr störend wirkt ein (787 vor die
Predella gestelltes, von zwci großen Lngeln begleitetes Taber-
uakel. Hinter ihm ist die große Nische in der Mitte der
Predella leer; in kleinen Nischen finden wir zur Rechten und
§inken auf Sockeln die Standbilder der hh. Lhristophorus
und pantaleon. Auf Ronsolen stcben an den Seitenwangen
unter reichen, durchbrochenen Baldachinen mit geschweistem Ast-
werk Gcorg und Lustachius, denen Flügel mit den gemalten
Bildern zweier Bischöfe (wohl Blasius und Lmmeram oder
Grasmus) als Lsintergrund dienen. Ueber diesen zur Seite
der predella aufgestellten Bildwerken tragen prächtige Uonsolen
die in goldenen Nüstungen geklcideten Gestalten der hh. Ritter
Aorian und Achatius, über deren Lsäuptern zierliche Baldachine
zur Bekrönung des Bchreines überleiten. Bie „theilt sich in
drei pvramideii, deren überkünstliches Lchnitzwerk von geradezu
federartiger Leichtigkeit und Zierlichkeit in seinem Goldglanze
dis prachtoollste wirkung" hervorbringt. Ze zwei Figuren
zeigen sich in jenen drei Thürmchen: in der Mitte, wie schon
erwähnt, der Lsciland im purxurmantel, ein Nohr haltend,
aber nicht allein; denn zwei Lsenker drücken ihni die Rrone
aufs Baupl, und zu seinen Füßen kniet ein Geistlicher als
Btiftcr des Altarschreines. Gbcn bei dcr Rreuzblume ist der
Btab mit dem Schwamm und der Lanze angebracht. Zn dcn
Thürmen zur Beite steht im zweitcn Stockwerk je ein Lngel
mit der Geißel oder mit den Nägeln. Dazu kommen im
zweiten Btockwerk des mittlcren Thurmes und im ersten des
rechten und linkcn die hh. Magdalena, Ratharina und Lau-
rentius, welche zum Lchincrzeiisinanne und seinen Lngeln nicht
recht passen. Man trug indessen im Mittelalter wenig Be-
denken. die Lvstematik zu opfern, wenn es darauf ankani,
Lseilige darzustellen, deren Neliquien der Altartisch enthielt, oder
die man besonders ehren wollte. Die Nückseite des Schreines ist
in der Mitte mit den großen Gestalten der hh. petrus, Dincentius
und Briccius bemalt, bci denen die Znschrift steht: „Andre jar,
andere war, spricht wolfgang kjaller, der hat das wcrk vol-
lendet nnno äomini AI0L600XX jar?) Nebcn jenen drci
Figuren finden sich zwei Scenen aus dem Leben des hl. vin-
ccntius, des Kirchcnpatrons (sein Martvrium und sein Tod),
nebst zweien aus der Geschichte Zohannes d. T. (Taufe
Lhristi und Zohannes in der kvüste). Diese Malereien sind
weniger gut als diejenigen dcr andern Seite und vielleicht
von M. Lsaller spätcr beigefügt worden.
Die Rrönung Marias in dem stark restaurirten Schrein,
welcher aus Arndorf nach Maria-Saal versetzt ist,
stammt wohl von demselben Meister, dcr den trefflichen Lchrein
Der lfl. Antonin tadclt dicse Darstclluiig scharf (Sullwni tlieolo^.
Dnrs. 3, Dit. 8, c. 4 § II), weil ste den Irrthum dcs valentin bcgünstige,
dcr lchre, Lhristi Lcib sei nicht aus Maria gcbildct. Wollte das Aind
nur die Sccle Lhristi synibolisiren, so wäre auch das unrichtig, wcil sie
nicht ohne Lcib xraccxistirtc. Dgl. Xxuls, Dictor cliristinnus, Astriti
1730 p. 32 s, 200.
^) Viclleicht stammte dicscr ljallcr aus Brircn. Dgl. Atz, Aunst-
gcschichte zzz; Semxer, Die Brixencr rNalerschulen s. 152.
von St. Lambrecht in Steiermark fertigte.^) Lr stellte unter
jene Rrönung in den Schrcin noch vier Lseilige, in die pre-
della um Anna, Zesus und Maria die vier hh. Frauen, welche
in allen größern Soenen der hl. Sixxe erscheinen, an die
Leiten auf Ronsolen St. Georg und St. Florian, in die ge-
malten Aügel die vierzehn Nothhelfer, Ursula, die Drcikönige
und die Geburt Lhristi.
Diesem aus Arndorf staininenden Aufsatz gleicht in vielem
der Lfochaltar der Rirche Maria an der Gail, der in
der Mitte des (Z. Zahrhunderts geschiützt worden ist. Auch
in seiner js>redella umgeben wiederum Verwandte die hl. Anna
und die Mutter Lhristi?) Zm Ganzen sind dort vier Männer
und cbensoviel Frauen geschnitzt. Die vollfiguren der Urönung
Mariens wurden in den Aufsah des Lsochaltares versetzt, die
Ltatuen der hh. Georg und Llorian, welche ehedem zur Scite
des Schreines standen, mußten in Nischen der Grgelbülpie
wandern. Die Neliefs der Llügel zeigen Lhristi Geburt, die
Anbetung der Rönige, das psingstfest und Mariens Tod, die
Malereien der Außenseite Anna nnt Maria und die Aufer-
stehung. Gben, in der trefflichen Architektur krönt der Ge-
kreuzigte mit Maria und Zohannes das Merk.
Line späte Umarbeituiig der Scene der Rrönung Marias
enthält der mit der Zahreszahl bezeichncte, an der Lüd-
seite dcr Ralharinenkirche zuMalborget aufgehängte Schrein.
Zn sciner Mitte trägt Maria ihr Rind zwischen den in den
wolken erscheiiienden Ziguren Gottes des vaters und des
Lseiligen Gcistes. So ist aus dem Bilde der Rröiiung Mariens
eine Darstellung der heiligsten Dreifaltigkeit geworden, die seit
dem (6. Zahrhundert sich großer Beliebtheit erfreute. Die Zlügel
tragen vier Lseiligcnbilder: petrus und paulus, Ratharina
und Luoia?)
Dem höchsten Geheimiiisse des Lhristenthums ist auch
die Mitte eines Schreines der Rirche der hh. philixxus und
Zakobus in pichlern, einer Ziliale von Lsimmelberg gewidmet?)
Doch halten sich die Zlügel auch hier nicht an die drei gött-
lichen personen, um deren wirksamkeit nach Außen zu schildern.
Sie geben die Ziguren der hh. Blasius und Nochus. Der
Anfsatz zcigt in gothischem Schnitzwerk das Bild Lhristi, die
jdredella drei hh. Zungfrauen.
Zn einem Zlügelaltare der Rirche am petersberg bei
Zriesach nimmt die hl. Lippe die Ehrenstells ein; die
Zlügel ergänzcn dies Mittelstück zum dlnnaaltar durch die
Lociien der Zurückweisung des Gpfers Zoachims, der Bot-
schast des Lngels an ihn, dessen Lseimkehr zu Anna und die
Geburt Marias. Neiche ornamentale Beigaben machen diese
Loenen dopxelt interessant. Das Rind Zesu ist z. B. von
Blumen, Zruchtkörben und vögelchen umgeben?)
Zwei interessante Altaraufsätze nnt Darstellungen der hl.
Sippe besitzt die Rirche von Gber-vellachZ) Die erstcre
') Grezcr „Rirchenschmuck XXIV" (PIZ) 88; Mittbcilungen N.
F. XIII (Z887) S. 6XD; Vestcrreichische Runst-Toxograxhie I. Runst-
Toxograxlste des ljerzogthums Rärnten 20I.
y Dcr Schrcin soll aus der Schloßkaxelle der Burg Landskron
stammcn. Mttheilungen IX (18S4) qo; XIX (1874) 37; N. Z. VII
(1881) S. I.IV; Runst-Toxograplste I, 200.
^) Runst-Toxographie 1,188; Mittheilungen N. Z. IX (>88z) S. llXVI.
Runst - Toxograxlste I, 27s; Mittheilungcn N. F. X (1884)
s. cox.
-) Mitthciluugen N. F. VI (Mo) S. 6XXXVII.
-) Mitthcilungen N. Z.V(i87y)S. Xll; VII (i88(>S. ÜXXXVII;
Runst-Toxograxhie I, 2)8 f. mit Abbildung. Uebcr die verehrung dcr
hl. Anna und die Bilder, worin stc „selbstdritt" erschcint vgl. die wich-
tigen Artikel i,n (Mainzer) Ratholik z. Zolge VII (189z) S. i) f. und
im (Grazer) Rirchcnschnmck XXV (189)) 2s f.
vier Rcliefs der Flügcl find auf drei Seiten von Laubwerk
umrahmt und schildcrn Lhristi Gcburt, Anbetung durch dis
hh. Aönige, Auferstebung und liimmelfabrt. Der geöffnete
Altar zeigt demnach den Gegenstand der fünf größten Feste
des Airchenjahres. Nach Schließung dcr Llügel crscheinen
vier weitere Scenen (Mariä Geburt, Lmpfäiiginß, Lseim-
suchung und Lhristi Beschneidung) sawie Lseilige (Loangelisten,
Airchenoäter u. s. w.) Sehr störend wirkt ein (787 vor die
Predella gestelltes, von zwci großen Lngeln begleitetes Taber-
uakel. Hinter ihm ist die große Nische in der Mitte der
Predella leer; in kleinen Nischen finden wir zur Rechten und
§inken auf Sockeln die Standbilder der hh. Lhristophorus
und pantaleon. Auf Ronsolen stcben an den Seitenwangen
unter reichen, durchbrochenen Baldachinen mit geschweistem Ast-
werk Gcorg und Lustachius, denen Flügel mit den gemalten
Bildern zweier Bischöfe (wohl Blasius und Lmmeram oder
Grasmus) als Lsintergrund dienen. Ueber diesen zur Seite
der predella aufgestellten Bildwerken tragen prächtige Uonsolen
die in goldenen Nüstungen geklcideten Gestalten der hh. Ritter
Aorian und Achatius, über deren Lsäuptern zierliche Baldachine
zur Bekrönung des Bchreines überleiten. Bie „theilt sich in
drei pvramideii, deren überkünstliches Lchnitzwerk von geradezu
federartiger Leichtigkeit und Zierlichkeit in seinem Goldglanze
dis prachtoollste wirkung" hervorbringt. Ze zwei Figuren
zeigen sich in jenen drei Thürmchen: in der Mitte, wie schon
erwähnt, der Lsciland im purxurmantel, ein Nohr haltend,
aber nicht allein; denn zwei Lsenker drücken ihni die Rrone
aufs Baupl, und zu seinen Füßen kniet ein Geistlicher als
Btiftcr des Altarschreines. Gbcn bei dcr Rreuzblume ist der
Btab mit dem Schwamm und der Lanze angebracht. Zn dcn
Thürmen zur Beite steht im zweitcn Stockwerk je ein Lngel
mit der Geißel oder mit den Nägeln. Dazu kommen im
zweiten Btockwerk des mittlcren Thurmes und im ersten des
rechten und linkcn die hh. Magdalena, Ratharina und Lau-
rentius, welche zum Lchincrzeiisinanne und seinen Lngeln nicht
recht passen. Man trug indessen im Mittelalter wenig Be-
denken. die Lvstematik zu opfern, wenn es darauf ankani,
Lseilige darzustellen, deren Neliquien der Altartisch enthielt, oder
die man besonders ehren wollte. Die Nückseite des Schreines ist
in der Mitte mit den großen Gestalten der hh. petrus, Dincentius
und Briccius bemalt, bci denen die Znschrift steht: „Andre jar,
andere war, spricht wolfgang kjaller, der hat das wcrk vol-
lendet nnno äomini AI0L600XX jar?) Nebcn jenen drci
Figuren finden sich zwei Scenen aus dem Leben des hl. vin-
ccntius, des Kirchcnpatrons (sein Martvrium und sein Tod),
nebst zweien aus der Geschichte Zohannes d. T. (Taufe
Lhristi und Zohannes in der kvüste). Diese Malereien sind
weniger gut als diejenigen dcr andern Seite und vielleicht
von M. Lsaller spätcr beigefügt worden.
Die Rrönung Marias in dem stark restaurirten Schrein,
welcher aus Arndorf nach Maria-Saal versetzt ist,
stammt wohl von demselben Meister, dcr den trefflichen Lchrein
Der lfl. Antonin tadclt dicse Darstclluiig scharf (Sullwni tlieolo^.
Dnrs. 3, Dit. 8, c. 4 § II), weil ste den Irrthum dcs valentin bcgünstige,
dcr lchre, Lhristi Lcib sei nicht aus Maria gcbildct. Wollte das Aind
nur die Sccle Lhristi synibolisiren, so wäre auch das unrichtig, wcil sie
nicht ohne Lcib xraccxistirtc. Dgl. Xxuls, Dictor cliristinnus, Astriti
1730 p. 32 s, 200.
^) Viclleicht stammte dicscr ljallcr aus Brircn. Dgl. Atz, Aunst-
gcschichte zzz; Semxer, Die Brixencr rNalerschulen s. 152.
von St. Lambrecht in Steiermark fertigte.^) Lr stellte unter
jene Rrönung in den Schrcin noch vier Lseilige, in die pre-
della um Anna, Zesus und Maria die vier hh. Frauen, welche
in allen größern Soenen der hl. Sixxe erscheinen, an die
Leiten auf Ronsolen St. Georg und St. Florian, in die ge-
malten Aügel die vierzehn Nothhelfer, Ursula, die Drcikönige
und die Geburt Lhristi.
Diesem aus Arndorf staininenden Aufsatz gleicht in vielem
der Lfochaltar der Rirche Maria an der Gail, der in
der Mitte des (Z. Zahrhunderts geschiützt worden ist. Auch
in seiner js>redella umgeben wiederum Verwandte die hl. Anna
und die Mutter Lhristi?) Zm Ganzen sind dort vier Männer
und cbensoviel Frauen geschnitzt. Die vollfiguren der Urönung
Mariens wurden in den Aufsah des Lsochaltares versetzt, die
Ltatuen der hh. Georg und Llorian, welche ehedem zur Scite
des Schreines standen, mußten in Nischen der Grgelbülpie
wandern. Die Neliefs der Llügel zeigen Lhristi Geburt, die
Anbetung der Rönige, das psingstfest und Mariens Tod, die
Malereien der Außenseite Anna nnt Maria und die Aufer-
stehung. Gben, in der trefflichen Architektur krönt der Ge-
kreuzigte mit Maria und Zohannes das Merk.
Line späte Umarbeituiig der Scene der Rrönung Marias
enthält der mit der Zahreszahl bezeichncte, an der Lüd-
seite dcr Ralharinenkirche zuMalborget aufgehängte Schrein.
Zn sciner Mitte trägt Maria ihr Rind zwischen den in den
wolken erscheiiienden Ziguren Gottes des vaters und des
Lseiligen Gcistes. So ist aus dem Bilde der Rröiiung Mariens
eine Darstellung der heiligsten Dreifaltigkeit geworden, die seit
dem (6. Zahrhundert sich großer Beliebtheit erfreute. Die Zlügel
tragen vier Lseiligcnbilder: petrus und paulus, Ratharina
und Luoia?)
Dem höchsten Geheimiiisse des Lhristenthums ist auch
die Mitte eines Schreines der Rirche der hh. philixxus und
Zakobus in pichlern, einer Ziliale von Lsimmelberg gewidmet?)
Doch halten sich die Zlügel auch hier nicht an die drei gött-
lichen personen, um deren wirksamkeit nach Außen zu schildern.
Sie geben die Ziguren der hh. Blasius und Nochus. Der
Anfsatz zcigt in gothischem Schnitzwerk das Bild Lhristi, die
jdredella drei hh. Zungfrauen.
Zn einem Zlügelaltare der Rirche am petersberg bei
Zriesach nimmt die hl. Lippe die Ehrenstells ein; die
Zlügel ergänzcn dies Mittelstück zum dlnnaaltar durch die
Lociien der Zurückweisung des Gpfers Zoachims, der Bot-
schast des Lngels an ihn, dessen Lseimkehr zu Anna und die
Geburt Marias. Neiche ornamentale Beigaben machen diese
Loenen dopxelt interessant. Das Rind Zesu ist z. B. von
Blumen, Zruchtkörben und vögelchen umgeben?)
Zwei interessante Altaraufsätze nnt Darstellungen der hl.
Sippe besitzt die Rirche von Gber-vellachZ) Die erstcre
') Grezcr „Rirchenschmuck XXIV" (PIZ) 88; Mittbcilungen N.
F. XIII (Z887) S. 6XD; Vestcrreichische Runst-Toxograxhie I. Runst-
Toxograxlste des ljerzogthums Rärnten 20I.
y Dcr Schrcin soll aus der Schloßkaxelle der Burg Landskron
stammcn. Mttheilungen IX (18S4) qo; XIX (1874) 37; N. Z. VII
(1881) S. I.IV; Runst-Toxograplste I, 200.
^) Runst-Toxographie 1,188; Mittheilungen N. Z. IX (>88z) S. llXVI.
Runst - Toxograxlste I, 27s; Mittheilungcn N. F. X (1884)
s. cox.
-) Mitthciluugen N. F. VI (Mo) S. 6XXXVII.
-) Mitthcilungen N. Z.V(i87y)S. Xll; VII (i88(>S. ÜXXXVII;
Runst-Toxograxhie I, 2)8 f. mit Abbildung. Uebcr die verehrung dcr
hl. Anna und die Bilder, worin stc „selbstdritt" erschcint vgl. die wich-
tigen Artikel i,n (Mainzer) Ratholik z. Zolge VII (189z) S. i) f. und
im (Grazer) Rirchcnschnmck XXV (189)) 2s f.