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Münzenberger, Ernst Franz August; Beissel, Stephan
Zur Kenntnis und Würdigung der Mittelalterlichen Altäre Deutschlands: ein Beitrag zur Geschichte der vaterländischen Kunst (Band 2): Mit 100 photogr. Tafeln — Frankfurt a.M., 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.15164#0015

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Die siämischen Altäre

aus letzten viertel des XV. Iahrhunderts und aus der

ersten Hälfte des XVI.


c "* im I.

7 m» 7,7''"" -'----MM

... zahlretche Rt.-chen Belaien-i >.

Deutschland und in die nordischcn Ueich- n'"n'

zu wurdiaen. w.rd es nothig sein, tzjex x„,.

die „flämischen Altäre" zn kennze^ wi 7'7'"'"

die wichtigercn bis bente in Belgien und ,Z-,i

Schreine dieser Gruppe und endliä'die b'de/t 7

, I-»tm>,I-I.II.l.-gachich«.

d°r chr» ANiirr i„.

b Dit-' älteiten Altarschreine waren auck i>. -xr^c -
Diese obcn in eincr geraden Linie abs-biin 7
sich bis in die -ehten Zeiten der GE w
in dem hcrrlichen Wz entstandenen Geora-alt 'V"

Musenms. in dem aus de.n Beginn des Xvi
stammenden Schrein von S. Sauvcnr - -ui - ->ahrhundcrts
Genealogie der hl. ^lnna geschnitzt "'orin die

späteren Schrein der hl. Lolu.nba zn Deerbck"'^ "'7"'"
hielt noch im Schrein zu Lnhet j,u XVII z i' ^eäenaissanee
fest. Lin so einsacher Abschluß erschjöp'' ^^" ^'^7^''"
besonders in eincr gewölbten Rirche d .. emsvrmig,

oben strebe». Man untcrbrach darn„7d" "ach

sehte auf chre Alitte ein (lZnadrat. Das tbat ^oi'iZontale und
weil die meisten Schrcine i,n Innern dreitb'n" ^
die Alitte, welche die wichtigstc Gruppe od - -"^
durch eine solche Ueberhöhnng niehr bet-, / ^"lhielt.

die Lsälfte der flämischen Altäre hat i» diest'r 77^-'

Zigung, worin dann das Rrcuz hoch über die s 77
emporragt. Nicht wenigc Uleister bcnntzten 7 '7."

MittezucinerDarstellungdcrxsiinmelfahrtoderR-"

Um die mittlere Gruxpe zn heben. stellte ^ '0""ngUIariens.

Altären häufig untcr sie eine kleine Gruppe" ^"lacheren

zwei große, so daß der ganze Schrein „ur'

eine kleine und drei größere enthielt ^ ^ '^"ppcn:

' ^ reicheren Arbeiten

gab man dem Znnern zwei Neihen. eine untere niit drei kleineren
Gruxpen, und eine obere mit drei größeren. Sowohl unten
als oben wurde aber die mittlere Gruxpe höher als die
seitlichen, Um die Ulitte noch mehr hervorzuheben, theilte man
in den reichsten Altären in der unteren Neihe die seitlichen
Nischen, erhielt also dort süns Grupxen, eine breitere und
höhere in der Ulitte, se zwei schmälere und niedrigere aus
jeder Scite. Zn der obereu Ueihe blicb man sast stets bei der
Dreitheilung; doch entschloß man sich hie und da, wo die
Ulitte sehr hoch ausstieg, in diese Ulitte drei Gruppen über-
einander zu stellen, während die Seiten sich mit zwei Neihen
begnügen mußten.

Dcr große Schrcin dcr Lserzöge von Dison sZ^s i) be-
schränkte sich nicht aus cine viereckigc Ueberhöhung der Ulitte,
sondcrn hat auch an jedcr Seite einen Zlnfsatz in Zorm cines
rechtwinkligen Dreiecks. Da die Flügel der isorm des Schreines
folgen, so hat der geöffnete Altar obcn fünf Ueberhöhungen,
i" dcr Ulitte cine fast quadratische, dort wo Schrein und
Flügel aneinander stoßen, zwei dreieckige und am Lnde der
Flügel je eine schinale viercckige. Der prachtaltar von Lombeck
entwickelt dies Ulotiv, indcm er es einerscits vercinfacht,
andererseits bcreichert. Lr läßt die qnadratische Ueberhöhnng
der Ulitte und in Folge deffen die Ansätze an den Lndcn der
Aügel fallen, vergrößert aber dort, wo Schrein und Flügel
zusammenhängen, die Aussähe und rundet sie in vielfach ge-
brochcnen Rreistheilen ab. Der geschlossene Schrein erinnert
darum in ctwa an eine Faaade mit zwei niedrigsn Thürmen.
Um jZOO verließ man die gerade Linie beim oberen 2lbschluß
"whr uud mehr, um au ihre Stelle eine gekrümmle zu setzen.
Die einfacheren Schreine erhalten nun oben eine in dcr Ulitte
stark aussteigcnde wcllenlinie (vgl. I Tasel 2z und 80). Bald
brach man diese Linie und gab jedem dcr drei Theile des
Schreines seinen eigenen Abschluß. Lr hatte anfangs die
Form eines Lselsrückens, ward aber sxä.er mehr und' mehr
aus allerlei nach innen und außen sich krümmenden Bogenlinien
Zusammengesetzt. Die Ulitte stieg höher und höher, und gewann

') vgl. I S. Zo O-ttLloAus clu musüs äs vijon, Dijon mgo
ll- 2°^ s; OuMIoxus clu ckroeuäsro x-u- Oourujo-I; Lulls iu ciss
-ommissions ro^ales XVI, s; s.
 
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