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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 2.1899

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Mahler, Arthur: Der angebliche Herakles des Onatas
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https://doi.org/10.11588/diglit.22624#0089

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Fig- 56

Vasenbild des Phanphaios im britischen Museum.

halten in beiden Fällen eine Gruppe von überraschend lebendigem Aufbau. Gern
würden wir annehmen, dass das Gefäß des Phanphaios die richtige Redaction
übermittelt; denn bei der wenig originalen Art dieses Meisters ist die Bildung
des (inschriftlich bezeugten) Acheloos als Mischwesen aus Mensch und See-
ungeheuer mit einem Horn an der Stirne, das mit jenem in der Hand des
Herakles bis ins Detail übereinstimmt, eine höchst auffällige Thatsache. Setzen
wir diese Form des Fabelwesens in die Gruppe ein, so ergibt sich eine voll-
ständig geschlossene in ihren Gegenseiten sich völlig entsprechende Linienführung
von ursprünglichem Gepräge, welches die Hand eines großen Meisters verräth.

Man hat diesen, wohl verleitet durch den vermeintlichen Bogen, unter den
äginetischen Künstlern gesucht und sich auch nach Friederichs von dem Gedanken
an Onatas nicht losgemacht. Dürfte hiemit auch die Entstehungszeit des Werkes
annähernd richtig bestimmt sein, so weisen stilistische Merkmale den Ursprung
der Statuette in eine andere Richtung. Das in mächtigem Ausfall Vorgesetzte, im
Knie scharf abgebogene linke Bein, das langgestreckte rechte, welches nur mit
 
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