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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 4.1901

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Hartwig, Paul: Statuette eines Athleten im Museum zu Boston
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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Inschriften aus Rhodos
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https://doi.org/10.11588/diglit.31585#0168

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Kopf; wenn auch nichts eigenes; doch gewiss manches hineingetragen, was ihm
bekannt und geläufig war. Wenn wir trotzdem den Kopf etwa in Originalgröße
in zwei Ansichten auf Taf. V und VI bieten; so wollen wir damit dem Leser
Gelegenheit geben; sich ;von Wissensqualm entladen' an dem Liebreiz dieses
so selten wohlerhaltenen Jünglingskopfes zu ertreuen.

Rom. P. HARTWIG.

Inschriften aus Rhodos.

Die beiden folgenden Inschriften verdanke ich meinem unermüdlichen Mit-
arbeiter Dr med. Stylianos Saridakis aus Rhodos. P2r schickte sie mir im April
dieses Jahres und bat um baldige Veröffentlichung, die sie auch verdienen. Ich
erfülle gern seine Bitte und bemerke im voraus; dass er auch um Ergänzung
und Erklärung der Texte hier; wie anderwärts, solche Verdienste hat; dass er
als Mitherausgeber anzusehen ist, wenn ich auch als der dem Druckort nähere
allein die Verantwortung trage. Dazu füge ich einen nicht uninteressanten Text;
der einer anderen Quelle entstammt.

I.

Basis aus dunklem Stein; o*43 m lang; o'2^ m hoch; o -20 m tief; gefunden am
Orte Mulki bei der Gegend 2avcpouAyj; d. lr. nahe der Stadt Rhodos am Wege
nach Ialysos. Nach einem guten Abklatsch, den Saridakis Tcapa xcvos oixooopou
erhalten hatte; ist das nachfolgende Facsimile hergestellt. Wir stehen hiernach
sicherlich vor einer Inschrift, die jünger als das Jahr ioo v. Chr.; aber schwerlich
jünger als Augustus ist; das Iota adscriptum fehlt schon und Esvoxsipou, /y[Jtspcfvav]
weisen auf Unsicherheit in der Orthographie. Weitere Anhaltspunkte werden wir
vielleicht später gewinnen.

Die Inschrift bedart keines langen Commentars. Für die Staatsverfassung
bestätigt sie; was bereits in der Luft lag und von Brandis; ]) Wilhelm 2) und
H. van Gelder") formuliert und begründet ist; dass der Rath alle halbe Jahre
neugebildet wurde; wie auch die Prytanen nach dem Zeugnis des Polybios und

Gött. Anz, 1895 S. 653. 1896, VI 112.

-) Denkschr. Akad. Wien phil.-hist. Cl. XLIV 3) Geschichte der alten Rhodier 240.

Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. IV. 2T
 
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