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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 4.1901

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Beiblatt
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Ladek, Friedrich; Premerstein, Anton von; Vulić, Nikola: Antike Denkmäler in Serbien
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https://doi.org/10.11588/diglit.31585#0258

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BEIBLATT

Antike Denkmäler in Serbien.

Der vorliegende Bericht, in der Hauptsadie das
Ergebnis einer zweiten Reise, die wir für das öster-
reickisclre archäologische Institut von Mitte August
bis Mitte September 1900 unter wohlwollender För-
derung der Behörden und Privaten im ELönigreiche
Serbien ausführten, schließt sich auch in der Än-
ordnung des Materials an die Veröffentlichung iiber
die erste Reise (Jahreshefte III Beibl. 105—178) an,
auf deren Einleitung wir daher verweisen. Bei der
häufigen Zerstörung der antiken Monumente in den be-
reisten Gebieten erschien es auch diesmal zweckmäßig,
eine Anzahl bereits edierter wiclitigerer Inschriften,
die wir auf unseren beiden Reisen nachverglichen
hatten, im Facsimile mitzutheilen.

Moesia superior.

I. Prahovo.

Gr. G. Tocilescu, Arcli.-epigr. Mitth. XIX 220
n. 84; Jahreshefte III Beibl. 105 f.

Auf der Ruinenstätte ,Grad‘ (Burg) hinter dem
Hause des Vasilije Celoj sahen wir die Fundamente
eines gewaltigen Baues und zahlreiche Werkstücke;
unter letzteren fiel ein verkröpftes ionisckes Epistyl,
lang X'i m, br. 0'77 m, d. 0'37 m, auf, welches an den
zwei kürzeren und der dazwischen liegenden längeren
Schmalfläche Profilierung mit Zahnschnitt und Eier-
stab zeigte (ausgegraben 1899).

Eine jetzt verlorene Bauinschrift Kaiser Trajans
vom J. 99 (CIL III 1642, dazu Suppl. p. 1446;
Kanitz, Röm. Studien in Serbien 57; abgebildet bei
Kanitz, Sitzungsber. Akad. Wien, phil.-hist. Cl.
XXXVI Taf. III Fig. 5. 6) bezieht sich wohl auf
die Anlage des Castells, die ohne Zweifel im Zu-
sämmenhange mit den gleichzeitigen großen Straßen-
bauten am r. Donauufer erfoigte. Daneben bezeugen
Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. IV Beiblatt.

II.

zalilreicke Ziegel des 3. Jahrhundertes, darunter
namentlich solche aus den Ziegeleien der Colonie
Viminacium vom J. 241/42 (unten Sp. 149 h n. 63)
und mit dem Stempel der legio XIII gemina aus
der Zeit nach Aurelian (Sp. 149 n. 60. 61), die Auf-
führung größerer Bauten in der späteren Kaiserzeit.

Von den Funden Prahovos soll viel durch Händler
nach Kladovo verschleppt worden sein.

II. Aquae (Vidrovac bei Negotin).

F. Kanitz, Römische Studien in Serbien, Denk-
schr. Akad. Wien, phil.-liist. Cl. XLI (1892) 54 bis
58; W. Tomascbek, Pauly-Wissowa RE II 294 f., 3.

Die Station an der Donaustraße Ad aquas (Itin.
Antonini p. 218; Geogr. Rav. IV 7; Tab. Peut.),
welche Kanitz mit Wahrscheinlichkeit auf dem
Vidrovac-Plateau nw. von Negotin sucht, ersclreint
auf Ziegelstempeln (Arch.-epigr. Mitth. XIX 221
n. 84, 3; vgl. unten Sp. 150 n. 64) aus später
Zeit (wohl dem 3. Jahrhundert) als res publica
Aquae. Ein umfangreiches Territorium, welches
einst zum Theile der Colonie Ratiaria zugewiesen
war (vgl. Jahreshefte III Beibl. 138; unten Sp. 144 f.
zu n. 5°)) besaß das auch als Bischofsitz genannte
Aquae in byzantinischer Zeit nach Prokop de aedif.
IV p. 285 B., der in der xojpa Äxusaccc eine große
A.nzalil von Justinian wiederhergestellter Castelle,
darunter Zanes (Kanitz S. 49) und im Timokthale
Argentares (Jahresliefte a. a. O. 148), Tl|icc{)-ox.!.o’)|jl
und Ti|xaX>cioXov (ebd. 137 f.) anführt. Inschriften
sind bisher aus Aquae nicht bekannt geworden.

Sculpturen.

A. Kanitz, Studien 54 mit Fig. 38. Reliefplatte mit
Rand, h. über 0'Ö2 m, br. 0'93 m, d. 0'l2 m. L. oben
Rciter nacli r., den r. Arm nach rückwärts streckend;
 
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