heit7 dass die Originalcomposition, von der uns bislang nur die hier gemusterten
späten Abkömmlinge bekannt sind7 in hellenistischer Zeit geschaffen ist in engem
Anschlusse an eine verlorene hellenistische Dichtung, die den Inderkampf des
Dionysos besang.
Hannover.
HANS GRAEVEN.
Eine naxische Schmähinschrift.
Seit langer Zeit bekannt und wegen der Form Awpocpea oft erwähnt ist die
alte Felsinschrifp die sich in der sogenannten Avlonitza östlich vom Dorfe Apano
Sangri auf der Insel Naxos befindet. Nach den ungenügenden Abschriften von
Gell und Köhler, die im CIG 2422 und in den IGA 411 benutzt sind, brachte
Jules Martha im Bull. de corr. hell. IX 495 n. 2 die erste genaue Facsimile-
wiedergabe der Inschrift und las die erste Zeile Awpocpsa 4), danach Iva, den Anfang
des in der zweiten Zeile stehenden Namens, den der Schreiber nicht zu Ende
schrieb, indem er es vorzog, ihn darunter auf eine besondere Zeile zu setzen.
Die zweite und dritte Zeile las Kirch-
hoff früher (Stud. zur Gesch. d. griech.
Alph. 3 77) bustrophedon Kaptcov | . . TjXocpoou,
nahm also vor dem H der dritten Zeile eine
Lücke an. Röhl IGA 411 schlug dafür
Kapui)v|rj Aocptou vor7 und Martha, Kirchhoff
Stud. 4 90 u. a. schlossen sich dieser Lesung
an. Von vornherein hat die zweite wie die erste Lesung das Bedenken gegen sich,
dass Kaptcov — und folglich auch das dazu angenommene Femininum Kaptcovrj ■—■ ein
ausgesprochener Sclavenname ist und zu einem solchen der Name des Vaters nicht
hinzugesetzt zu werden pflegte. Aischines braucht in der Rede rcept rcapaTtpeaßetas
157 xouip Kaptcovaip y.at Eavfit'ap als Gattungsnamen für Sclaven. In Aristophanes
Plutos und in Plautus Miles gdoriosus heißt ein Sclave Kaptcov, und in der Literatur
begegnet noch dreimal derselbe Name als der eines Dieners (Pape-Benseler s. v. 2).
Wegen der Form Awpocpsa = AcopoFsa ver- Phei die Form (f) hat, niclit die mit © leichter zu
weise ich auf Griech. Vaseninschr. II. Graphische verwechselnde Gestalt 0).
Vertauschung von Phei und Theta (Ath. Mitth. XXIII 2) Unter den CIA II 959 verzeichneten Sclaven
483 Anm.) ist deshalb unwahrscheinlich, weil das befmdet sich nebst einem Mrjdoc, und einem Tsüxpoc;
späten Abkömmlinge bekannt sind7 in hellenistischer Zeit geschaffen ist in engem
Anschlusse an eine verlorene hellenistische Dichtung, die den Inderkampf des
Dionysos besang.
Hannover.
HANS GRAEVEN.
Eine naxische Schmähinschrift.
Seit langer Zeit bekannt und wegen der Form Awpocpea oft erwähnt ist die
alte Felsinschrifp die sich in der sogenannten Avlonitza östlich vom Dorfe Apano
Sangri auf der Insel Naxos befindet. Nach den ungenügenden Abschriften von
Gell und Köhler, die im CIG 2422 und in den IGA 411 benutzt sind, brachte
Jules Martha im Bull. de corr. hell. IX 495 n. 2 die erste genaue Facsimile-
wiedergabe der Inschrift und las die erste Zeile Awpocpsa 4), danach Iva, den Anfang
des in der zweiten Zeile stehenden Namens, den der Schreiber nicht zu Ende
schrieb, indem er es vorzog, ihn darunter auf eine besondere Zeile zu setzen.
Die zweite und dritte Zeile las Kirch-
hoff früher (Stud. zur Gesch. d. griech.
Alph. 3 77) bustrophedon Kaptcov | . . TjXocpoou,
nahm also vor dem H der dritten Zeile eine
Lücke an. Röhl IGA 411 schlug dafür
Kapui)v|rj Aocptou vor7 und Martha, Kirchhoff
Stud. 4 90 u. a. schlossen sich dieser Lesung
an. Von vornherein hat die zweite wie die erste Lesung das Bedenken gegen sich,
dass Kaptcov — und folglich auch das dazu angenommene Femininum Kaptcovrj ■—■ ein
ausgesprochener Sclavenname ist und zu einem solchen der Name des Vaters nicht
hinzugesetzt zu werden pflegte. Aischines braucht in der Rede rcept rcapaTtpeaßetas
157 xouip Kaptcovaip y.at Eavfit'ap als Gattungsnamen für Sclaven. In Aristophanes
Plutos und in Plautus Miles gdoriosus heißt ein Sclave Kaptcov, und in der Literatur
begegnet noch dreimal derselbe Name als der eines Dieners (Pape-Benseler s. v. 2).
Wegen der Form Awpocpsa = AcopoFsa ver- Phei die Form (f) hat, niclit die mit © leichter zu
weise ich auf Griech. Vaseninschr. II. Graphische verwechselnde Gestalt 0).
Vertauschung von Phei und Theta (Ath. Mitth. XXIII 2) Unter den CIA II 959 verzeichneten Sclaven
483 Anm.) ist deshalb unwahrscheinlich, weil das befmdet sich nebst einem Mrjdoc, und einem Tsüxpoc;